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Jemand bringt eine Dämmung an.

Dämmstoffe im Vergleich

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Ob bei der Dämmung der Kellerdecke, der Außenwand oder des Bodens: Dämmstoffe kommen in vielen Bereichen zum Einsatz und sind bei der Wärmedämmung nicht mehr wegzudenken. Doch welche Dämmstoffe gibt es, wann benutzt man sie und wie unterscheiden sie sich? Erfahre hier alles über Dämmstoffe.

Was sind Dämmstoffe?

Dämmstoffe kommen für die Wärmedämmung von Häusern, aber auch von Objekten wie Kühl- oder Gefrierschränken zum Einsatz. Sie können auch für die Schalldämmung eingesetzt werden. Dämmstoffe zeichnen sich durch eine geringe Wärmeleitfähigkeit aus. So wirken sie Wärmeverlusten an Bauteilen entgegen. Eine fachkundige Verarbeitung ist wichtig, um Feuchteschäden wie Schimmel und Wärmebrücken zu vermeiden.

Einige Dämmstoffe sind in Form von Platten oder Matten zu kaufen, andere als Schütt- oder Einblasgüter. Plattendämmstoffe sind zum Beispiel Kalziumsilikat, EPS oder XPS. Stein- und Glaswolle sind unter anderem als Matten erhältlich. Schütt- und Einblasgüter sind beispielsweise Perlite oder Zellulose. Planst du, dein Dach oder Boden zu dämmen, dann informiere dich zunächst darüber, welche Stoffe sich für dein Projekt eignen. Wir zeigen dir hier, welche unterschiedlichen Dämmstoffe es gibt und für welche Einsatzgebiete sie sich eignen.

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Unterscheidung von Dämmstoffen

Dämmstoffe lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen. Es gibt synthetische Dämmstoffe, mineralische Dämmstoffe und natürliche Dämmstoffe. Dazu zählen nachwachsende Stoffe organischen Ursprungs wie Hanf, Schafwolle, Holz und Zellulose. Da sie von Natur aus vergleichsweise leicht entzündlich sind, werden sie zum Brandschutz in der Regel imprägniert oder mit künstlichen Fasern versetzt.

Mineralische Dämmstoffe hingegen sind zum Beispiel Sand, Stein oder Kalk. Obwohl sie mineralische Ausgangsstoffe beinhalten, sind sie aufgrund des Herstellungsprozesses nicht als natürliche Dämmstoffe anzusehen. Sie zeichnen sich durch einen guten Brandschutz aus und können Feuchtigkeit regulieren. Beispiele für mineralische Dämmstoffe sind Glas- und Steinwolle, Schaumglas, Kalziumsilikatplatten und Blähton.

Synthetische Dämmstoffe bestehen – wie der Name schon suggeriert – aus künstlichen Stoffen wie Polystyrol. Als Basis für diese Dämmstoffe dient meist Erdöl. Obwohl die Dämmmaterialien dadurch nicht als nachhaltig gelten, sind sie jedoch erschwinglicher als andere Stoffe. Sie sind langlebig und zeichnen sich durch geringe Wärmeleitfähigkeit aus. Zu den synthetischen Dämmstoffen zählen unter anderem expandiertes Polystyrol (EPS), extrudiertes Polystyrol (XPS), Polyurethan (PUR) und Polyisocyanurat (PIR).

Dämmstoffe können feuchtigkeitsbeständig oder druckstabil sein. Einige isolieren besonders gut gegen Schall. Durch die unterschiedlichen Materialeigenschaften ergeben sich verschiedene Anwendungsgebiete. So eignen sich bestimmte Dämmstoffe für die Dämmung des Dachs; andere bieten sich für den Einsatz im Keller an. Manche Dämmmaterialien kommen für die Fassadendämmung infrage, andere für die Innendämmung. Wir zeigen dir in diesem Ratgeber die wichtigsten Dämmstoffe im Vergleich.

Dämmstoffe im Vergleich

Glaswolle
Einsatzgebiet
Dach-, Decken- und Wanddämmung
Wärmeleitfähigkeit
0,035 bis 0,048 W/(m·K)
Steinwolle
Einsatzgebiet
Dach-, Decken- und Wanddämmung
Wärmeleitfähigkeit
0,032 bis 0,04 W/(m·K)
Hanf
Einsatzgebiet
Dach-, Decken- und Wanddämmung
Wärmeleitfähigkeit
0,04 bis 0,045 W/(m·K)
Holzfasern
Einsatzgebiet
Dach-, Decken-, Wand- und Bodendämmung
Wärmeleitfähigkeit
0,04 bis 0,052 W/(m·K)
Kork
Einsatzgebiet
Wand-, Deckendämmung und Dämmung der Außenwand
Wärmeleitfähigkeit
0,04 bis 0,05 W/(m·K)
Perlite
Einsatzgebiet
Dach-, Decken- und Wanddämmung
Wärmeleitfähigkeit
0,038 bis 0,05 W/(m·K)
Kaliziumsilikatplatten
Einsatzgebiet
Dach- und Wanddämmung und Dämmung der obersten Geschossdecke
Wärmeleitfähigkeit
0,05 bis 0,065 W/(m·K)
EPS
Einsatzgebiet
Wand-, Decken-, Dach- und Bodendämmung
Wärmeleitfähigkeit
0,02 bis 0,04 W/(m·K)
XPS
Einsatzgebiet
Dach-, Wand-, Decken- und Bodendämmung
Wärmeleitfähigkeit
0,035 bis 0,045 W/(m·K)
PUR und PIR
Einsatzgebiet
Dach- und Kellerdämmung
Wärmeleitfähigkeit
0,02 bis 0,025 W/(m·K)
EinsatzgebietWärmeleitfähigkeit
Glaswolle
Dach-, Decken- und Wanddämmung
0,035 bis 0,048 W/(m·K)
Steinwolle
Dach-, Decken- und Wanddämmung
0,032 bis 0,04 W/(m·K)
Hanf
Dach-, Decken- und Wanddämmung
0,04 bis 0,045 W/(m·K)
Holzfasern
Dach-, Decken-, Wand- und Bodendämmung
0,04 bis 0,052 W/(m·K)
Kork
Wand-, Deckendämmung und Dämmung der Außenwand
0,04 bis 0,05 W/(m·K)
Perlite
Dach-, Decken- und Wanddämmung
0,038 bis 0,05 W/(m·K)
Kaliziumsilikatplatten
Dach- und Wanddämmung und Dämmung der obersten Geschossdecke
0,05 bis 0,065 W/(m·K)
EPS
Wand-, Decken-, Dach- und Bodendämmung
0,02 bis 0,04 W/(m·K)
XPS
Dach-, Wand-, Decken- und Bodendämmung
0,035 bis 0,045 W/(m·K)
PUR und PIR
Dach- und Kellerdämmung
0,02 bis 0,025 W/(m·K)

Mineralwolle: Stein- und Glaswolle

Stein- und Glaswolle sind mineralische Faserdämmstoffe. Bei Glaswolle handelt es sich um Glas, welches in eine andere Form gebracht wird und so Luft speichern kann. Sie besitzt eine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,032 W/(m·K) bis 0,04 W/(m·K) und ist sehr temperaturbeständig. Glaswolle eignet sich vor allem für die Dachdämmung beziehungsweise als Zwischensparrendämmung.

Auch Steinwolle schließt Luft ein und besitzt eine niedrige Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(m·K) bis 0,048 W/(m·K). Genau wie Glaswolle eignet sich Steinwolle für die Dachdämmung. Zusätzlich kannst du sie auch für die Dämmung von Wänden einsetzen. Beide Mineralwollarten sollten stets vor Feuchtigkeit geschützt werden, damit sie ihre Dämmwirkung nicht verlieren.

Jemand bringt Mineralwolle als Dachdämmung an.

Stein- und Glaswolle im OBI Onlineshop

Perlite

Bei Perliten handelt es sich um ein mineralisches Granulat, welches aus aufgeblähtem Vulkanglas besteht. Perlite bieten einen hohen Brandschutz, Resistenz gegen Schimmel, sind wasserabweisend und können darüber hinaus zum Schallschutz eingesetzt werden. Durch ihre Beschaffenheit kannst du sie als Einblasdämmung für die Dach-, Wand- und Deckendämmung nutzen.

Das Schüttgut wird auch als Bodendämmung verwendet. Die Wärmeleitfähigkeit von Perliten liegt ungefähr zwischen 0,038 W/(m·K) und 0,05 W/(m·K) – also etwas schlechter als Mineralwolle. Dafür ist das Anwendungsgebiet aber breiter gefächert.

Schüttgüter für die Dämmung
Perlite als Dämmstoff

Kalziumsilikat

Kalziumsilikatplatten bestehen vorrangig aus Sand und Kalk. Durch ihre feinporige Struktur können sie Wasser aufnehmen und wieder abgeben, weshalb sie zur Vorbeugung von Schimmel ideal sind. Sie bieten darüber hinaus einen hohen Brandschutz. Kalziumsilikatplatten eignen sich am besten für die Innendämmung. Auch für die Dachdämmung oder die Dämmung der obersten Geschossdecke finden sie Anwendung.

Die Wärmeleitfähigkeit der Dämmplatten liegt zwischen 0,05 W/(m·K) bis 0,065 W/(m·K) – ein guter Wärmeschutz für das Haus. Ein weiterer Vorteil: Kalziumsilikatplatten lassen sich leicht verarbeiten und passgenau auf die Ecken und Kanten deines Projektes zuschneiden.

Ein Mann dämmt die oberste Geschossdecke mit einer Kalziumsilikatplatte.
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Dämmplatten im Shop finden

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Kork, Hanf und Holzfasern

Bei Kork, Hanf und Holzfasern handelt es sich um natürliche Dämmstoffe. Hanffasern werden gebündelt und versteift. Für Holzfasern wird Holz zerfasert, zu einem Brei vermengt und dann zu Platten für die Dämmung gepresst. Beide Dämmstoffe sind organischen Ursprungs und kommen ohne chemische Zusätze aus. Holzfasern lassen sich für die Dämmung von Wänden, Böden, Decken und Dächern einsetzen; Hanf für Decken, Wände und das Dach. Die Wärmeleitfähigkeit von Hanf liegt bei 0,04 W/(m·K) bis 0,045 W/(m·K) und von Holzfasern zwischen 0,040 W/(m·K) und 0,052 W/(m·K).

Kork verwendest du entweder als Dämmplatten oder Granulat. Die Einsatzgebiete von Kork sind die Innendämmung und Dämmung der Kellerdecke. Kork bietet einen hohen Brand- sowie Schallschutz und besitzt eine Wärmeleitfähigkeit von 0,04 W/(m·K) bis 0,05 W/(m·K).

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EPS, XPS, PUR und PIR

Ein Mann dämmt die Kellerdecke mit einem synthetischen Dämmstoff.

Bei expandiertem Polystyrolpartikelschaum (EPS), extrudiertem Polystyrol (XPS), Polyurethan (PUR) und Polyisocyanurat (PIR) handelt es sich um synthetische Dämmstoffe. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr beständig und langlebig sind. PUR und PIR eignen sich beispielsweise sehr gut für die Dach- und für die Kellerdämmung. EPS eignet sich ebenfalls für die Dachdämmung, kann aber in loser Form auch als Einblasdämmung für die Kerndämmung genutzt werden. XPS kommt bei der Boden- und Deckendämmung zum Einsatz.

Alle vier synthetischen Stoffe besitzen eine geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(m·K) bis 0,045 W/(m·K) und weisen somit gute Dämmeigenschaften auf. Die meisten der genannten Dämmstoffe sind resistent gegenüber Feuchtigkeit und druckstabil.

Synthetische Dämmplatten im OBI Onlineshop

FAQ: Fragen und Antworten zu Dämmstoffen

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