
Zündkerzen – Ratgeber und Kaufberatung
Zündkerzen sind eine Grundlage für den Betrieb eines Benzinmotors und befinden sich zum Beispiel in benzinbetriebenen Autos oder Rasenmähern. Die Kerzen entzünden das Gemisch aus Luft und Benzin. Erfahre hier, wie sie aufgebaut sind, wie du sie reinigst und selbstständig wechseln kannst.
Was sind Zündkerzen?
Zündkerzen sind ein essenzieller Bestandteil von Benzinmotoren in Autos, aber auch in Rasenmähern oder anderen Geräten, die einen Benzinmotor besitzen. Nur mit ihnen kannst du deinen Motor starten, da sie das Benzin-Luft-Gemisch entzünden. In der Zündkerze befindet sich ein Kern aus Metall, der noch einmal ummantelt ist. Dieser Mantel besitzt ein Gewinde, damit die Kerze in den Zylinder geschraubt werden kann. Jeder Zylinder besitzt eine Zündspule, in der die benötigte Spannung entsteht. Die Spannung aus der Zündspule wird durch das Zündkabel an die Zündkerzen weitergeleitet. Das Zündkabel sorgt dafür, dass diese Übertragung ohne Verluste vonstattengeht.
Bei den Zündkerzen unterscheidet man zwischen solchen mit Dichtring und ohne. Auch die Länge und der Durchmesser unterscheiden sich je nach Modell. Der Wärmewert kann ebenfalls unterschiedlich hoch sein. Dieser Wert gibt an, wie hoch die maximale Temperatur der Zündkerzen sein darf bis sie anfangen zu schmelzen. Zudem gibt es einpolige und zweipolige Zündkerzen. Während eine einpolige Kerze nur eine Mittel- und Seitenelektrode hat, besitzen mehrpolige Zündkerzen vier Seitenelektroden. Deshalb haben sie meist eine längere Lebensdauer.
Gut zu wissen: Dieselmotoren besitzen keine Zündkerzen, sondern sogenannte Glühkerzen. Sie werden als Kaltstarthilfe eingesetzt, da der Kraftstoff sich oft nicht selbst entzündet.
Welche Zündkerzen sind besser – Iridium oder Platin?
Die Mittel-Elektroden der Zündkerzen können aus unterschiedlichen Materialien bestehen. Die preiswerteste Variante sind Elektroden aus Kupfer-Nickel, jedoch haben sie nur eine geringe Lebensdauer. Etwas teurer sind solche aus Platin oder Iridium, dafür halten sie aber auch länger. Elektroden aus Silber sind sehr belastbar, haben aber auch nur eine geringe Lebensdauer.
Platin und Iridium sind somit Materialien, die aufgrund ihrer Haltbarkeit in Zündkerzen sehr beliebt sind. Der Vorteil von Iridium: Es kann sehr viel höher erhitzt werden aufgrund des höheren Schmelzpunktes. Auch kannst du in der Regel weitere Strecken mit einer Kerze aus Iridium zurücklegen, bis du sie wechseln musst. In der Leistung unterscheiden sich die beiden jedoch kaum.
Zündkerzen reinigen
Schmutz zwischen den Zündkerzen oder falsch justierte Kerzen können dazu führen, dass sie nicht mehr richtig funktionieren. Dann muss die Zündkerze jedoch oft nicht direkt ausgewechselt werden. Mit einer Drahtbürste kannst du zunächst groben Schmutz von der Zündkerze entfernen, die du vorher ausgebaut hast. Dann entfernst du weitere Rückstände mit einem Lappen.
Du kannst die Kerzen auch selbst nachjustieren, beachte hier jedoch die Herstellerangaben und den Elektrodenabstand. Eine Reinigung und Justierung können dafür sorgen, dass sich die Leistung der Zündkerzen erhöht und der Verbrauch von Kraftstoff sinkt.

Wann die Zündkerze wechseln?
Wie oft Zündkerzen gewechselt werden müssen, hängt von zahlreichen Faktoren wie Laufleistung, Fahrverhalten oder auch Produktqualität ab. Wenn dein Auto oder Rasenmäher anfängt zu ruckeln oder sich der Benzinmotor nur schwer starten lässt, kann dies an defekten oder abgenutzten Zündkerzen liegen. Wirf dann einen Blick unter die Motorhaube und prüfe den Zustand der Zündkerzen. Intakte Kerzen sind weiß bis grau. Sind deine Kerzen mit schwarzem Ruß bedeckt und haben sich Ablagerungen gebildet, kann dies ein Hinweis auf einen Defekt sein. Auch abgebrochene oder beschädigte Teile weisen auf einen schlechten Zustand der Zündkerzen hin.
Doch nicht nur, wenn die Zündkerzen defekt sind, musst du sie wechseln. Wenn du den Motor oft anschaltest und weite Strecken mit deinem Fahrzeug zurücklegst, müssen sie tendenziell früher gewechselt werden. In der Regel werden sie alle 60.000 Kilometer ausgetauscht. Das hängt jedoch von dem Material und dem Modell der Zündkerze ab. In welchen Abständen du sie wechseln musst, steht im Handbuch deines Fahrzeugs. Nur durch den sachgemäßen Wechsel kann die Entzündung des Kraftstoff-Luftgemischs gewährleistet werden, die den Motor antreibt.
Zündkerze wechseln
Deine Zündkerzen kann entweder eine Werkstatt für dich wechseln, mit dem richtigen Werkzeug kannst du das aber auch selbst in die Hand nehmen. Für den Wechsel benötigst du nur einen Zündkerzenschlüssel, der zu deinem Automodell passt. Auch ein Drehmomentschlüssel wird für die Arbeit gebraucht. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung erklären wir dir, wie du bei dem Wechsel vorgehst:
Wenn du die Motorhaube öffnest, siehst du die Zündkerzen bei älteren Autos direkt. Bei neueren Modellen entfernst du zuerst die Verkleidung, unter der die Zündkerzen liegen.
Ziehe die Zündkerzenstecker ab und säubere den Zündkerzenschacht.
Schraube dann die Zündkerzen raus. Dafür eignet sich ein Zündkerzenschlüssel. Gehe dabei vorsichtig vor und achte darauf, dass sich dann kein Schmutz mehr im Zylinder befindet.
Schraube nun die neue Zündkerze zuerst mit der Hand und dann mit einem Drehmomentschlüssel ein und ziehe sie fest.
Zum Schluss setzt du die Zündkerzenstecker auf die Zündkerzen, setzt gegebenenfalls die Verkleidung wieder ein und schließt die Motorhaube.
Untersuche deine Zündkerzen einmal im Jahr und prüfe, ob sie gewechselt werden müssen. Wie oft du sie wechseln solltest, hängt vom Automodell ab. Die Angaben hierzu findest du im Handbuch des Fahrzeugs.
Hinweis: Wechsel Zündkerzen nur, wenn der Motor abgekühlt ist und die Zündung aus ist. Ist der Motor noch heiß, kann es passieren, dass sich die kalte Zündkerze im Zylinderkopf verhakt. Setze zudem nur das passende Modell ein, um Verschmelzung und Motorschäden zu vermeiden.
Was passiert, wenn man die falsche Zündkerze einbaut?
Zündkerzen sollten immer auf das Fahrzeugmodell angepasst werden, da sie verschiedene Wärmewerte und unterschiedlich lange Lebensspannen haben. Baust du die falsche Kerze ein, kann es zu einer Verschmelzung kommen, da der Wärmewert nicht passt. Auch kann der Motor davon beeinträchtigt werden, sodass es im schlimmsten Fall zu einem Motorschaden kommen kann. Achte aber darauf, auch andere Dinge wie den Luftfilter für den Motor nicht zu vergessen, damit der Motor keinen Schaden nimmt.
Nicht nur die falsche Zündkerze, sondern auch ein nicht sachgemäßer Einbau können Schäden verursachen. Hast du die Kerze zu fest angezogen, kann sie überhitzen und abreißen. Dies kann ebenfalls zu einem Motorschaden führen. Deshalb ist es wichtig, dass du dich vor dem Wechsel gründlich darüber informierst, welche Zündkerze du benötigst. Bist du dir unsicher, beauftrage eine Werkstatt mit dem Wechsel.








