
Dämmstoffe fürs Dach – Ein Überblick
Die Dämmung des Dachs ist eine wirkungsvolle Maßnahme, um Energie zu sparen. Durch eine ausreichende Isolierung verhinderst du, dass im Winter unnötig Wärme über das Dach verloren geht – so senkst du nicht nur die Heizkosten, sondern tust zugleich auch etwas Gutes für die Umwelt. Doch bevor du mit der Dämmung beginnen kannst, stellt sich zuerst eine Frage: Welche Dämmstoffe eignen sich überhaupt für die Dachdämmung? OBI stellt dir die gängigsten Dämmstoffe fürs Dach vor.
Welches Dämmmaterial für das Dach?
Für die Dachdämmung eignen sich sowohl verschiedene Varianten von mineralischen, synthetischen als auch organischen Dämmstoffen. Von Mineralwollen, wie Steinwolle und Glaswolle, über Polystyrol und Polyurethan bis hin zur Holzfaser.
Ausschlaggebende Kriterien dafür, welcher Dämmstoff genutzt werden kann, sind unter anderem:
- Die gewählte Variante der Dachdämmung: Je nachdem, ob du eine Aufsparren- eine Zwischensparren- oder eine Untersparrendämmung realisieren möchtest, eignen sich unterschiedliche Stoffe besser zum Dämmen.
- Die Lage des Dämmmaterials: Bei einer Aufsparrendämmung etwa liegt die Dämmung außerhalb des Dachstuhls zwischen Sparren und Ziegel, daher muss das Material dort robuster sein als bei einer Dämmung im Innenbereich.
- Tragfähigkeit und Aufbau der Dachkonstruktion: Hier spielen vor allem das Gewicht des Dämmstoffes und die Verarbeitungsform eine Rolle. Wie viel Gewicht können die Sparren tragen? Kann ein steifer Dämmstoff verbaut werden, oder wird ein flexibles Material benötigt?
Je nach den Gegebenheiten vor Ort können Hausbesitzer zwischen verschiedenen Dämmvarianten, wie etwa Dämmplatten oder Dämmwolle, und unterschiedlichen Dämmstoffen wählen, die jeweils spezifische Eigenschaften aufweisen – und welche das sind, erfährst du jetzt.
Mineralwolle
Schwerer Dämmstoff
Weich und flexibel
Leicht zu verarbeiten
Für alle Varianten der Dachdämmung geeignet
Erzielter U-Wert: 0,23 bis 0,24 W/m²K
Mineralwollen, wie Steinwolle und Glaswolle, zählen als sehr robuste Dämmmaterialien und eignet sich für viele verschiedene Dämmverfahren – so auch für die Dachdämmung.
Diese Art der Dämmstoffe besitzt zahlreiche Vorteile: Sie haben hervorragende Dämmeigenschaften, sind von Natur aus nicht brennbar und gewährleistet, dank Alterungs- und Witterungsbeständigkeit, eine langlebige Dämmung. Zudem sind Glas- und Steinwolle diffusionsoffen, was Schimmelbildung am Dämmstoff vorbeugt.
Aus diesen Gründen eignet sich Mineralwolle bei der Dachdämmung sowohl für den Einsatz im Innen- als auch im Außenbereich, kann also auch für eine Aufsparrendämmung bedenkenlos genutzt werden.
Mineralwolle ist sowohl in Form von Dämmplatten, Dämmfilzen und loser Stopfwolle erhältlich. Die Dämmplatten werden primär im Außenbereich genutzt, während sich der Dämmfilz und die Stopfwolle gut für das Dämmen bei einer Zwischen- oder Untersparrendämmung eignen. Durch die flexiblen Eigenschaften von Glas- und Steinwolle ist eine leichte Verarbeitung der beiden Dämmstoffe möglich.
Hinweis: Bei der Verarbeitung von Mineralwollen sollte man Vorsicht walten lassen, da der Kontakt mit Staubpartikeln des Materials zu Juckreiz oder Atembeschwerden führen kann. Daher sollte stets auf geschlossene Arbeitskleidung, Handschuhe und Mundschutz geachtet werden, vor allem wenn die Arbeiten im Innenbereich stattfinden.

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Holzfaser
Schwerer Dämmstoff
Weich und flexibel
Leicht zu verarbeiten
Für alle Varianten der Dachdämmung geeignet
Auch als Granulat für die Zwischensparrendämmung in Form der Einblasdämmung geeignet
Bietet auch guten sommerlichen Wärmeschutz
Erzielter U-Wert: 0,22 bis 0,24 W/m²K
Holzfaser ist ein organisches Dämmmaterial und ein Allrounder, was die Hausdämmung angeht. Ob für die Innen- oder Außendämmung – der ökologisch nachhaltige Dämmstoff findet vielerorts Einsatz, so auch bei der Dämmung des Daches.
Die Holzfaserdämmung besticht durch gute Dämmeigenschaften und durch ihre Diffusionsoffenheit, die einer Schimmelbildung am Dämmmaterial vorbeugt. Ein weiterer Vorteil vieler Naturdämmstoffe, wie auch der Holzfaser, ist, dass sie neben der Wärmeisolierung im Winter auch einen guten sommerlichen Wärmeschutz bieten. Naturdämmstoffe verfügen über höhere Wärmespeicherkapazität, durch welche Temperaturspitzen im Sommer besser abgefedert werden und die Wärme so nur sehr langsam ins Haus dringen kann.
Die vorwiegend als flexible Dämmplatten verkaufte Holzfaser, eignet sich für alle Varianten der Dachdämmung. Bei der Zwischen- und Untersparrendämmung dämmst du mit unbehandelten Platten. Bei der Aufsparrendämmung hingegen werden die Platten mit einer speziellen Imprägnierung versehen, die die Holzfaser witterungsbeständig macht. Als Granulat verarbeitet, eignet sich Holzfaser auch als Material für eine Zwischensparrendämmung in Form der Einblasdämmung.

Polystyrol
Leichter Dämmstoff
Steife Dämmplatten
Gute Handhabung bei der Verlegung
Vor allem für das Dämmen von Flachdächern
Erzielter U-Wert: 0,19 bis 0,23 W/m²K
Bei Polystyrol handelt es sich um einen synthetischen Dämmstoff auf Erdölbasis. Das Material weist sehr gute Dämmeigenschaften auf und ist außerdem feuchtigkeitsbeständig und verrottet nicht. Zudem besticht der Dämmstoff durch eine einfache Handhabung, da das Material sehr leicht ist und gut verarbeitet werden kann. Ein weiterer Vorteil sind die geringen Kosten – Polystyrol zählt nämlich zu den günstigsten Dämmstoffen.
Polystyrol wird in der Regel in Form von Dämmplatten verkauft. Im Bereich der Dachsanierung werden diese Platten besonders gerne für die Dämmung von Flachdächern genutzt. Als Granulat verarbeitet, kann es aber auch bei der Zwischensparrendämmung in Form der Einblasdämmung zu Einsatz kommen. Für den Bau einer Untersparrendämmung wird es hingegen meist nicht verwendet.
Das synthetische Material mit der guten Dämmwirkung hat allerdings auch zwei Nachteile. Erstens ist es nicht so diffusionsoffen wie andere Dämmstoffe. Das bedeutet, dass es Wasserdampf aus der Umgebung nicht so gut aufnehmen und wieder abgeben kann. Zweitens ist Polystyrol sehr viel leichter entflammbar als etwa Mineralwolle und führt bei Brand auch zu stärkerer Rauchentwicklung.

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Weitere mögliche Dämmstoffe fürs Dach

Flachs und Hanf
- Schwere Dämmstoffe
- Weich und flexibel
- Leicht zu verarbeiten
- Für alle Varianten der Dachdämmung geeignet
- Erzielter U-Wert: 0,24 W/m²K
Flachs- oder Hanfmatten sind ebenso wie die Holzfaser organische Dämmstoffe, die durch ihre gute Dämmwirkung und ihre Diffusionsoffenheit für alle Arten der Dachdämmung genutzt werden können. Dank der natürlichen Ausgangsmaterialien zählen auch sie zu den ökologisch nachhaltigeren Dämmstoffen.
Zellulose
- Vorwiegend in Form von Granulat
- Vor allem für die Zwischensparrendämmung in Form der Einblasdämmung geeignet
- Bietet auch guten sommerlichen Wärmeschutz
- erzielter U-Wert: 0,24 W/m²K
Dieses ökologische Dämmmaterial aus Altpapier wird vor allem als Einblasdämmung genutzt. Ähnlich wie Holzfaser oder Hanf bietet auch die Zellulosedämmung einen guten Wärmschutz und ist diffusionsoffen.
Polyurethan
- Leichter Dämmstoff
- Steife Dämmplatten
- Gute Handhabung bei der Verlegung
- Vor allem für die Dämmung von Flachdächern oder auf den Sparren
- erzielter U-Wert: 0,20 bis 0,23 W/m²K
Das synthetisch hergestellte Polyurethan besitzt die besten Dämmeigenschaften aller baulichen Dämmstoffe. Ähnlich wie Polystyrol ist es zudem preisgünstig, feuchtigkeitsabweisend und kann nicht verrotten. Doch auch dieser Dämmstoff ist verglichen mit anderen Materialien weniger diffusionsoffen, leichter entflammbar und begünstigt ebenfalls eine stärkere Rauchentwicklung.
Dämmstoffe fürs Dach – Kosten
Grundlegend zählen Polystyrol und Glaswolle zu den preiswertesten Dämmstoffen. Hier erhält man einen Quadratmeter Dämmung bereits ab ca. 15 €/m². Steinwolle, Holzfaser und Polyurethan kosten dagegen schon etwas mehr und sind ab ca. 30 €/m² erhältlich.
Wie viel ein Dämmstoff pro Quadratmeter aber tatsächlich kostet, hängt nicht nur von Material selbst ab, sondern auch von der benötigten Stärke, die die Dämmung aufweisen muss, um die gewünschte Wärmeisolierung zu erzielen. Und auch der Hersteller und die Qualität des Materials spielen eine wichtige Rolle beim Preis.









