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Permakultur mit Mais

Seit den 1970er-Jahren ist die Permakultur sehr beliebt. Was sich hinter dem Konzept von Bill Mollison versteckt und wie du zu mehr Biodiversität und einem geschlossenen Kreislauf in deinem eigenen Garten kommst, erklärt dir dieser Ratgeber.

Was ist eine Permakultur?

Unter Permakultur wird eine besondere Entwurfs- und Planungsmethode für die Landwirtschaft zusammengefasst. Sie soll ein Leben im Einklang mit der Natur ermöglichen. Permakultur ist aus dem Englischen "permanent agriculture" entlehnt, bedeutet also „dauerhafte Landwirtschaft“ und reagiert auf die sinkende Energie- und Ressourcenverfügbarkeit.

Zentral sind die vielfältigen Funktionen einzelner Elemente und ein Kreislaufsystem, das alles miteinander verbindet. Permakultur eignet sich auch für Gärten. Richtig angelegt hast du dadurch wenig Aufwand und hohe Erträge.

Die Ideengeber der ganzheitlichen Landwirtschaft zur Selbstversorgung sind Bruce Charles „Bill“ Mollison, David Holmgren und Masanobu Fukuoka. Sie haben ein Ökosystem entwickelt, das multifunktional ist. Denn besonders wichtig ist bei der Permakultur, sorgsam mit Ressourcen umzugehen und naturnahe Kreisläufe zu integrieren.

Die Natur als Vorbild

Beete einer Permakultur mit verschiedenen Pflanzen bewachsen.

Bei einer Permakultur ist der gesamte Boden bedeckt oder bewachsen. So ist er vor extremer Witterung geschützt.

Für deinen Garten wählst du diejenigen Grundsätze der Permakultur, die sich für deine Ideen zur Umsetzung am besten eignen. Einer dieser Kerngedanken lautet, von der Natur zu lernen. Berücksichtige deshalb natürliche Formen, Muster und Strukturen in deinem Gemüsegarten.

Orientiere dich für die Permakultur an den Naturabläufen und dem Rhythmus der Jahreszeiten. Dazu gehört auch, sich mit den heimischen Pflanzen und Tieren zu beschäftigen. Finde heraus, wo schattige und windige Plätze in deinem Garten sind. Wichtig ist zudem, die Erde kennenzulernen. Ist sie eher lehmig, sandig oder tonhaltig? Auf dieser Basis bringst du die entsprechenden fehlenden Nährstoffe in die Erde ein.

All dieses Wissen hilft dir auch dabei, Gemüse, Kräuter und Pflanzen im Garten optimal zu planen. Der wilde Boden macht meist nur einen Bereich der Gartengestaltung aus. Daneben setzt du mehrjährige Gewächse, die pflegeleicht sind und eine Ernte liefern. Dafür eignen sich zum Beispiel Beerensträucher wie die Johannisbeere.

Die Fläche einer Permakultur ist überall bedeckt, entweder mit Mulch oder Pflanzen. Sie schützen den Untergrund vor extremer Witterung sowie Unkraut und der Boden speichert Wärme besser.

Grundsätze der Permakultur

Bevor du eine Permakultur anlegst, brauchst du eine Idee für deinen Garten. Das Ziel ist es, eine langfristige Gartengestaltung mit Mischkulturen zu schaffen. Stelle dir dafür folgende Fragen:

  • Was wächst im Garten?

  • Welche Bedingungen benötigen die Pflanzen?

  • Was sind die Besonderheiten des Gartens?

  • Was hat in der Vergangenheit nicht funktioniert?

  • Wie viel Zeit für anfallende Arbeiten steht zur Verfügung?

  • Welche Ernte ist besonders wichtig?

Anhand dieser Überlegungen gestaltest du deine Permakultur, die sich an den natürlichen Formen orientiert. Das Idealmodell besteht aus fünf Zonen. Dabei steht der Mensch im Mittelpunkt. Je nach Gartengröße beschränkst du dich auf die Zonen, die dir wichtig sind.

  • Zone 0: Haus oder Wohnung

  • Zone 1: Küchengarten und Kräutergarten

  • Zone 2: Gemüsegarten oder Kleintierhaltung

  • Zone 3: Obst- und/ oder Nussbäume

  • Zone 4: Weideland

  • Zone 5: Wildnis, Ruheraum für Mensch und Natur

Permakultur im Garten anlegen: Anleitung

Kürbis in einer Permakultur

In der Permakultur wachsen besonders viele verschiedene Pflanzenarten nah beieinander.

Nachdem du im ersten Schritt Wissen über die Fläche, Sonnenplätze und Windverhältnisse in deinem Garten angesammelt hast, analysierst du die Erde. Hast du den Boden bereits für Gemüse genutzt, dann verbessere ihn mit Gründüngung.

Wähle dann die passenden Pflanzen für die Permakultur aus. Mischkultur statt Monokultur ist das Ziel eines biodiversen Gartens. Setze auch Pflanzen ein, die winterhart und mehrjährig sind, um den Pflegeaufwand beim Gärtnern zu reduzieren.

Mithilfe einer Skizze planst du die Struktur des Gartens. Informiere dich in unserem Ratgeber darüber, welche Pflanzen sich gut vertragen und nebeneinandergesetzt werden können. Auch Fruchtfolgen sind für die Struktur entscheidend. Plane Wasserstellen oder einen Teich, ein Hügelbeet oder eine Kräuterspirale oder zusätzlich ein Gewächshaus in die Gartengestaltung mit ein.

Mischkulturtabelle für die Permakultur im Garten

Pflanzen für den Biogarten

Wähle für deine Permakultur heimische Pflanzen aus. Von bunten Wildblumen über zahlreiche Sträucher und Stauden bis hin zu Obstbäumen liefert die heimische Pflanzenwelt eine große Auswahl. Auch bei Obst- und Gemüsesorten gibt es eine Reihe von regionaltypischen Pflanzen. Eine Kräuterspirale berücksichtigt die unterschiedlichen Standortbedingungen für Kräuter und wird auf einem sonnigen Platz im Garten angebracht.

Um das Ziel der Permakultur im Garten zu erreichen, pflanzt du unterschiedliche Gewächse in wechselnder Fruchtfolge an. Bockshornklee (Trigonella foenum-graecum), Hafer (Avena) oder Senf (Sinapis) helfen dem Gemüsebeet bei der Regeneration. Plane neben intensiv genutzten Bereichen wie Gemüsebeeten weniger genutzte Zonen wie Wildbeete.

Ebenfalls wichtig für die Permakultur ist die Multifunktionalität. Dabei übernehmen Pflanzen und bauliche Elemente mehrere Aufgaben. Verwende beispielsweise Brombeeren, Heidelbeeren oder Stachelbeeren als Hecke. Damit schützt du deinen Garten vor Wind und erntest zusätzlich Früchte.

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Sonne und Wind für deinen Garten nutzen

Energie wirksam zu nutzen, ist Teil der Permakultur. Wände oder Gartenmauern mit Südausrichtung speichern Wärme besonders lange. Daher sind sie gut geeignet für Sitzplätze oder Pflanzen mit hohen Temperaturansprüchen. Weitere Wärmespeicher sind Teiche. Vor kalten Winden aus dem Norden schützt du Pflanzen mit einer nach Norden ausgerichteten Hecke in U-Form.

Für empfindliche Pflanzen oder die Aussaat ins Frühbeet ist außerdem ein Gewächshaus wichtig. Du bringst sie dort durch den Winter und kultivierst frühzeitig Setzlinge.

Im kühlen und trockenen Erdkeller lagerst du Gemüse wie beispielsweise Kartoffeln, Zwiebeln oder Karotten ein. Damit sparst du Energiekosten für den Kühlschrank.

Wasser sinnvoll nutzen

Regentonne mit Wasser

Lass Regenwasser nicht ungenutzt versickern. Fange es in einer Regentonne auf und verwende es zum Gießen.

Wasser ist ein wichtiges Gut. Eine zentrale Idee der Permakultur ist es, sparsam mit der Ressource umzugehen, also vor allem kein Wasser zu verschwenden. Statt Wasser aus der Leitung zu nehmen, gießt du deinen Garten mit Regenwasser. Das kalkarme Wasser ist für die Pflanzen außerdem verträglicher.

Fange es mit einer Regentonne auf. Mit Regenwasser kannst du auch den Teich füllen, der wiederum als Wärmespeicher dient.

Ein geschlossenes Ökosystem für deinen Garten

Kreisläufe spielen in der Permakultur eine große Rolle. Locke mit Blumenwiesen und Saatmischungen Bienen, Hummeln und andere Nützlinge an. Diese helfen dabei, Schädlinge zu bekämpfen und das Ökosystem aufrechtzuerhalten.

Auch ein Kompost ist ein geeignetes Kreislaufsystem, das du ohne großen Aufwand integrierst. Statt Laubabfälle, trockenes Gras oder Küchenabfälle zu entsorgen, lässt du sie auf dem Komposthaufen für mehrere Monate liegen. Achte darauf, den Kompost zwischendurch mit einer Schaufel umzusetzen: So durchlüftest du alles gut. Mit dem Kompost düngst du später deine Beete.

Hügelbeete sind ein weiteres Beispiel für geschlossene Systeme. Sie nutzen Energien besonders wirksam und bringen hohe Erträge. Das Beet ist in der Regel zwischen 50 cm und 100 cm hoch. In Kräuterspiralen finden alle Kräuter ihre optimalen Standortbedingungen.

Schädlinge biologisch vertreiben

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Ein Vorteil der Permakultur liegt in der reduzierten Anzahl von Schädlingen im Bio-Garten. Durch die Vielfalt von Pflanzen und Tieren im Garten entwickelt der Garten mehr Widerstandskraft.

Durch Hecken sowie Stein- und Reisighaufen schaffst du einen Lebensraum für Nützlinge in deinem Garten: Igel, Vögel, Regenwürmer und einige Insekten halten Schädlinge von den Gemüsebeeten fern und sorgen dafür, dass sich andere ungewollte Kleintiere nicht ungehemmt vermehren.

Gegen Schnecken helfen beispielsweise Igel im Garten. Zu den nützlichen Insekten gehören außerdem Marienkäfer und Florfliegen, da sie sich gern von Blattläusen und Milben ernähren. Mit Nützlingswaben und Insektenhotels bereitest du diesen Tieren ein Nachtversteck oder Winterquartier.

Um Unkraut im Garten zu vermeiden, beachtest du schon beim Anlegen des Beetes folgenden Tipp: Setze Pflanzen möglichst nah nebeneinander – denn wo kein Licht ist, kann auch kein unliebsames Grün wachsen. Um jedoch die Ausbreitung von Schädlingen von einer Pflanze zur anderen zu verhindern, deckst du Zwischenräume mit Mulch ab.

Auch Hühner und Laufenten sind Schädlingsbekämpfer im Garten. Außerdem sorgen sie für Bio-Dünger für die Pflanzen.

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