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Hügelbeet mit Gemüsepflanzen

Wir zeigen dir im Ratgeber, wie du ein Hügelbeet in deinem Garten anlegen kannst. Erfahre, welche Vorteile das Hügelbeet hat, welche Schichten du dafür anlegst und wie die Bewässerung funktioniert.

Welche Vorteile hat ein Hügelbeet?

In einem Hügelbeet sind Frühjahrspflanzungen in der Regel zwei bis drei Wochen früher reif zur Ernte als in einem flachen Beet. Das liegt daran, dass durch den Abbau von organischem Material im Inneren des Beetes Wärme freigesetzt wird. Ein Hügelbeet ermöglicht dir eine längere Anbauzeit von bis zu sechs Wochen. Zudem kannst du Gartenabfälle im Hügelbeet nutzen.

Das Hügelbeet verhindert außerdem Staunässe. Dank Verrottung bleibt das humusreiche Substrat stets locker und das Wasser fließt dadurch besser ab. Zudem trocknet dein Gemüse nach einem Regenschauer schneller, wodurch es weniger anfällig für Pilzkrankheiten wird. Am besten pflanzt du auf deinem Hügelbeet eine Mischkultur an – also unterschiedliche Nutzpflanzen, die sich gegenseitig ergänzen. Das Hügelbeet kannst du so nutzen, um eine Permakultur in deinem Garten anzufangen. Das bedeutet, dass du die natürlichen Kreisläufe im Ökosystem nachahmst.

Aber auch ein Hügelbeet hat eine begrenzte Lebensdauer. Es sackt über die Zeit immer weiter ab und ist nach etwa sechs Jahren nicht mehr nutzbar. Dann legst du an einem anderen Standort ein neues Hügelbeet an.

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Ort und Größe des Hügelbeets

Hügelbeet mit Erde und kleinen Erdbeer-Pflänzchen am unteren Rand

Auf einem Hügelbeet kannst du deine Pflanzen früher setzen als in flachen Beeten. Somit kannst du auch eher ernten.

Gemüse selbst anzupflanzen und zu ernten, wird immer beliebter. Doch in manchen Regionen beginnt die Gemüsesaison erst im späten Frühjahr – vor allem, wenn die Winter lang sind oder die Böden viel Nässe speichern. Ein Hügelbeet ermöglicht dir eine frühere Anpflanzung. Der richtige Zeitpunkt zum Anlegen des Hügelbeets ist der Herbst, da das Beet aus unterschiedlichen Schichten besteht, die Zeit brauchen, um sich zu setzen. Baust du das Beet im Herbst, pflanzt du bereits im März oder April dein Gemüse.

Achte beim Anlegen deines Hügelbeetes auf die richtige Größe. Eine Breite von 1,50 m und eine Länge von 4 m sind ideal. Dein Beet sollte jedoch nicht höher als 1 m sein, damit du es gut bepflanzen und pflegen kannst. Lege dein Hügelbeet mit Nord-Süd-Ausrichtung an, sodass alle deine Gemüsearten ausreichend Sonne erhalten. Klopfe die unterschiedlichen Lagen nach dem Aufbringen gut fest. Im Winter schützt du das Beet mit einer Schicht aus Strohmulch. Alternativ deckst du es mit einem Vlies ab. Dadurch verhinderst du auch, dass das Substrat abrutscht, wenn es stark regnet.

Hügelbeet anlegen: so geht's

  1. Zuerst entfernst du die Grasnarbe sowie Unkraut und lockerst die Anbaufläche dann mit einer Grabegrabel oder einem Spaten. Die Grasnarbe kannst du auf dem Kompost entsorgen.

  2. Grabe für dein Hügelbeet eine 25 cm tiefe Mulde aus.

  3. Damit dein Hügelbeet nicht von Wühlmäusen besucht wird, benötigst du einen Maschendraht. Dafür hebst du den Boden oder den Rasen rund 40 cm tief aus und legst anschließend das Drahtgeflecht aus. Auf dieses bringst du insgesamt fünf Schichten auf.

  4. Aus zerkleinertem Strauch-Schnittgut bildest du den Kern des Beetes. Diese Schicht ist 80 cm breit und 40 cm hoch. Du kannst Schnitt- und Pflanzenreste aus deinem Garten verwerten, die deinem Gemüse zusätzliche Nährstoffe geben.

  5. Darauf schüttest du eine 15 cm dicke Schicht aus Erdaushub oder umgedrehter Rasensoden.

  6. Die nächste Schicht besteht aus feuchtem Laub oder Stroh und ist etwa 20 cm hoch.

  7. Auf die dritte Lage verteilst du verrotteten Stallmist oder groben Kompost. Dieser sollte rund 15 cm hoch sein.

  8. Die letzte Schicht ist eine Mischung aus Gartenerde und reifem Kompost. Dies ist die 15 cm bis 25 cm dicke Pflanzschicht.

  9. Klopfe die Erde mit einem Spaten an, damit das Hügelbeet gut hält.

  10. Forme nun eine Rinne und gieße das Beet. Das sorgt dafür, dass das Wasser den Hügel nicht herunterläuft.

  11. Jetzt kannst du mit der Bepflanzung deines Hügelbeets beginnen.

Gärtnerin verteilt Rasenschnitt als Mulchschicht auf dem Hügelbeet im Garten.

Rasenschnitt als Mulchschicht verhindert, dass das Hügelbeet schnell austrocknet.

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Hügelbeete richtig bewässern

Da die obere Erdschicht aufgrund ihrer lockeren Struktur schnell trocknet, musst du auf die richtige Bewässerungstechnik achten. Auf dem Scheitelpunkt des Beetes formst du deshalb eine Rinne. Diese ist mehrere Zentimeter tief und hilft dabei, dass das Wasser lang genug in der Erde bleibt. So können Gemüsesorten wie Tomaten und Zwiebeln ausreichend Wasser aufnehmen. Das Wasser gelangt direkt zu den Wurzeln und fließt nicht den Hügel herunter. Mit Perlschläuchen verteilst du das Wasser gezielt an den Wurzeln. Du kannst das Beet aber auch per Hand mit der Gießkanne gießen.

Wie oft du dein Hügelbeet nach dem Anpflanzen von Gemüse gießen musst, hängt von verschiedenen Faktoren wie den Wetterbedingungen und natürlich auch von der Art der Pflanzen ab, die du pflanzen möchtest. Überprüfe deshalb immer den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens.

Gemüse für dein Hügelbeet

Bei der Anpflanzung des Gemüses solltest du die Bodenanforderungen der Pflanzen berücksichtigen, um dein Hügelbeet möglichst lange nutzen zu können. Außerdem solltest du zuerst Starkzehrer anpflanzen wie Paprika, Tomaten und Brokkoli. Erst dann solltest du Mittel- und Schwachzehrer anpflanzen. Welche Pflanzen Stark-, Mittel- und Schwachzehrer sind, haben wir dir in unserem Ratgeber zusammengefasst. Tiefwurzler finden am besten außen ihren Platz in große Pflanzen auf der Nordseite. Konkret sieht das Ganze so aus:

Tomaten und Paprika pflanzt du am besten auf dem Scheitelpunkt deines Beetes an. Auch Lauch und Sellerie gedeihen hier am besten. Zucchini pflanzt du am Rand, da sie sich stark ausbreiten können. Kohlgewächse pflanzt du vor allem in den ersten zwei Jahren, weil in dieser Zeit viel Stickstoff freigesetzt wird, den die Starkzehrer benötigen. Aufgrund ihrer großen Blattflächen passen sie am besten an den unteren Rand des Hügelbeetes.

Bis zum zweiten Jahr kannst du auch Starkzehrer wie Fenchel und Kohlrabi pflanzen, die gut als Beetnachbarn zu Salat passen. Ab dem zweiten Pflanzjahr eignen sich Karotten gut für dein Hügelbeet. Frühe Sorten säst du bereits im März; Lagermöhren hingegen erst ab Mai, da sie erst im Herbst geerntet werden. Pflanze ab dem fünften Jahr nur noch Schwachzehrer, die weniger Nährstoffe benötigen. Dazu gehören Radieschen, Rote Bete oder Zwiebeln. Wie du dein Gemüse lagerst, erfährst du hier. Nach sechs Jahren ist das Beet nicht mehr nutzbar. Dann kannst du an einer anderen Stelle in deinem Garten ein Hügelbeet anlegen.

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FAQ: Fragen und Antworten zum Hügelbeet

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