Sonnensegel befestigen – mit Videoanleitung

Du beginnst damit, die Fläche festzulegen, auf die später Schatten fallen soll. Dafür legst du das Sonnensegel, oder wie in unserem Fall zwei Sonnensegel, auf dem Boden aus. Zwei Punkte werden bei uns am Gartenhaus befestigt und zwei Enden der Sonnensegel befestigen wir an Pfosten. Die Planung gestaltest du passend zu deinen Gegebenheiten vor Ort.

Bedenke bei der Planung den Verlauf der Sonne und zu welcher Tageszeit du am ehesten im Schatten sitzen willst. Liegen die Segel an der richtigen Position, rechnest du an allen Ecken mindestens 10 % Länge hinzu, damit die Seile später genug Spannung aufbauen können. Je weiter du die Pfosten wegsetzt, desto mehr Spannung kann sich aufbauen. Markiere dir die Endpunkte zum Beispiel mit Steinen, um die Position der Pfosten festzulegen.

Wir beginnen mit der Variante mit Pfosten und H-Anker. Dafür wird ein Loch 40 cm lang und breit sowie 60 cm tief ausgehoben. So steht der Pfosten stabil und sicher vor Frost in der Erde. Lege die Umrisse mit dem Zollstock auf dem Boden aus und markiere sie durch Stiche mit dem Spaten. Hebe danach die Grasnarbe ab. Um die gewünschte Tiefe zu erreichen, nutzt du einen Erdbohrer. Hast du so ein Gerät nicht zu Hause, kannst du dir den Erdbohrer beim OBI Mietgeräteservice ausleihen.

Lege den Zollstock am Erdbohrer an, damit du weißt, bis zu welcher Schlaufe du ihn einbohren musst. Denke daran, die richtige Schutzkleidung wie Handschuhe, Sichtschutz und Gehörschutz zu verwenden. Die lose Erde trägst du danach mit der Schaufel ab. Miss noch einmal nach und verdichte den Boden in der Grube am Ende mit einem Handstampfer. Verfahre auf diese Weise mit allen benötigten Pfostenlöchern.

Um deinen Pfosten stabil aufzustellen, setzt du einen H-Anker. Achte darauf, dass zwischen Holz und Metall ein Abstand entsteht, damit das Gerüst dort keine Feuchtigkeit ziehen kann. Spanne dafür ein Kantholz mit einer Schraubzwinge ein. Den Pfostenanker setzt du anschließend in das Erdloch und stabilisierst ihn mit einer Dachlatte, die du quer über das Loch legst. So hat der Holzbalken später keinen Kontakt zum Erdreich und ist vor der Witterung geschützt.

Damit die Zugkräfte besser aufgenommen werden können, richtest du den Pfosten mit einem Winkelmesser schräg aus und fixierst die Position mit Winkelkeilen. Die Neigung sollte etwa bei 10° bis 15° liegen. Falls du keinen Winkelmesser zur Hand hast, misst du 20 cm bis 25 cm Neigung pro Meter mithilfe einer Wasserwaage. Seitlich bringst du mit einer Schraubzwinge und einem Keil noch eine weitere Dachlatte als Stütze an, bis der H-Anker einbetoniert ist.

Anschließend wird der Beton schichtweise eingefüllt. Schnellbeton füllst du direkt aus dem Sack in das Loch und vermengst ihn mit Wasser. Beachte dabei die Herstellerangaben und lasse alles gut durchtrocknen.

Vor dem Einsetzen in den H-Anker wird der Pfosten bearbeitet. Schräge ihn oben ein wenig an, damit sich dort kein Regenwasser ansammelt. Zeichne dafür den Riss mit einem Winkel an und säge das Stück mit der Handsäge ab. Die Kanten glättest du grob mit Schleifpapier.

Anschließend bringst du die Ösen und Gerüstschrauben (auch Ösenschrauben oder Ringschrauben genannt) für die Seile der beiden Sonnensegel an. Positioniere sie etwas versetzt an der Rückseite des Balkens, damit sie problemlos aneinander vorbeilaufen können. Bohre die Löcher für die Ösen vor und glätte auch diese Kanten mit Schleifpapier. Drehe die Gerüstschrauben erst händisch ein. Sobald das zu schwierig wird, steckst du einen Bolzen oder einen Schraubenzieher in die Öse und drehst sie so final ein.

Damit die Seile später nicht aufreiben, rundest du die obere Kante des Balkens mit einer Raspel ab und erstellst kleine Führungsschienen. Diese entschärfst du wieder mit dem Schleifpapier, damit die Holzporen verschlossen bleiben. Entlang der hinteren Seite legst du in gleichmäßigen Abständen die Ösen auf, an denen das Seil später hinabgeführt werden soll. Abschließend setzt du die beiden Krampen an, um die das Seil nach dem Spannen gewickelt wird. Wenn der Beton getrocknet ist, entfernst du die Stützlatten und den Abstandshalter.

Um den Holzbalken mit dem H-Anker zu verbinden, misst du mit dem Zollstock die Position der unteren vorgebohrten Löcher am Anker ab und überträgst diese Maße mittig auf deinen Balken. Bohre an der Markierung mit einem großen Holzbohrer gerade durch das Holz. Lege zum Einsetzen des Pfostens noch einmal die Dachlatte unter den Balken, um mehr Stabilität zu erlangen, und klopfe die Schlossschraube mit dem Hammer von außen durch Anker und Balken.

Ziehe den Pfahl mit der Schraubzwinge fest und justiere ihn mithilfe der Wasserwaage so lange, bis er komplett gerade im Pfostenschuh steht. Hast du die richtige Position gefunden, bohrst du das zweite Loch durch den Balken und steckst auch hier eine Schlossschraube ein. Von der anderen Seite schraubst du zur Fixierung die Muttern auf und ziehst sie mit der Ratsche fest.

Für die Variante mit Metallpfosten und Bodenhülse hebst du das Loch 80 cm tief aus. Die Fundamenttiefe wird hier von der Länge des Stahlpfostens bestimmt. Beachte dabei die Angaben des Herstellers.

Hast du die benötigte Tiefe erreicht, füllst du eine 20 cm dicke Drainageschicht aus Kies ein. So kann Niederschlags- und Kondenswasser aus dem Metallmast abfließen. Anschließend setzt du die Hülse ein. Positioniere sie mithilfe von Winkel und Wasserwaage mit einer Neigung von 10° bis 15° und fixiere die Position mit einem Holzstück, das du zwischen Hülse und Erdreich klemmst. Achte darauf, dass die Hülse bündig mit dem Boden abschließt.

Vor dem Einfüllen des Betons setzt du die Pfostenkappe auf die Bodenhülse, damit kein Beton hineinfließen kann. Nun wird der Schnellbeton schichtweise, direkt aus dem Sack eingefüllt und mit Wasser vermengt. Beachte dabei die Herstellerangaben. Verrühre und verdichte die Masse zwischendurch immer wieder mit einer Holzlatte, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Achte darauf, nach oben hin genug Platz für die Grasnarbe zu lassen. Anschließend lässt du alles gut trocknen.

Nach der Trocknungszeit entfernst du die Schutzkappe der Bodenhülse und steckst die Halterung auf den Metallpfosten. Behalte die Schutzkappe und wirf sie nicht weg, denn sie wird als Winterschutz für den Sonnensegelmast benötigt. Stelle den Mast in die Hülse.

Zusätzlich setzen wir zwei Ankerpunkte am Gartenhaus. Dafür montieren wir an beiden Ecken Befestigungspunkte. Dafür nehmen wir eine Gerüstschraube mit Unterlegscheibe. Wenn du weitere Ankerpunkte für dein Sonnensegel wählst, solltest du immer sicherstellen, dass die Stabilität ausreicht. Alternativ stellst du weitere Pfosten auf, damit du deinen Sonnenschutz an diese montieren kannst.

Wir haben uns für ein dreieckiges Segel entschieden, du kannst aber auch ein viereckiges nutzen. Um die Segel zu spannen, führst du die Seile durch die Führungsösen am Holzpfosten und befestigst einen Karabinerhaken an den beiden vorderen Segelecken. So kannst du die Segel später bei Bedarf problemlos abnehmen und erneut anbringen. An die Halterung am Metallmast und an die Befestigungspunkte am Gartenhaus knüpfst du ein Befestigungsseil und hakst auch hier jeweils einen Karabinerhaken ein.

Die Länge der Befestigungsseile passt du entsprechend an. Hänge dafür alle Segel erst provisorisch auf, bis alle Segelecken befestigt sind. Justiere nun die richtige Höhe, Spannung und Position der Segel, indem du an den Seilen ziehst, beziehungsweise ihnen mehr Spielraum gibst. Setze dabei einen Fixpunkt, an den du die Segel ausrichtest. Wir haben dafür den Holzbalken gewählt, der den höchsten Punkt darstellt.

Wenn die Sonnensegel gerade gezogen sind, kürzt du die Seile auf die gewünschte Länge und versiegelst die Enden mit einem kleinen Brenner oder Feuerzeug.