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Gemüse-Hochbeet in einem Garten

Mit einem eigenen Gemüsegarten lässt du verschiedene Nutzpflanzen im Garten wachsen und kannst dich im Sommer an der Ernte erfreuen. Was bei der Planung, beim Anbau und bei der Gestaltung des Gemüsegartens wichtig ist, erfährst du in diesem Ratgeber.

Vorteile eines Gemüsegartens

Ein eigener Gemüsegarten bringt dir viele Vorteile: Durch das Anbauen, Pflegen und Bewässern des Stückchens Erde übernimmst du eine sinnhafte Aufgabe an der frischen Luft. Du hast nicht nur ausreichend Bewegung, sondern kannst nach getaner Arbeit auch dein eigenes Gemüse ernten. Du legst selbst fest, welches Gemüse du anbauen möchtest und beobachtest die Pflanzen von der Anzucht bis zur Ernte.

Bei deinem selbst angebauten Gemüse kannst du sicherstellen, dass es frei von mineralischem Dünger und Pflanzenschutzmittel ist. Durch den eigenen Anbau von Gemüse schonst du nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Es sprechen also viele Gründe für das Anlegen eines eigenen Gemüsegartens.

Tipp: Gemüse kannst du auch auf dem Balkon anbauen, wenn du keinen eigenen Garten hast. In unserem Ratgeber findest du alle Tipps und Infos, wie du dazu vorgehst.

Mehr zur Anpflanzung von Gemüse auf dem Balkon
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Standort und Platzbedarf

Beetreihen in einem Gemüsegarten

Überlege dir im ersten Schritt, wo du deinen Gemüsegarten anlegen möchtest und wie viel Platz du benötigst.

Standort: Wähle für das Gemüsebeet einen sonnigen Standort im Garten aus. Die meisten Gemüsearten benötigen ausreichend Sonne, um zu wachsen und um Früchte zu bilden. Liegen die Pflanzen im Schatten, dann wird das Wachstum verzögert. Achte also darauf, dass keine großen Bäume Schatten auf dein Gemüsebeet werfen.

Außerdem sollte der Standort luftig, aber nicht windig sein. Das Gemüse darf weder dem Wind ausgesetzt sein, noch sollte es von Mauern oder Hecken eingeschlossen sein. Wähle einen Platz im Garten, der nah am Haus ist, damit die Wege für die Ernte nicht so lang sind. Damit alle Pflanzen ausreichend Wasser erhalten, muss die Fläche eben sein.

Boden: Hast du einen passenden Standort für den Gemüsegarten gefunden, prüfst du zuerst die Bodenbeschaffenheit. Der Boden sollte krümelig sowie gut durchlässig sein, damit die Pflanzen Wasser und Nährstoffe aufnehmen können. Ein Zeichen für einen geeigneten Boden sind Regenwürmer im Garten, denn diese sprechen dafür, dass der Boden fruchtbar ist. Sammelt sich schnell Staunässe in deinem Garten, deutet das eher auf einen stark verdichteten Boden hin. In diesem Fall solltest du den Boden erst entsprechend verbessern oder gegebenenfalls einen anderen Platz im Garten auswählen.

Platzbedarf: Wie groß die Fläche für den Gemüsegarten sein soll, hängt davon ab, wie viele unterschiedliche Gemüsesorten du anbauen möchtest. Viele unterschiedliche Gemüsearten sowie großes Gemüse wie Kohlsorten oder Kartoffeln benötigen mehr Platz.

Tipp: Wenn der Gemüsegarten dein erstes Gartenprojekt mit regelmäßigem Pflegebedarf ist, dann kannst du ihn auch erst mal etwas kleiner halten und so anlegen, dass du ihn bei Bedarf erweitern kannst. Starte am besten mit einer Fläche von 5 m² bis 10 m².

Das Gemüsebeet planen

Schließe in die Planung mit ein, wie die Beete angelegt und umfasst sein sollen, wo Wege verlaufen und wie die Wasserversorgung stattfindet. Unsere Tipps helfen dir beim Anlegen eines Plans, der die Grundlage für die Umsetzung darstellt.

Beete

Lege die Beete rechteckig an, um die Pflege und den Anbau zu erleichtern. Außerdem nutzt du so den verfügbaren Platz optimal aus und kannst das Gemüse und die Jungpflanzen in ordentlichen Reihen einsetzen. Ein Beet sollte etwa eine Breite von 1 m bis 1,20 m haben, sodass du auch die Beetmitte jederzeit gut erreichen kannst. Die Beetlänge kannst du individuell gestalten, sodass es zu deinem Garten passt. Mit gleich großen Beeten kannst du die Fruchtfolge in den nächsten Jahren beliebig wechseln, ohne Rücksicht auf die Größe der Beete nehmen zu müssen.

Heimwerkerin recht Beet im Garten.

Beeteinfassung

Beete, die eingefasst sind, wirken strukturierter und halten Wege frei von Erde. Nutze zur Einfassung natürliche Materialien wie Steine oder kleine Weidezäune. Oder leg die Beete etwa 30 cm höher an und fasse sie mit Naturholz ein. So erleichterst du dir die Arbeit am Gemüsegarten und hältst zudem Schnecken besser fern.

Eine Beeteinfassung grenzt außerdem die Gemüsearten optisch voneinander ab. So kannst du beispielsweise Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer und Dauerkulturen voneinander trennen.

Beete mit Einfassung und Wegen im Garten

Wege

Um zwischen den einzelnen Beeten gehen und die Pflegearbeiten durchführen zu können, legst du Wege an. Diese sollten nicht schmaler als 60 cm sein. Wenn du dir allerdings eine Schubkarre bei den Gartenarbeiten zu Hilfe nehmen möchtest, beispielsweise um Erde aufzufüllen oder Unkraut zu entfernen, sollte der Weg 1 m breit sein.

Tipp: Um Platz zu sparen, legst du zwei Reihen von Beeten an, die von einem 1 m breiten Hauptweg durchzogen werden. Die einzelnen Beete innerhalb einer Reihe trennst du dann mit schmaleren Wegen.

Gemüsegarten mit Gehweg

Wasserversorgung

Damit deine Pflanzen bestmöglich wachsen, benötigen sie Wasser. Besonders an heißen Sommertagen gießt du am besten morgens. Viele Pflanzen bevorzugen Regenwasser, das du in einer Regentonne sammeln und für die Bewässerung verwenden kannst.

Eine weitere Möglichkeit, um die Beete mit Wasser zu versorgen, ist der Einbau eines Bewässerungssystems. Dieses installierst du bereits beim Anlegen der Wege, sodass das Wasser genau dort ankommt, wo es benötigt wird.

Heimwerker gießt Kräuter im Garten mit Gießkanne

Boden vorbereiten

Heimwerker bereitet Boden für Anlegen eines Gemüsebeets vor.

Ein nährstoffreicher Boden ist essenziell wichtig für das Wachstum der Gemüsepflanzen. Nur wenn der Boden eine hohe Qualität aufweist, finden die Pflanzen die optimalen Bedingungen zum Wachsen vor. Um deinen Boden aufzubereiten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Du kannst den Boden umgraben, um Pflanzenreste in tiefere Erdschichten zu befördern. Allerdings zerstört das Umgraben viele Mikroorganismen, die für eine hohe Bodenqualität verantwortlich sind. Deshalb wird das Umgraben heutzutage immer seltener als Bodenverbesserung eingesetzt.

Eine sinnvollere Alternative ist das Anlegen eines Kompostbeetes. Dazu legst du eine unbedruckte Pappe ohne Klebereste direkt auf das Gras, wo das Beet entstehen soll. Verteile dann 10 cm bis 15 cm dick Kompost oder alternativ Mutterboden. In den Kompost oder die Muttererde setzt du direkt deine Jungpflanzen aus.

Pflanzplan festlegen

Beetnachbarn und ihre Zusammenhänge

In deinem Garten baust du am besten diejenigen Gemüsearten und Kräuter an, die dir am besten schmecken. Dabei gibt es allerdings auch Sorten, die pflegeleichter sind und sich besonders für das Klima in unseren Breitengraden eignen. Für Hobbygärtner, die zum ersten Mal ein Gemüsebeet anlegen, sind Salat, Zucchini, Tomaten und Zwiebeln eine gute Wahl. Gemüsearten wie Paprika und Aubergine benötigen eine warme Umgebung und sollten eher im Gewächshaus Platz finden.

Statt einzelne Reihen mit den gleichen Pflanzen zu bestücken, kannst du mit Mischkulturen für eine lebendigere Optik in deinem Gemüsegarten sorgen. Das bedeutet, dass du unterschiedliche Gemüsearten und Kräuter nicht trennst, sondern in einem Beet pflanzt, wenn sie gute Beetnachbarn sind. Das dient der Pflanzenqualität und hilft, Schädlinge und Krankheiten abzuhalten. Setze beispielsweise in einem Beet eine Reihe Karotten neben eine Reihe Zwiebeln.

Beim Anlegen des Pflanzplans berücksichtigst du außerdem den Nährstoffbedarf der einzelnen Gemüsesorten. Starkzehrer wie Tomaten, Gurken, Lauch und Kartoffeln ziehen viele Nährstoffe aus der Erde. Damit der Nährstoffgehalt und die Bodenqualität langfristig erhalten bleiben, setzt du im nächsten Jahr Schwach- oder Mittelzehrer in das Beet ein, die dem Boden weniger Nährstoffe entziehen.

Ein Plan oder ein Gartentagebuch, das den Anbau deiner Gemüsearten eines Jahres dokumentiert, ist deshalb auch für die kommenden Jahre hilfreich.

Pflanzplan für Mischkulturen: Infos und Tipps
care-calendar

Gartenpflege leicht gemacht – mit dem Pflegekalender

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Die richtige Bewässerung

Heimwerker steuert Bewässerung über Tablet.

Setzt du Jungpflanzen im Gemüsebeet ein, dann gießt du diese regelmäßig. Je größer die Blätter der Pflanze sind, desto mehr Wasser verdunstet über die Blattfläche. Um tiefgehende Wurzeln bilden zu können, benötigen die Jungpflanzen mehr Wasser als etablierte Gemüsepflanzen.

Das ausgewachsene Gemüse gießt du hingegen seltener, dafür kräftiger. Eine leichte und tägliche Bewässerung sorgt dafür, dass das Wasser nicht tief in die Erde gelangt und die Pflanzen ihre Wurzeln deshalb nur oberflächlich ausbreiten. Dringt das Wasser hingegen tiefer in die Erde ein, sind die Pflanzen darauf angewiesen, sich das Wasser aus den unteren Schichten des Bodens zu holen, und sie bilden stärkere Wurzeln aus, was der Qualität der Pflanzen zugutekommt. In einem feuchten Sommer kann es daher sein, dass der Regen allein für die Wasserversorgung der Pflanzen ausreicht. Wenn du gießt, dann durchtränke den Boden richtig, sodass sich das Wasser in tieferen Schichten anreichert.

Mulch als Bodenverbesserer

Um den Gießaufwand so gering wie möglich zu halten und dadurch wertvolles Wasser zu sparen, setzt du Mulch ein. Eine dicke Mulchschicht schützt die Pflanzerde vor Verdunstung. So stellst du sicher, dass du kein Wasser zugeben musst und die Pflanzen dennoch eine feuchte Erde finden.

Mulch schützt außerdem den Boden vor Erosion und Wetter und bietet den Bodenlebewesen reichlich Nährstoffe. Mit der Zeit verrottet der Mulch außerdem zu Kompost, stärkt so die Bodenqualität nachhaltig und dient zugleich als organischer Pflanzendünger.

Bringe eine mindestens 15 cm dicke Schicht Mulch auf das Beet auf, damit der Wuchs von Unkraut gehemmt wird. Verwende am besten Grasschnitt und Hackschnitzel zu gleichen Teilen als Mulch. Diese Mischung eignet sich für ein Gemüsebeet besser als Rindenmulch.

So kannst du dein Beet richtig mulchen

Gemüsegarten anlegen – So geht das

Ein großer Gemüsegarten mit verschiedenen Pflanzen

Nachdem dein Plan inklusive Beetgrößen, Wegen und Pflanzplan steht, folgt die Umsetzung. Stecke zuerst die Wege und Beete mit einer Schnur ab und hebe den Boden im Bereich der Wege etwa 10 cm tief aus. Bringe nun Metallschienen als Weg- und Beeteinfassung an. Verdichte den Boden mit einem Handstampfer, um für einen tragfähigen Untergrund zu sorgen, den du auch mit einer Schubkarre befahren kannst. Lege nun ein Gartenvlies aus und fülle den Weg mit einer Schicht Splitt auf.

Bringe nun eine 10 cm bis 15 cm hohe Schicht Kompost oder Muttererde auf die Beete auf, um den Boden zu verbessern. Nun kannst du mit dem Einsetzen der Jungpflanzen gemäß deinem Pflanzplan und den richtigen Abständen beginnen und diese anschließend gut bewässern. Gib nun eine etwa 20 cm dicke Mulchschicht auf, die den Boden zusätzlich mit Nährstoffen versorgt und für eine lang anhaltende Feuchtigkeit im Boden sorgt.

Die richtige Ernte

Heimwerkerin hält geerntete Spargelstangen in den Händen.

Wenn das erste Gemüse reif und ausgewachsen ist, kannst du die frischen Zutaten vorsichtig ernten. Ernte das Gemüse immer als Ganzes und bringe es direkt an einen schattigen und kühlen Ort, beispielsweise den Kühlschrank. Damit das Gemüse so frisch wie möglich ist, erntest du vormittags, da das Gemüse über den Tag hinweg eher Feuchtigkeit verliert. Salat erntest du jedoch am besten abends.

Lasse außerdem Gewächse wie Zucchini oder Gurken nicht zu lange wachsen, da sie bei einer Länge von über 15 cm an Geschmack verlieren. Verwende zur Ernte von unterirdisch wachsenden Sorten wie Karotten oder Pastinaken eine Grabegabel, um die Erde gegebenenfalls zu lockern.

Hast du eine sehr reiche Ernte, die du innerhalb der nächsten Tage nicht verarbeitest, kannst du aus dem Garten geerntetes Gemüse auch lagern. Befreie das Gemüse dazu von Blättern und prüfe die Ernte auf faule oder beschädigte Stellen. Lagere nur intaktes Gemüse ein. Lasse es dann an einem kühlen Ort trocknen und entferne anschließend die Erde mit der Haut. Auf Waschen solltest du vor dem Einlagern verzichten, um Schimmel zu vermeiden.

Lagere das Gemüse an einem kühlen Platz, der eine Luftfeuchtigkeit von 80 % und eine Temperatur von weniger als 10 °C aufweist, beispielsweise einem unbeheizten Gartenhaus. Mehr Tipps zu verschiedenen Gemüsesorten und Lageralternativen findest du in unserem Ratgeber.

Gemüse lagern – Möglichkeiten und Lagerbedingungen für lange Haltbarkeit

Gemüsegarten ansprechend gestalten

Gemüsegarten gestaltet mit Brunnen, Rankhilfen und Blumen

Um den Gemüsegarten nicht nur funktionell, sondern auch optisch ansprechend zu gestalten, gibt es viele Möglichkeiten. Bringe mit einer Auswahl an außergewöhnlichen Gemüsesorten Farbe in den Garten. Hierfür eignen sich beispielsweise weiße Salatgurken der Sorte „White Wonder“, orangene oder schwarze Kirschtomaten (Letztere der Sorte „Indigo Rose“) oder die Buschbohne der Sorte „Borlotto Lingua di Fuoco“, die rot geflammt strahlt.

Mit Zierpflanzen schaffst du nicht nur eine optische Abwechslung im Beet, sondern sorgst zusätzlich für einen ausgewogenen Boden. Zierpflanzen entziehen dem Boden nicht einseitig Nährstoffe und locken außerdem reichlich Bestäuber an, die dem gesamten Garten dienlich sein können. Auch ein Insektenhotel im Gemüsegarten ist bei kleinen Lebewesen sehr beliebt.

Zur weiteren Gestaltung des Gemüsegartens kannst du außerdem eine Gartenbank oder Gartenstecker platzieren. Die Gartendekoration sollte dem Gemüsebeet allerdings immer ausreichend Sonne lassen.

Gartendekoration im OBI Onlineshop

Gemüsegarten anlegen – Tipps auf einen Blick

  • Sonnigen Standort auswählen, der luftig, aber nicht zugig ist

  • Bodenbeschaffenheit prüfen und Boden durch Kompostbeete gegebenenfalls aufwerten

  • Platzbedarf planen und Beete gegebenenfalls erweiterbar anlegen

  • Gemüsegarten planen und Gartentagebuch führen

  • Pflanzplan anlegen und dabei Mischkultur und Fruchtfolge berücksichtigen

  • Dicke Mulchschicht als Bodenverbesserer und Wasserspeicher auftragen

  • Farbe in den Garten bringen durch außergewöhnliche Gemüsesorten

  • Mit Gartendekoration das Gemüsebeet ansprechend gestalten

FAQ – Fragen und Antworten zum Gemüsegarten anlegen

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