
Flachdach dämmen – Infos, Anleitung und Tipps
Beim Dämmen eines Flachdachs gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Wir zeigen dir, welche Materialien zum Einsatz kommen, wie du das Dach von innen und von außen dämmst und ob du ein Flachdach auch nachträglich dämmen kannst.
Wann sollte man ein Flachdach dämmen?
Von einem Flachdach spricht man, wenn das Dach eine Neigung von bis zu 8° hat. Damit Kälte und Feuchtigkeit zuverlässig abgehalten werden, muss das Flachdach über eine gute Entwässerung, Abdichtung und Dämmung verfügen.
Wenn du dein Flachdach am Gebäude im Rahmen einer Sanierung nachträglich dämmen möchtest, profitierst du von vielen Vorteilen. Nicht nur erhöhst du mit einer Wärmedämmung die Energieeffizienz deines Hauses, sondern sorgst gleichzeitig dafür, dass weniger Heizenergie benötigt wird und damit geringere Kosten entstehen. Außerdem bieten Sanierung und Wärmedämmung einen großen Vorteil für die Umwelt, da du für weniger CO2-Ausstoß sorgst.
Das richtige Material für die Flachdachdämmung

Für die Flachdachdämmung eignen sich Dämmmaterialien aus Kunststoff. Dazu gehören beispielsweise EPS- oder XPS-Platten oder auch Schaumglas. Dämmplatten aus extrudiertem Polystyrol (XPS) sind druckfest, sodass das Dach zusätzlich begehbar wird. XPS muss allerdings vor UV-Strahlung geschützt sein, da es ansonsten porös wird und die Dämmung ihre Wirkung verliert.
Auch Mineralwolle eignet sich als mineralischer Dämmstoff unter bestimmten Voraussetzungen für die Flachdachdämmung. Die Steinwolle darf keiner Feuchtigkeit ausgesetzt sein, da die Dämmwirkung ansonsten darunter leidet. Dafür weisen Glas- und Steinwolle, die als Mineralwolle zusammengefasst werden, hervorragende Brandschutzeigenschaften auf.
EPS-Platten bestehen aus geschäumtem Polystyrol und sind ein sehr weit verbreitetes Dämmmaterial, das vielfältig eingesetzt wird. Sie eignen sich auch zur Dämmung eines Flachdachs. Beliebt sind EPS-Platten vor allem aufgrund ihrer kostengünstigen Anschaffung und der guten Feuchtigkeitsresistenz.
Schaumglas setzt sich aus versiegelten Glaszellen zusammen und kommt auch im Hoch- und Tiefbau zum Einsatz. Die Platten sind äußerst druckfest, feuchtigkeitsresistent und nicht brennbar. Das macht sie zum beliebten Material für die Dachdämmung. Der Dämmstoff ist sehr langlebig, allerdings auch etwas kostspieliger in der Anschaffung.
Dämmstoffe im OBI Onlineshop
Flachdach dämmen – Methoden
Für die Dachdämmung eines Flachdachs gibt es drei verschiedene Methoden, die sich jeweils mit unterschiedlichen Dämmstoffen umsetzen lassen und für unterschiedliche Zwecke eignen. Du hast die Auswahl zwischen Kaltdach, Warmdach und Umkehrdach.
Wenn das Dach genutzt werden soll, beispielsweise um eine Dachbegrünung, eine Dachterrasse oder eine Photovoltaikanlage anzubringen, entscheidest du dich für eine Innendämmung. Wenn das Dach vollständig saniert wird, kannst du das Dach auch von außen dämmen. Allerdings lässt es sich dann nicht oder nur eingeschränkt nutzen.
Kaltdach

Ein Kaltdach ist eine belüftete Form der Wärmedämmung. Zwischen der Außenseite des Flachdachs und der Dämmung liegt eine Luftschicht, die als Hinterlüftung fungiert, sodass Feuchtigkeit und Nässe abtransportiert werden. Diese Form der Dämmung eignet sich für Flachdächer mit einer Holzkonstruktion, bei denen genug Platz zwischen Raumdecke und Dachabdichtung vorhanden ist. Mindestens 30 cm bis 40 cm sind dafür erforderlich.
Eine Dampfbremse sorgt für den nötigen Feuchtigkeitsausgleich in beide Richtungen und wird als erste Schicht nach dem Unterbau angebracht. Um Wärmebrücken zu verhindern, muss jede Schicht absolut dicht angebracht werden. Für das Kaltdach kannst du Mineralwolle oder Zellulose verwenden.
Da der Aufbau eines Kaltdachs verhältnismäßig komplex und damit kostenintensiv ist, wird er heutzutage eher selten als nachträgliche Dachdämmung eingesetzt.
Warmdach

Diese Methode ist eine nicht belüftete Art der Dachdämmung. Das Dämmmaterial wird hier dicht zwischen Raumdecke und Außenseite des Flachdachs angebracht. Eine Dampfsperre sorgt dafür, dass keine Feuchtigkeit eindringen kann. Da Feuchtigkeit die Dämmung beschädigen und für Schimmel sorgen kann, muss die Dämmung hier absolut sorgfältig angebracht werden.
Ein Warmdach ist wie folgt aufgebaut: Auf die Unterkonstruktion wird die Dampfsperre platziert, auf die die Dämmschicht angebracht wird. Darauf folgen die Dachabdichtung und die Dachhaut. Als Dämmstoffe kommen hier Holzfaserplatten, Mineralwolle, Schaumglas oder Polystyrol-Platten zum Einsatz.
Umkehrdach

Beim Umkehrdach ist der Aufbau des Warmdachs umgekehrt. Das bedeutet, dass die Dämmung auf die Dachabdichtung angebracht wird. Hier eignen sich besonders druckfeste XPS- oder PUR-Platten, da sie wasserfest, langlebig und formstabil sind. Ein Dach- oder Filtervlies wird als Schutzschicht auf die Dämmung aufgebracht, damit Beschädigungen an dieser verhindert werden.
Bevor die Dämmung auf die Dachabdichtung aufgebracht wird, muss Letztere gründlich gereinigt werden, um Beschädigungen zu vermeiden und für ein absolut dichtes Ergebnis zu sorgen.
Fördermöglichkeiten für die Flachdachdämmung

Damit die Flachdachdämmung dicht und langlebig ist, empfehlen wir dir, dies von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen.Für die anfallenden Kosten kannst du eine Förderung im Rahmen der Sanierungsoffensive 2023/2024 beantragen. Das passende Förderprgoramm für eine Flachdachsanierung ist der Förderbonus für Private (Ein- und Zweifamilienhaus, Reihenaus). Über das Förderprogramm kannst du 3.000 bis 14.000 Euro Förderung erhalten, maximal jedoch 50 % der förderfähigen Kosten..
Voraussetzung ist, dass du mit der Dämmung des Flachdachs den klimaaktiv-Standard oder den guten Standard für die Energieeffizienz deines Hauses erreichst.
Wenn du Unterstützung bei der Flachdachdämmung benötigst, lass dich von unseren Experten in der heyOBI App kostenlos beraten.








