Mit einem Naturgarten schaffst du Lebensräume für Tiere und holst dir ein Stück Wildnis in dein Zuhause. Wir geben dir Tipps, wie du den Garten gestalten kannst.
Mit einem Naturgarten hast du nicht nur einen Hauch von Wildnis direkt vor der Tür. Du schaffst außerdem naturnahe Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren und vergrößerst so die Artenvielfalt in deinem Garten. Naturnah bedeutet: Du pflegst deinen Garten innerhalb der Gesetze der Natur, anstatt gegen sie zu arbeiten.
Das heißt vor allem, dass du der Natur die Chance gibst, sich frei zu entwickeln, und unterstützt sie gleichzeitig dabei. Dabei gibt es kein festgeschriebenes Schema. Wie du deinen Naturgarten gestaltest, kommt ganz auf seine individuellen Gegebenheiten an.
In einen Naturgarten gehören aber im Idealfall heimische Stauden und Gehölze, Rückzugsorte für Tiere, Wasserstellen und ein Komposthaufen. Dieser Ratgeber gibt dir Tipps für die Gartengestaltung.
Der erste Schritt, um einen naturnahen Garten zu gestalten, ist der Verzicht auf chemische Dünger und Pestizide. Denn diese Mittel dienen dazu, als schädlich angesehene Lebewesen zu zerstören, anstatt sie zu bewahren. Durch die Verwendung von torffreier Erde schützt du außerdem die Zerstörung der Moore durch den Torfabbau.
Ein weiterer wichtiger Faktor für eine naturnahe Gartengestaltung ist die Auswahl der Pflanzen. Kurzgeschorener Rasen sowie exotische Gehölze und Formschnitthecken bieten für heimische Tiere nur einen geringen ökologischen Nutzen. Wesentlich reicher ist der Lebensraum für Tiere bei einer breiten Auswahl an heimischen Arten. Schließlich haben sich heimische Pflanzen und Tiere im Laufe einer gemeinsamen Entwicklung immer weiter aneinander angepasst. Insbesondere Insekten sind sogar von bestimmten Nahrungspflanzen abhängig: So ernähren sich beispielsweise 81 Tierarten von der oft als Unkraut bezeichneten Quecke.
Um dieses Verhältnis zu unterstützen, genügt es bereits, wenn du Kleinstrukturen nach dem Vorbild der Natur gestaltest, um unterschiedlichen Tieren Nahrung, Verstecke und Nistplätze zu ermöglichen. Hast du nicht genügend Platz für eine Hecke aus heimischen Wildsträuchern wie Berberitze, Weißdorn, Schwarzer Holunder oder Hainbuche, findest du vielleicht Ecken für ein paar Wildrosen oder einen einzelnen Weißdornstrauch. Achte bei der Auswahl der Pflanzen darauf, dass du Stauden mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten wählst, um ein ganzjähriges Nahrungsangebot zu schaffen.
Eine Wildblumenwiese ist pflegeleicht, schön anzusehen und bietet nützlichen Insekten ein breites Nahrungsangebot. Um sie anzulegen, solltest du den Boden auflockern und die Samenmischung daraufstreuen und den Boden dann festigen. Die Samenmischung musst du nicht selbst zusammenstellen, es sind spezielle Wildblumenmischungen und Seed Balls erhältlich. Wichtig ist, dass du auf das Aussäen heimischer Pflanzen achtest sowie darauf, dass mit der Zusammensetzung vom Frühling bis in den Herbst hinein auf deiner Wiese stets etwas blüht. Gemäht werden muss die Wildblumenwiese im Jahr nur ein bis zweimal. Nutze hierfür am besten eine Hand- oder Motorsense oder einen Rasentrimmer.
Bietet dein Garten nicht genügend Raum für eine ganze Blumenwiese, kann schon ein selten gemähter Randstreifen für viele Tiere als Lebens- und Nahrungsgrundlage dienen. Damit gibst du Wildpflanzen wie Klee, Löwenzahn und Margariten die Möglichkeit zu wachsen und Insekten anzulocken.
Trockenmauern eignen sich als gestalterisches Element in deinem Naturgarten, etwa als Sitzmöglichkeit oder Begrenzung. In den kleinen Mauernischen finden Tiere Unterschlupf: Insekten wie Wildbienen und Hummeln, aber auch Eidechsen, Blindschleichen, Spinnen und Mäuse. Das ist möglich, da die einzelnen Steine nicht durch Mörtel miteinander verbunden sind, sondern trocken aufeinander liegen.
Besonders schön wirken dabei Mauern aus Naturstein wie Granit, Kalk-, Sandstein, Gneis oder Jura. Größere Lücken innerhalb deiner Mauer kannst du außerdem direkt beim Schichten bepflanzen.
Mit Nistkästen und Insektenhotels hilfst du Vögeln und Insekten, einen Unterschlupf zu finden. Insektenhotels kannst du entweder selber bauen oder in verschiedenen Formen und Größen kaufen. Die Unterkünfte benötigen nicht viel Platz, allerdings sollte in der unmittelbaren Umgebung Nahrung zu finden sein. Je vielfältiger die Blütenpflanzen in der Umgebung, desto vielfältiger die Insekten. Stelle das Insektenhotel an einem sonnigen Platz, regen- und windgeschützt auf.
Nistkästen für Vögel kannst du ebenfalls entweder selber bauen oder in verschiedenen Formen kaufen. Achte darauf, dass sich unter dem Flugloch keine Ansitzstange befindet, damit Räuber nicht in den Nistkasten gelangen können. Anbringen solltest du deinen Nistkasten in etwa 2 m bis 3 m Höhe, an einem Ort, an dem das Einflugloch weder zur Wetterseite (Westen) ausgerichtet ist noch der prallen Sonne ausgesetzt ist. Achte außerdem darauf, dass der Nistkasten niemals nach hinten überhängt, damit kein Regen eindringt.
Der beste Zeitpunkt, um ihn anzubringen, ist der Herbst. So können Vögel deinen Nistkasten direkt zum Überwintern nutzen.
Gerade im Herbst fällt durch den Heckenschnitt und andere Aufräumarbeiten einiges an Holz an. Aufgeschichtet dient es als Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Tiere wie Insekten, Amphibien, Reptilien, Spinnen, Vögel, Fledermäuse, Igel und Mäuse. Und gerade in den kalten Monaten wird der Totholzhaufen gerne als gemütliches Winterquartier genutzt – vor allem von Igeln.
Als Gestaltungselement kannst du deinen Totholzhaufen als abgrenzendes Element von Beeten nutzen oder mit Begleitpflanzen wie Farnen, Gräsern und Kletterpflanzen optisch aufwerten.
Ob kleine Vogeltränke oder weitreichender Teich – eine Wasserstelle bereichert deinen Naturgarten. Gerade an heißen Tagen benötigen die Tiere in deinem Garten viel Wasser. Platziere einen Stein oder ein Stück Holz in einer Vogeltränke, um auch kleineren Tieren zu ermöglichen, sicher zu landen, zu trinken und wieder hinauszuklettern. Hast du etwas mehr Platz in deinem Garten, kannst du einen Miniteich in einem Fass, Terrakottatopf oder anderem großen Gefäß anlegen und sogar mit Pflanzen bestücken.
Ist dein Garten groß genug für einen eigenen Teich, sorgst du damit nicht nur für eine Abkühlung an heißen Tagen. Mit einer vielfältigen und heimischen Bepflanzung wird dein Teich zum Lebensraum für Kleinlebewesen wie Frösche, Kröten, Molche und Libellen.
Einen Kompost aufzusetzen ist nicht nur eine nachhaltige Möglichkeit, Garten- und Küchenabfälle zu entsorgen und diese als reichhaltigen Dünger und Mulch für deine Beete weiter zu verwerten. Er zieht außerdem Kleinstlebewesen an, die mit ihren Ausscheidungen die Erde fruchtbar machen und damit für die Umwandlung von Pflanzenmaterial in Humus verantwortlich sind. Diese Insekten locken wiederum Vögel und Säugetiere wie Spitzmäuse in deinen Garten, die im Kompost eine reichhaltige Nahrungsquelle finden. Denn sie ernähren sich von den Spinnen, Würmern, Raupen und Käferlarven.
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