
Kompost im Garten
Mit einem Komposthaufen oder einem Komposter im Garten kannst du aus Pflanzen- und einigen Küchenabfällen wertvollen Dünger gewinnen. Hier erfährst du nützliche Tipps zum Anlegen und zur Pflege deines Komposts.
Was macht Kompost im Garten so wertvoll?
Im Garten fallen rund ums Jahr überall Pflanzenabfälle an: Ab dem Frühjahr ist es der Rasenschnitt, im Herbst sind es heruntergefallenen Blätter und im Winter zurückgeschnittene, gehäckselte Äste.
Wirf diese Abfälle auf keinen Fall in den Müll, sondern sammle sie auf deinem Komposthaufen im Garten. Dort entsteht nach und nach ein perfekter Dünger für deine Pflanzen. Denn Kompost ist humusreich und sorgt für einen lockeren Boden, der Wasser und Nährstoffe besser speichern kann. Der Kompost selbst bringt ebenfalls Nährstoffe mit, sodass du viele Pflanzen nicht zusätzlich düngen musst.
So funktioniert das Kompostieren
Ein idealer Kompost besteht aus zwei Behältnissen: In einem sammelst du sämtliche Gartenabfälle, im anderen schichtest du daraus den Komposthaufen.
Mische grobe Abfälle mit feineren Überresten. Beispielsweise vermengst du abgeschnittene Sträucher mit feinem Rasenschnitt. Es sollte eine gute Mischung aus trockenen und feuchten Abfällen entstehen. Laub gilt als trockener, gegorenes Obst als feuchter Abfall. Zu guter Letzt ist es ideal, nährstoffreiche Gartenabfälle, wie Gemüse, mit nährstoffarmen Überresten, wie gehäckseltem Holz, zu mischen. Lege die Gartenabfälle lose aufeinander, damit kein Sauerstoffmangel auf dem Kompost entsteht. Sonst entstehen unangenehme Gerüche.
Sind etwa drei Monate vergangen, setzt du die teilweise verrotteten Abfälle um. Entweder gräbst du sie mit einer Schaufel im gleichen Behältnis um oder füllst sie in einen dritten Behälter. Durch das Umsetzen wird die Durchlüftung des Komposts gefördert, sodass sich die Abfälle weiter zersetzen können.
Nach durchschnittlich sieben Monaten ist der Kompost reif und bereit für die Verwendung als Dünger. Ob dein Kompost das Reifestadium erreicht hat, erkennst du an dessen Geruch. Ein vollständig zersetzter Komposthaufen duftet nach Waldboden.

Gartenabfälle zerfallen zu einem humusreichen Rohstoff.
Einen Komposter bauen
Willst du Kompost im Garten nutzen, kannst du dir einen geeigneten Komposter kaufen oder auch selbst bauen. Nutze zum Bauen des Komposters entweder Holz oder Metall. Wichtig beim Konzipieren deines Komposters ist, dass genug Luft an die Abfälle dringt und Kontakt zum Boden besteht.
Der Bodenkontakt ist wichtig, damit diejenigen Tiere und Insekten an die Abfälle herankommen, die sie zu Humus verarbeiten. Ratten und Mäuse hältst du dabei mit einem engmaschigen Gitter auf Abstand.
Welche Abfälle dürfen auf den Kompost?
Als Faustregel gilt: Alle tierischen und pflanzlichen Rohstoffe sind kompostierbar. Einige Ausnahmen solltest du dennoch machen. In Holzasche können sich beispielsweise Schwermetalle verbergen, sie gehört daher nicht auf den Kompost. Auch Kot von Fleischfressern wie Hunden oder Katzen solltest du nicht auf dem Kompost entsorgen.
Diese Dinge gehören auf den Kompost:
Kaffeesatz und Teebeutel (mit Filter)
Laub
Fallobst
Zerstoßene Eierschalen
Kleintierstreu
Strauch-, Staudenschnitt
Verwelkte Pflanzen
Gemüsereste
Rasenschnitt
Obst und Rasenschnitt solltest du jeweils nur dünn einschichten, sonst besteht Fäulnisgefahr. Zitronenschalen und die Schalen anderer Südfrüchte verrotten nur sehr langsam – gib davon also nicht zu viel auf deinen Kompost im Garten.
Unkraut gehört nur auf den Kompost, solange es noch keine Samen entwickelt hat. Wildkraut wie Quecke oder Giersch lässt du vor dem Kompostieren gut trocknen. Hast du eine Komposttoilette, kannst du deren Inhalt auch auf dem Kompost entsorgen.

Achte darauf, die Abfälle nur lose auf den Komposter zu legen. Sonst kommt keine Luft an sie heran und sie können nicht verfallen.
Diese Dinge gehören nicht auf den Kompost:
Fleisch, Käse, Knochen, Fischgräten
Fette und Öle
Backwaren
Kohleasche und Holzasche
Hunde- und Katzenkot
Zeitungen und Zeitschriften
Staubsaugerbeutel
Papiertücher
Zigarettenstummel
Behandeltes Holz
Metall und Stein
Leder
Kunststoff
Verbundstoffe, wie beispielsweise Getränkekartons
Kann man kranke Pflanzen kompostieren?
Schaue bei kranken Pflanzen genau hin, bevor du sie kompostierst: Mit Mehltau oder Blattpilzen befallene Gewächse kannst du ohne Probleme auf den Kompost geben. Die Krankheitserreger befallen nur lebende Gewächse und werden während des Verrottungsprozesses abgebaut. Anders ist dies mit im Boden überdauernden Erregern oder Pilzen. Stellst du beispielsweise Möhren- oder Rettichschwärze, Kohlhernie oder Wurzelälche fest, entsorgst du die betroffenen Pflanzen im Müll oder bringst sie ins Kompostwerk, damit die Erreger sich nicht in deinem Komposthaufen vermehren.
Laub kompostieren
Je nach Baumbestand in deinem Garten hast du im Herbst eine Menge Laub zu kompostieren. Am besten funktioniert dies, wenn du mit deinem Rasenmäher über das am Boden liegende Laub fährst. Das Laub wird zerkleinert, in den Auffangbehälter aufgenommen und dort mit dem Rasenschnitt vermengt. Durch den untergemischten, stickstoffreichen Rasenschnitt verrottet das Laub anschließend besser auf deinem Kompost im Garten.

Für dein Herbstlaub kannst du dir einen Kompost aus Metallgittern bauen.
Hilfsstoffe für den Kompost
Du kannst die Organismen im Kompost mit verschiedenen Zusätzen unterstützen:
- Hornmehl und Hornspäne liefern Stickstoff.
- Algen- und Steinmehl bringen zusätzliche Spurenelemente.
- Kompostbeschleuniger regen die Verrottung der zu kompostierenden Überreste an.
Alle Mittel sorgen dafür, dass aus den Pflanzenabfällen am Ende des Reifeprozesses ein nährstoffreicher Kompost entsteht.
Die richtige Pflege für deinen Kompost
Damit die Verrottung zügig abläuft, muss im Komposter eine feuchte und dunkle Umgebung entstehen. In der Sonne wird der Kompost schnell zu trocken. Steht er ungeschützt im Regen, wird er meist zu feucht. Platziere deinen Kompost bestenfalls unter einen Baum, der sowohl vor Sonneneinstrahlung, als auch übermäßiger Feuchtigkeit schützt.
Prüfe regelmäßig die Feuchtigkeit deines Komposts. Sind die oberen Schichten trocken, befeuchtest du diese mit etwas Regenwasser. Um festzustellen, ob dein Kompost zu feucht ist, greifst du dir etwas Kompost und drückst diesen Fest in deiner Faust zusammen. Er sollte sich feucht anfühlen und beim Drücken einige Tropfen Wasser verlieren. Tritt mehr Wasser aus, ist der Kompost zu nass. Decke deinen Komposthaufen zum Schutz vor Nässe mit Schilfrohrmatten oder luftdurchlässigem Vlies ab.

Zersetzt werden deine Gartenabfälle im Kompost von Würmern und anderen Organismen.
Die richtige Temperatur im Kompost
Der Kompost erwärmt sich nach dem Aufsetzen recht schnell auf 50 °C bis 60 °C. Pilze und andere Erreger sterben allerdings erst ab einer konstanten Temperatur von über 65 °C ab. Denke deshalb daran, auch die Randbereiche umzuschichten, damit auch sie die erforderliche Temperatur erreichen. Überprüfe die Temperatur deines Komposts regelmäßig mit einem Thermometer.
Ab 80 °C scheidet der Kompost Stickstoff in Form von Lachgas und Ammoniak aus. Dies schadet den darin lebenden Organismen. Entferne die Abdeckung oder mische trockenes Herbstlaub unter den Kompost, um die Temperatur im Kompostinneren zu senken.
Kompost im Garten nutzen
Sind die Pflanzenabfälle zersetzt und der Kompost reif, nutzt du diesen als Nährstofflieferanten für deine Pflanzen. Vor allem Gemüse profitiert von humusreichem Kompost.
Wie viel Kompost du verwendest, hängt von den Pflanzen ab:
Starkzehrer, wie Tomaten oder Kohl: 4 l bis 6 l pro Quadratmeter
Mittelzehrer, wie Zwiebeln oder Möhren: 2 l bis 3 l pro Quadratmeter
Schwachzehrer, wie Radieschen oder Bohnen: 1 l bis 2 l pro Quadratmeter
Siebe den Kompost und gib ihn auf den aufgelockerten Boden. Lasse die Beete dann im Idealfall etwa zehn Tage lang unbepflanzt ruhen. Das gekeimte Unkraut entfernst du einfach mit einer Hacke.
Legst du deinen Garten neu an, reicherst du den Boden ebenfalls mit Kompost an. Gib dafür 15 l bis 20 l pro m² auf die Erde und verteile ihn gut. Am besten gelingt das Verteilen mit einer Motorhacke.

Ist der Kompost reif, kannst du ihn ernten. Ernte dabei stets die unteren, ältesten Schichten.








