
Heidegarten anlegen
Wie du einen Heidegarten anlegen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber. Lies hier, welche Voraussetzungen für eine Heidelandschaft nötig sind, welche Pflanzen du am besten kombinierst und was die richtige Pflege für Heide und ihre Blüten ist. Außerdem erhältst du Tipps zu Standort und Pflanzung im Heidegarten.
Was ist Heidekraut?
Zum immergrünen Heidekraut gehören die beiden Arten Besenheide (Calluna vulgaris), auch Sommerheide genannt, und die Winterheide (Erica). Die Winterheide lässt sich auch in die zwei Unterarten Schneeheide (Erica carnea) und Glockenheide (Erica tetralix) unterteilen.
Die meisten Sorten sind in Südafrika heimisch, während die Winterheide auch in Europa wächst. Anders als die restlichen Heidekrautgewächse suchen Eriken kalkhaltige Erde und blühen im Winter von Januar bis April.
Die Besenheide ist nicht winterhart und benötigt einen nährstoffarmen Boden. Sie bildet von Juni bis Oktober weiße, rosafarbene und rote Blüten aus. Je nach Sorte wachsen die verschiedenen Heidekrautsorten zu unterschiedlichen Jahreszeiten im Garten.
Der Vorteil von Heidegärten besteht darin, dass sie wenig Pflege benötigen und – wenn du Besenheide und Winterheide kombinierst – das ganze Jahr über Farbe in den Garten bringen. Die Sorten blühen in verschiedenen Tönen und besonders die Kombination aus Weiß, Lila und Grün wirkt beruhigend auf den Betrachter. Außerdem unterdrücken Heidekräuter das Unkrautwachstum.




Wie lege ich einen Heidegarten an?
Die beste Jahreszeit für die Pflanzung einer Heidelandschaft ist der Herbst. Für deinen neuen Heidegarten wählst du zunächst den passenden Standort im Garten aus. Heidepflanzen kommen besonders gut zur Geltung, wenn verschiedene Sorten in einer großen Anzahl gepflanzt werden. Wähle eine Stelle deines Gartens aus, die gleichmäßig viel Sonne bekommt. Um das Gesamtbild aufzulockern, kannst du auch andere Gartenpflanzen zwischen die Heidekräuter setzen – zum Beispiel Kletterpflanzen, farbenfrohe Stauden wie Thymian und Heidenelke, immergrüne Bodendecker oder auch Sträucher wie kleine Hortensien-Büsche.
Prüfe anschließend die Bodenverhältnisse deiner ausgewählten Fläche. Der pH-Wert sollte zwischen 4 und 5 liegen, also leicht sauer bis sauer sein. Überlege dir nun eine sinnvolle Gestaltung deines Heidegartens. Plane Gartendekoration, Gehwegplatten oder Nachbarpflanzen mit ein. Am besten machst du dir vorab einen Plan.
Vor dem Einpflanzen der Gewächse stellst du die einzelnen Pflanzen auf die Erde, um dir das Gesamtbild anzusehen. So hast du die Möglichkeit, deine gewünschte Heidelandschaft anzuordnen und diese gegebenenfalls noch mal zu ändern. Halte zwischen den einzelnen Heidepflanzen circa 20 cm bis 50 cm Abstand ein. Gieße die Heide nach dem Einpflanzen gut an und verteile Rindenmulch zwischen den Pflanzen, um Unkraut vorzubeugen.
Voraussetzungen für einen Heidegarten

Bevor du deinen eigenen Heidegarten anlegst, prüfe zuerst, ob dein Boden die Anforderungen erfüllt. Zwar sind Heidekräuter eher anspruchslos, in lehmigem Boden wachsen sie aber nur schwer. Am liebsten mögen Heidekräuter – auch Heide oder Erika genannt – einen sauren Boden, dessen pH-Wert zwischen 4 und 5 liegt.
Wenn die Erde in deinem Garten einen höheren Wert erreicht, sorgst du für optimale Bedingungen, indem du den Boden circa 40 cm tief auswechselst. Dafür gibt es spezielle Erde für Rhododendren und Heidepflanzen. Ist der pH-Wert nur leicht erhöht, reicht es meist aus, eine größere Menge Rhododendronerde in den Boden einzuarbeiten. So kannst du der Umwelt zuliebe auf früher übliche Hilfsmittel wie die Zugabe von Torf verzichten.
Eine weitere wichtige Voraussetzung ist die passende Umgebung. Heidekräuter benötigen viel Sonne, weshalb sich ein Garten mit Südlage besonders gut eignet. Ideal entwickeln sich die Pflanzen, wenn sie etwa zwei Drittel der täglichen Sonne abbekommen.
Tipp: Keine Notwendigkeit, aber ein optischer Hingucker sind kleine Hügel im Garten. Durch mehrere Ebenen wirkt der Heidegarten besonders natürlich.
Mit einem pH-Wertmesser oder einem Teststreifen findest du heraus, welchen pH-Wert der Boden in deinem Garten aufweist. Bei Fragen zum pH-Wert und wie du diesen regulierst, helfen dir die Experten in der heyOBI App gerne weiter.
Heidegarten gestalten – die Pflanzenwahl

Durch die große Auswahl an Heidepflanzen bieten sich dir vielfältige Kombinationsmöglichkeiten. Achte dabei auf die unterschiedlichen Blütezeiten der verschiedenen Sorten, damit du das ganze Jahr über Freude an deinem Heidegarten hast.
Die Schneeheide (Erica carnea) hat entsprechend ihrem Namen im Winter ihre Hochzeit und blüht wie die Englische Heide (Erica darleyensis) bis in den April. Blütenpracht von Sommer bis Herbst versprechen unter anderem Besenheide (Calluna vulgaris), Cornwall-Heide (Erica vagans) mit ihren bis zu 15 cm langen Blütenständen, Irische Heide (Daboecia cantabrica) und Glockenheide (Erica tetralix). Beachte, dass Letztere jedoch nicht winterhart ist. Bei solchen Sorten ist es sinnvoll, sie in Kübel zu pflanzen, um sie im Winter an einen geschützten Ort, zum Beispiel ins Gartenhaus, zu stellen. Im Kübel gepflanzte Heidearten kannst du auch auf dem Balkon aufstellen.
Die beste Jahreszeit zum Anlegen des Heidegartens ist der Herbst: Im September und Oktober können die Pflanzen noch vor dem ersten Frost anwachsen. Aber auch im Frühjahr kannst du Heidekräuter ins Freiland setzen. Bedenke beim Einpflanzen, dass die Pflanzen und ihre Blüten noch wachsen, und plane dementsprechend Platz ein.
In der Natur formen Heidelandschaften oft einen großen Farbenteppich. Den gleichen Effekt erzielst du in deinem Garten, wenn du mehrere Gruppen anpflanzt. Acht bis zwölf Pflanzen auf einem Quadratmeter sind optimal, je nachdem wie üppig die Sorten wachsen. Wenn dir nur eine kleine Fläche zur Verfügung steht, pflanze vor allem flach wachsende Sorten wie Heidezwerg oder Rubinteppich. Grauheide (Erica cinerea) oder Irische Heide machen sich zudem auch im Blumenkübel gut.
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Heidekräuter kombinieren: Begleitpflanzen für den Heidegarten

Heidepflanzen lassen sich stimmig mit anderen Pflanzenarten und Gestaltungselementen kombinieren. Kleinwüchsige Gehölze mit Nadeln wie Muschelzypressen (Chamaecyparis obtusa), Kiefern oder Fichten lockern in der Blütezeit den Farbenteppich ebenso hübsch auf wie Wacholder (Juniperus). Auch Rhododendren oder Hortensien sind beliebte Nachbarn für Heidepflanzen, da sie bei der Gartengestaltung farbliche Kontraste schaffen und einen ähnlichen Pflegebedarf aufweisen.
Die lilafarbenen Blüten von Stauden wie Katzenpfötchen (Antennaria) und Distel (Carduus) sowie das Weiß von Bodendeckern wie Schafgarbe (Achillea) fügen sich harmonisch in die Heidelandschaft ein. Im Frühling kannst du außerdem durch Kletterpflanzen und Zwiebelblumen weitere Farbtupfer setzen. Wildnarzissen (Narcissus), Wildtulpen (Tulipa sylvestris) und Schneeglöckchen (Galanthus) unterstreichen das natürliche Flair der Heiden.
Wenn du dann noch Platz hast, kannst du neben Gehölzen zusätzlich Gräser wie Blauschwingel (Festuca glauca) oder Sträucher mit Früchten wie Preiselbeeren oder Wacholder in deinen Heidegarten integrieren.
Tipp: Zwischen die verschiedenen Pflanzen kannst du Natursteine oder Dekorationselemente aus Holz wie beispielsweise einen Gartenstab, einen Holztrog oder Treibholz setzen. Die Naturmaterialien bilden einen stimmigen Kontrast im Heidegarten und lockern den bewachsenen Garten auf.
Die richtige Pflege für den Heidegarten

Ein Heidegarten ist eine vergleichsweise pflegeleichte Gartenform. Dünge deine Heidelandschaft am besten einmal pro Jahr mit Kompost oder Hornspänen. Der beste Zeitpunkt dafür liegt zwischen März und April, kurz nachdem du die Pflanzen zurückgeschnitten hast.
Der regelmäßige Schnitt sorgt für üppiges Wachstum und gute Knospenbildung. Blüht die Heide im Winter oder Frühjahr, wird sie nach dem Ende der Blütezeit beschnitten. Schneeheide benötigt nur alle paar Jahre einen Rückschnitt. Sommerblühende Calluna beschneidest du im März oder April, wenn ihnen der Frost kaum noch etwas anhaben kann. Achte jedoch darauf, dass du nicht zu tief ins Holz schneidest, sondern hauptsächlich verblühte Triebe entfernst. Je üppiger das Heidekraut wächst, desto großzügiger entfernst du die Zweige.
Nach dem Anpflanzen wässerst du die Heidepflanzen gut an. Verwende am besten Regenwasser, da die Pflanzen kein kalkhaltiges Wasser vertragen. Gieße weniger und dafür kräftiger und setze keine Tröpfchenbewässerung ein.
Verteile dann Rindenmulch zwischen den Pflanzen, um Unkrautwuchs einzudämmen und die Nährstoffe aus dem Boden den Heidekräutern zur Verfügung zu stellen. Sollte sich Unkraut ansammeln, entfernst du dieses regelmäßig. Bei empfindlicheren Arten des Heidegewächses verwendest du ein Gartenvlies, um die Pflanzen im Winter vor Frostschäden zu schützen. Auch wenn du die Pflänzchen im Herbst einsetzt, solltest du sie abdecken, damit sich die Wurzeln besser ausbilden können.
Krankheiten und Schädlinge

Ein weiterer Vorteil von Heidepflanzen ist, dass sie gegen eine Großzahl von Krankheiten und Schädlingen resistent sind. Selten wird der Hallimasch zum Problem – ein Pilz, der Gartenpflanzen befallen und zerstören kann. Solltest du an der Rinde eines Heidekrauts weißen Pilzbewuchs feststellen, entfernst du diese sofort und erneuerst den Boden in der Umgebung.
Um Krankheiten und Schädlingsbefall vorzubeugen, achte auf einen leicht sauren Boden mit einem pH-Wert von 4 bis 5. Ein Indiz für zu hohen Kalkgehalt in der Erde ist das Laub der Heidekräuter, das sich erst gelb und dann braun färbt. Hier kannst du mit einer eisenhaltigen Nährlösung entgegenwirken, die du über die Pflanzen gießt.
Tipp: Verwende Kaffeesatz oder grünen Tee als Hausmittel zur Eisenanreicherung der Heidepflanzen. Lasse den Tee erkalten, verdünne ihn anschließend mit Regenwasser und gieße ihn dann über die Pflanzen.









