
Abkühlung im Homeoffice und am Arbeitsplatz – Tipps
Zu hohe Temperaturen schränken nicht nur unsere Produktivität ein, sie können auch unserer Gesundheit schaden. Wir haben Tipps zur Abkühlung im Homeoffice, damit du selbst bei Hitze einen kühlen Kopf am Arbeitsplatz behältst.
Wie kann ich mich im Homeoffice abkühlen?
Sommer, Sonne, Hitze im Büro. Die Außentemperatur lädt mit Werten um die 30 °C zum Baden, aber nicht gerade zum konzentrierten Arbeiten ein. Ohne Klimaanlage kann es auch drinnen brütend heiß werden. Das gilt besonders im Homeoffice, denn während viele Arbeitsstätten klimatisiert sind, bildet die Klimaanlage zu Hause hierzulande doch eher die Ausnahme.
Mit einer geeigneten Ausstattung gegen zu viel Sonneneinstrahlung lässt sich die Sommerhitze ausblenden und so die Raumtemperatur senken. Erfahre, was du sonst noch tun kannst, um für Abkühlung am Arbeitsplatz zu sorgen. Das fängt mit dem richtigen Lüften und der passenden Bekleidung an, geht über kühle Snacks und reicht bis hin zu praktischen DIY-Ideen. Wir verraten dir außerdem, wann der Arbeitgeber Maßnahmen gegen die Hitze ergreifen sollte.
Wie lüfte ich richtig?

Zum Start in den Tag heißt es als Erstes: Fenster auf! Zum Sonnenaufgang ist es draußen am kühlsten. Im Laufe des Tages heizt sich die Luft immer mehr auf. Am wärmsten ist es im Sommer übrigens nicht zur Mittagszeit, sondern meist etwas später, zwischen 17 Uhr und 18 Uhr. Sobald die Sonneneinstrahlung nachlässt, sinkt auch die Lufttemperatur.
Der beste Zeitpunkt zum Lüften ist in den Morgenstunden. Statt gekippter Fenster empfiehlt sich das Querlüften. Weit geöffnete Fenster an den gegenüberliegenden Enden der Wohnung sorgen für reichlich Luftzirkulation. Zusätzlich kannst du die Türen öffnen. Sichere sie aber mit Türstoppern, damit sie im Durchzug nicht versehentlich zufallen.
Tipp: Langschläfer nutzen am besten die Abendstunden vor dem Zubettgehen zum Lüften. Wer möchte, kann auch über Nacht die Fenster offenlassen. Tagsüber hältst du die Fenster hingegen geschlossen, um erst gar keine warme Luft in die Wohnung zu lassen.
Fenster abdunkeln
Ohne Sonneneinstrahlung keine Hitze. So liegt es nahe, die Fenster abzudunkeln, um die Raumtemperatur angenehm kühl zu halten. Grundsätzlich gilt: Je dunkler es ist, desto kühler bleibt es. Wer also nur halbtransparente Gardinen hat, kann darüber nachdenken, Tücher oder Decken vor die Fenster zu spannen. Mit Verdunkelungsplissees als innenliegendem Sonnenschutz kannst du die Hitze aussperren.
Die beste Isolation wird jedoch erreicht, wenn der Sonnenschutz von außen angebracht wird, weshalb Wohnungen und Häuser mit Rollläden im Sommer kühler gehalten werden können als ohne.
Dachgeschosswohnungen sind aufgrund der aufsteigenden warmen Luft besonders betroffen von stauender Hitze. Hier kannst du auf Thermo- oder Hitzeschutzfolien zurückgreifen. Sie funktionieren nach dem Prinzip einer Sonnenbrille und besitzen einen UV-Filter, der die Räume vor zu viel Sonneneinstrahlung schützt. Beachte dabei allerdings den Grad der Tönung, damit es dir oder den Zimmerpflanzen nicht zu dunkel wird. Alternativ bieten sich Dachfensterrollos an, die du flexibel, je nach Sonnenstand, auf- und zuziehen kannst.
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Heiß- oder Kaltgetränk?

Die Antwort lautet: weder noch. Bei hoher Außentemperatur neigen wir dazu, uns ein eisgekühltes Getränk zu genehmigen, um unseren Körper zu kühlen. Jedoch verengen sich bei zu kalter Flüssigkeit die Gefäße und bescheren deinem Körper so mehr Arbeit, das kalte Getränk zu verarbeiten.
Aber auch zu heiße Getränke bringen unseren Körper unnötig ins Schwitzen, wodurch er mehr Flüssigkeit benötigt. Die Lösung? Lauwarme Getränke. Wer also Tee oder Wasser über den Tag verteilt trinken möchte, sollte Kanne oder Karaffe nicht im Kühlschrank, sondern bei Raumtemperatur lagern, damit der Körper die Flüssigkeit optimal aufnehmen kann.
Cold-Brew – mehr als kalter Kaffee

Wer trotz hoher Temperaturen nicht auf den morgendlichen Kaffee verzichten möchte, kann kalt extrahiertem Kaffee, besser bekannt als Cold-Brew, probieren. Denn Cold-Brew-Coffee ist durch die lange Zeit, in der er sein Aroma im kalten Wasser entfalten kann, weniger säure- und bitterstoffhaltig, aber dennoch sehr aromatisch im Geschmack.
Seinen Namen bekommt er durch das Verfahren: Herkömmlicher Kaffee gibt durch das schnelle Erhitzen seine Aromastoffe binnen kürzester Zeit an das Wasser ab. Cold-Brew dagegen wird mit kaltem Wasser aufgegossen und 12 bis 18 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt. Der Vorteil: Du kannst bedenkenlos eine größere Menge ansetzen und nach dem Filtern für bis zu zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Wie du Cold-Brew zubereitest, zeigen wir dir hier:
- Nimm ein großes Gefäß wie eine Glaskaraffe oder ein großes Vorratsglas.
- Fülle den nicht zu fein gemahlenen Kaffee (in etwa wie Sesamkörner) in das Gefäß. Als Faustregel gilt ein Verhältnis von 1:10, also 100 g Kaffee auf 1 l Wasser.
- Gieße das grobe Kaffeepulver mit Wasser auf, verschließe das Glas und lasse deinen Cold-Brew 12 bis 18 Stunden, je nach gewünschter Intensität, bei Zimmertemperatur ruhen.
- Nimm ein zweites Gefäß und gieße den Cold-Brew durch einen Kaffeefilter oder ein Baumwolltuch ab.
- Fertig ist der Cold-Brew-Coffee. Serviere ihn mit Eiswürfeln, einem Schuss Milch oder Pflanzendrink. Mit etwas Milchschaum wird das Getränk zum „Iced-Latte“.
Tipp: Im Vergleich zu heiß gebrühtem Kaffee enthält Cold-Brew enthält nur etwa 30 % der Säure. Durch sein blumiges Aroma und den geringen Säuregehalt schmeckt der etwas andere kalte Kaffee meist auch ohne Milch.
Was ziehe ich im Sommer zum Arbeiten an?
Mit der passenden Kleidung kannst du ebenfalls etwas gegen die Sommerhitze im Büro tun. Luftige Naturfasern wie Leinen, Baumwolle und Seide sind eine gute Wahl, wenn sich die nächste Hitzewelle ankündigt, denn diese Materialien lassen die Haut atmen und erleichtern den Abtransport von Feuchtigkeit. Eine preiswerte Alternative zu Seide ist Viskose, auch als Kunstseide bekannt. Der fließende Stoff, der aus Zellulosefasern gewonnen wird, legt sich im Sommer kühl und leicht auf die Haut.
Abzuraten ist dagegen von chemischen Fasern wie Polyamid oder Polyester. Auch der Schnitt deiner Kleidung wirkt sich darauf aus, wie schnell du ins Schwitzen gerätst. Dabei gilt: Je lockerer die Kleidung sitzt, desto kühler fühlt sie sich an. Greife im Sommer also eher zur luftigen Leinenhose, anstatt zur engen Jeans.
Während einer Hitzewelle können die sonst im Büro geltenden Bekleidungsregeln gelockert werden, sodass Krawatte und Anzug im Kleiderkasten bleiben dürfen. Kleider und Röcke sollten nicht zu kurz sein. Etwa knielang ist in Ordnung.
Tipp: Im Homeoffice kannst du sogar sonst gängige Büro-Tabus brechen: Flip-Flops tragen oder gleich barfuß bei der Arbeit erscheinen. Und wer ahnt schon in der Videokonferenz, dass du – unter dem Schreibtisch – in kurzer Hose oder Minirock dasitzt, wenn du dich vor der Webcam in Hemd oder Bluse zeigst?
Kühlschrank statt Kleiderschrank

Im Sommer sind im Eiskasten neben Lebensmitteln auch Kleidungsstücke gut aufgehoben. Tatsächlich kann dieser ungewöhnliche Trick dabei helfen, deine Haut angenehm zu kühlen. Warum also nicht das Hemd vor dem Schlafengehen für den nächsten Morgen einkühlen oder kurz vor der Arbeit nochmal schnell die Bluse ins Eisfach legen? Mit einem Plastiksackerl schützt du die Kleidungsstücke vor möglichen Wasserflecken.
Tagsüber kannst du dir auf die gleiche Weise schnell eine kurze Erfrischung holen: Lege dafür ein Tuch ins Gefrierfach und platziere es gut gekühlt im Nacken, um während der Arbeit einen kühlen Kopf zu behalten.
Übrigens lässt sich auch der Pyjama so auf eine angenehme Schlaftemperatur bringen. Schließlich fällt es bei hohen Temperaturen vielen Menschen schwer, einzuschlafen. Bewahre deine Schlafkleidung in einem Sackerl im Eisfach auf und hole sie erst kurz vor dem Zubettgehen aus dem Gefrierschrank. Während einer Hitzewelle kann es auch angenehm sein, das Leintuch zu kühlen, um erfrischt einzuschlafen.
Tipp: Wenn es dann trotzdem noch zu warm im Schlafzimmer ist, lässt sich beispielsweise eine Wärmflasche zur Kühlflasche umfunktionieren. Fülle dazu kaltes Wasser ein und lasse die Flasche einige Zeit im Kühlschrank rasten oder kühle sie schnell im Eisfach herunter. Genieße dann den anhaltend kühlenden Effekt an den Beinen, zwischen den Füßen oder im Nacken.
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Der Hitze den Stecker ziehen
Sonnenschutz ist eine Möglichkeit, um zu verhindern, dass Wärme von außen ins Büro oder Homeoffice dringt. Doch auch in der Arbeitsstätte gibt es Wärmequellen, die den Raum zusätzlich aufheizen und dabei unnötig Energie verbrauchen. Um Stromkosten zu sparen und gleichzeitig Abwärme zu vermeiden, ziehst du bei ungenutzten Elektrogeräten am besten auch zu Hause den Stecker.
Ein einzelner Fernseher im Stand-by-Modus erzeugt vergleichsweise wenig Abwärme – mehrere Geräte können die Lufttemperatur in der Wohnung jedoch bereits deutlich steigen lassen. Trenne deshalb zu Beginn des Tages elektronische Geräte wie etwa Spielekonsolen und Lautsprecher vom Strom oder arbeite mit ausschaltbaren Steckerleisten. Kühlschrank und Backofen bleiben am Netz.
DIY-Klimaanlage

Kühl, kühler, Klimaanlage. Wer kein Klimagerät zu Hause hat, kann mit einer DIY-Lösung aus feuchtem Handtuch und Ventilator für Abkühlung sorgen:
- Befeuchte ein Handtuch und spanne es über einen Sessel, während das Ende des Handtuchs in einem Kübel voll Wasser hängt.
- Stelle deinen Ventilator hinter die Konstruktion und schalte ihn ein.
- Durch die Saugfähigkeit des Handtuchs zieht die Feuchtigkeit aus dem Kübel nach. Achte deshalb darauf, wann die Flüssigkeit verdunstet ist und fülle das Wasser wieder auf.
Tipp: Die kleine Variante für den Schreibtisch funktioniert nach demselben Prinzip. Dafür brauchst du nur deinen Handventilator hinter eine kleine Schüssel voller Eiswürfel zu stellen.
Ein vollwertiger Ersatz für ein Klimagerät sind diese Optionen dennoch nicht, denn Klimaanlagen kühlen die angesaugte Luft durch ein Kühlmittel tatsächlich herunter, die DIY-Variante erzeugt hingegen lediglich Verdunstungskälte, indem das Wasser im Handtuch seinen Zustand von flüssig zu gasförmig ändert.
Die dadurch entstehende Luftfeuchtigkeit schlägt sich nicht nur auf der Haut, sondern auch im Raum und auf elektronischen Geräten wie Notebooks oder Handys nieder. Achte deshalb darauf, dass diese keinen Schaden nehmen. Im Sommer sollten die Räume eine Luftfeuchtigkeit von 55 % bis 60 % nicht übersteigen, da sonst akute Schimmelgefahr besteht. Ein Hygrometer hilft dir dabei, die Luftfeuchtigkeit zu bestimmen und gegebenenfalls gegenzusteuern. Kühle außerdem nur in Intervallen, um Verspannungen vorzubeugen.
Die Mittagspause zum Abkühlen nutzen
Hohe Temperaturen verlangen unserem Körper viel ab. Plane deshalb mehrmals täglich kleine Pausen ein, in denen du deinem Körper ein wenig Abkühlung bietest. Als schnelle Variante hilft es, kaltes Wasser über die Handgelenke laufen zu lassen oder dein Gesicht mit kaltem Wasser zu befeuchten.
Im Homeoffice bietet sich in der Mittagspause auch eine kurze Dusche an. Doch Vorsicht: Zu häufiges Duschen kann der Haut schaden, verzichte bei häufigem Abduschen deshalb auf Duschgel oder Ähnliches. Auch die Temperatur ist entscheidend, denn eine kalte Dusche bewirkt im Anschluss genau das Gegenteil. Der Körper erzeugt Wärme, um die kalte Haut wieder zu erwärmen. Besser ist deshalb die lauwarme Dusche. Trockne dich danach nur leicht ab und behalte das Wasser so als „Kühlmittel“ auf der Haut.
Tipp: Mit einem Badesee oder dem Freibad vor der Tür gibt es noch eine Möglichkeit, der Hitze zu entfliehen: ein Sprung ins kühle Nass. So könnte am Nachmittag auch der ideale Start in den Feierabend aussehen.
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Fußbad

Mittlerweile steht die Sonne im Zenit und ein Videocall jagt den nächsten? Was gegen die Hitze im Homeoffice helfen kann, ohne dein Auftreten vor der Kamera zu beeinträchtigen, ist ein Klassiker unter den Tipps zur Abkühlung. Befülle dafür einen Kübel mit kaltem Wasser, stelle ihn unter deinen Schreibtisch und tauche deine Füße hinein.
Deine Füße werden nicht nur gekühlt, auch die Durchblutung wird angeregt und du fühlst dich wacher. Wichtig ist dabei, dass das Wasser nicht zu kalt ist, da sich die Hautporen sonst wieder verschließen würden, um mehr Wärme im Körper zu speichern.
Endlich Feierabend

Nach getaner Arbeit wird es Zeit für Entspannung – und frische Luft. Fenster auf und raus mit der stickigen Luft! Stelle wie zu Beginn des Tages die Fenster an den Enden deiner Wohnung und gegebenenfalls auch die Tür auf, um querzulüften. Doch was, wenn kein Wind geht und die Luft stillzustehen scheint? Hier kommt wieder der Ventilator ins Spiel. Positioniere ihn aber dieses Mal so, dass er die Zimmerluft aus dem Fenster herauspustet. So kühlst du den Raum schneller ab und regst die Luftzirkulation innerhalb der Wohnung an.
Wer keinen Ventilator besitzt, kann sich das DIY-Klimaanlage-Prinzip zunutze machen: Ziehe die Gardinen oder Vorhänge vor die aufgestellten Fenster und befeuchte diese mit einer Sprühflasche. Der entstehende Durchzug sorgt für die abkühlende Verdunstungskälte.
Tipp: Nach Feierabend ist die Gelegenheit für einen Waldspaziergang, um sich auch draußen frische Luft um die Nase wehen zu lassen. Im Wald ist die Lufttemperatur durch die Vielfalt an Pflanzen und Bäumen um bis zu 6 °C kühler. Außerdem wirkt ein Ausflug in die Natur beruhigend auf unseren Körper und hilft dir dabei, Stress abzubauen.
Ab wann gibt es eigentlich hitzefrei?
Eine Außentemperatur, ab der es automatisch „hitzefrei“ für die Mitarbeitenden gibt, ist gesetzlich nicht vorgeschrieben. Allerdings ergeben sich für den Arbeitgeber Verpflichtungen aus dem Arbeitsschutzrecht, der Arbeitsstättenverordnung und der Fürsorgepflicht.
So ergibt sich aus der Arbeitsstättenverordnung, dass die Lufttemperatur in Arbeits- und Sozialräumen 19 °C bis 25 °C betragen sollte. Andernfalls ist der Arbeitgeber aufgefordert, das Büro mit geeignetem Sonnenschutz, einer Klimaanlage oder Ähnlichem auszustatten. Spätestens wenn im Büro die Werte auf über 30 °C klettern, besteht aufgrund der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers Handlungsbedarf. Auf Risikogruppen wie stillende Mütter und ältere Mitarbeitende ist besonders Rücksicht zu nehmen.
Sofern es im Unternehmen einen Betriebsrat gibt, hat dieser sowohl ein Mitbestimmungs- als auch Initiativrecht, wenn es um geeignete Maßnahmen gegen die Sommerhitze geht.
Und wie sieht es bei Arbeitsplätzen unter der Sonne aus? Ob Gartenarbeit, am Bau oder bei Open-Air-Events – auch hier greift die Fürsorgepflicht. Bei brütender Hitze sollten daher zusätzliche Pausen gewährt und ausreichend Getränke bereitgestellt werden.
Hierzulande gilt Sommerhitze ab 32,5 °C als „Schlechtwetter“ am Bau nach dem Bauarbeiter-Schlechtwetterentschädigungsgesetz (BSchEG). Sofern kein kühlerer Arbeitsort zur Verfügung steht, kann die Arbeit im Freien dann auch eingestellt werden. Ob es „hitzefrei“ gibt, entscheidet jeweils der Arbeitgeber.
Hinweis: Arbeitest du gelegentlich im Homeoffice oder von unterwegs, gilt die Arbeitsstättenverordnung übrigens nicht.








