
Thermokomposter richtig verwenden
Thermokomposter zersetzen organisches Material in wenigen Monaten zu Kompost. Wie du sie richtig befüllst und aufstellst, erfährst du hier.
Wie funktioniert ein Thermokomposter?
Thermokomposter sind die zeitsparende und platzoptimierte Version des Komposters. Schon nach wenigen Monaten liefern sie fertigen Kompost, den du anstelle von Dünger verwenden kannst. Meist sind es Kunststofftonnen, die eine verschließbare Einfüllöffnung haben. Schlitze in den Seitenwänden sorgen für die Lüftung.
Bei Premium-Modellen sind die Wände wärmeisoliert und recht dick. Dadurch bleibt es in ihrem Inneren auch an kühlen Tagen gleichmäßig warm, was die hohe Leistungsgeschwindigkeit ermöglicht. Mikroorganismen finden hier ideale Bedingungen vor, sodass sie die Gartenabfälle in Rekordzeit zu Kompost zersetzen.
Idealerweise arbeiten die Mikroorganismen unter solchem Hochdruck, dass die Temperatur auf 70 °C steigt. Das überleben selbst die Samen der meisten Unkräuter nicht.
In Bodennähe haben Thermokomposter auf ihrer Vorderseite in der Regel eine Entnahmeklappe. Dort kannst du den fertigen Kompost entnehmen. Da du den Komposter von oben befüllst, lässt sich durch die Klappe auch dann schon fertiger Kompost entnehmen, wenn das Füllgut im oberen Teil der Tonne noch nicht verrottet ist. Im richtigen Mischungsverhältnis kann Kompostbeschleuniger die Entstehungszeit weiter verkürzen.
Wenn du beim Kauf Modelle mit einer möglichst großen Bodenklappe wählst, lässt sich der Kompost besonders komfortabel herausschaufeln.

Thermokomposter nehmen nur wenig Platz ein. Gartenabfälle werden schneller zersetzt, weshalb auch zügig wieder Platz im Komposter frei wird.
Diese Vorteile bieten Thermokomposter
Wenn die Mischung des Füllguts stimmt und du Kompostbeschleuniger zusetzt, produziert ein Thermokomposter in nur drei bis vier Monaten fertigen Kompost.
Im Garten steht nur die ordentliche, geschlossene Komposttonne, kein klassischer offener Komposthaufen.
Mit Schutzgittern sind Thermokomposter vor Mäusen und Ratten sicher geschützt.
Unkrautsamen werden durch die hohen Temperaturen in einem Thermokomposter abgetötet und nicht im Garten verteilt.
Gut isolierte, hochwertige Thermokomposter verarbeiten das Füllgut auch an kühlen Tagen zu Kompost, wenn die Vorgänge im offenen Komposthaufen zum Erliegen kommen.
In Thermokompostern entsteht Schnell- oder Mulchkompost. Er enthält mehr Nährstoffe als Reifekompost aus offenen Kompostern, denn aus den geschlossenen Kunststofftonnen kann Regen keine Nährstoffe auswaschen.
Durch die Entnahmeklappe ist es deutlich komfortabler, an den fertigen Kompost zu gelangen.
Diese Nachteile haben Thermokomposter
Die meisten Thermokomposter sind vergleichsweise klein. Für die Abfälle großer Gärten, in denen viel Gehölzschnitt anfällt, reichen sie meist nicht aus.
Thermokomposter sind kostspieliger als ein klassischer Komposter aus Holzlatten.
Gartenabfälle musst du zerkleinern, bevor du sie in einen Thermokomposter gibst. Rasenschnitt solltest du einige Tage antrocknen lassen. So machen Thermokomposter etwas mehr Arbeit als die klassische offene Variante. Auch die richtige Schichtung ist bei Thermokompostern noch wichtiger als bei offenen.
Durch den Deckel kann der Kompost in sehr heißen Sommern austrocknen. Das schadet der Rotte. Deshalb solltest du einen Thermokomposter einmal im Monat wässern.
Wie groß sollte der Thermokomposter sein?

Platziere den Thermokomposter an einem gut erreichbaren Ort, an dem er nicht stört. Wegen ihrer Größe lassen sie sich gut kaschieren.
Wähle den Thermokomposter entsprechend der anfallenden Menge an Grün- und Gehölzschnitt. Die meisten Modelle haben ein Fassungsvermögen von 400 l bis 900 l.
Die kleineren Komposter sind dabei in der Regel für Gärten bis 100 m² ausreichend. Stehen dort keine Gehölze, reichen sie auch schon mal für 200 m². Größere Tonnen sind für Gärten mit bis zu 400 m² geeignet. Besteht dein Garten zu einem überwiegenden Teil aus Rasenfläche, kann es sinnvoll sein, mit einem Mulchmäher zu arbeiten, bei dem das Schnittgut kleingehäckselt auf dem Rasen liegen bleibt. Rasenschnitt kann sich stark verdichten und sollte möglichst mit gröberem Gartenabfall vermischt kompostiert werden.
Wie sinnvoll es ist, Thermokomposter regelmäßig umzusetzen, ist nicht einhellig geklärt. Umsetzen meint die Durchmischung des frischen Inhalts nach drei bis vier Wochen. Möchtest du den Komposter umsetzen, entnimmst du mit einer Schaufel über die Entnahmeklappe den Inhalt aus dem unteren Bereich der Tonne und gibst ihn oben wieder hinein. So vermischst du den Inhalt und sorgst für gute Durchlüftung.
Bedingungen für den Thermokomposter

Wähle für den Thermokomposter einen halbschattigen Standort. An der Unterseite muss er guten Kontakt zum Boden haben.
Stelle den Thermokomposter auf einer geraden Fläche auf. Der Inhalt braucht direkten Kontakt zum Gartenboden. Sonst können Regenwürmer und andere nützliche Tiere nicht in den Komposter einwandern. Der Kompostierer sollte nicht in der vollen Sonne stehen. Ein Platz im Halbschatten ist besser geeignet.
Beim Thermokomposter kommt es zudem auf das passende Füllgut an. Wenn du wahllos Garten- und Küchenabfälle einfüllst wie in eine Mülltonne, können die benötigten Prozesse nicht ablaufen. Unangenehme Gerüche entstehen bei unsachgemäßer Verwendung.
Zerkleinere das Material, das du hineingibst, vorher gründlich. Auch kommt es auf das richtige Verhältnis an: Achte darauf, dass sich etwa gleich viel trockene wie feuchte Substanz in der Tonne befindet.
Wenn in deinem Garten jede Woche viel Rasenschnitt anfällt, gibst du diesen nicht komplett in den Thermokomposter. Sonst fängt es im Sommer an, darin zu gären. Lasse Rasenschnitt deshalb besser erst ein paar Tage trocknen. Anschließend mischst du trockenes Material wie Häcksel, Stroh, zerrissene Eierkartons oder Zeitungspapier unter. Erst dann füllst du den Rasenschnitt in den Kompostierer.
Tipp: Bewahre etwas fertigen Kompost auf, um ihn beim nächsten Befüllen unter die Gartenabfälle zu mischen. Das beschleunigt die Prozesse.









