
Dachsanierung – Vorschriften, Kosten, Förderung
Eine Dachsanierung dient nicht nur der Instandhaltung des Gebäudes und dafür, die darunterliegende Bausubstanz des Hauses zu schützen. Auch in Sachen Energieeffizienz ist eine Dachsanierung sinnvoll, nämlich dann, wenn eine neue Wärmedämmung eingebaut wird – so lassen sich langfristig Energie und Heizkosten sparen.
Erfahre in diesem Ratgeber mehr über die verschiedenen Gründe für eine Dachsanierung, über die herrschenden Vorschriften sowie über die zu erwartenden Kosten.
Wann ist eine Dachsanierung sinnvoll?
Eine Dachsanierung ist immer dann sinnvoll bzw. sogar notwendig, wenn materielle Schäden am Dach oder dem Dachstuhl existieren und so die Sicherheit im Gebäude nicht mehr gewährleistet werden kann. Doch auch wenn zum Beispiel die Energieeffizienz des Gebäudes gesteigert oder neuer Wohnraum im Dachgeschoss geschaffen werden soll, kann eine Dachsanierung vorgenommen werden.
Grundlegend ist eine Sanierung des Daches, um das Gebäude auf einen bau- und energietechnisch neuen Stand zu bringen, immer eine sinnvolle Investition. So stellen Hausbesitzer nicht nur sicher, dass die Bausubstanz des restlichen Hauses ausreichend geschützt wird, sie können zugleich auch langfristig Energiekosten einsparen.
Dachsanierung aufgrund materieller Schäden
Ist die Bausubstanz eines Hauses sehr alt und die Dachkonstruktion weist daher materielle Schäden auf, so besteht unbedingt Erneuerungsbedarf. Je nach Ausmaß der Schäden kann eine Sanierung in diesem Fall von einer neuen Dacheindeckung bis hin zu einer vollständigen Erneuerung des Dachstuhls und der Dachfläche reichen.
Diese Art der Sanierungsmaßnahme dient nicht nur der Sicherheit aller Hausbewohner, sondern schützt zugleich den Rest des Hauses vor weiteren witterungsbedingten Schäden, die durch ein kaputtes Dach entstehen können.

Dachsanierung als energetische Maßnahme
Viele Hausbesitzer ziehen eine energetische Dachsanierung im Bereich der Dämmung in Betracht. Durch eine Erneuerung der Dachdämmung und eine ausreichende Wärmeisolierung der Dachfläche lassen sich viel Energie und Heizkosten sparen.
Für eine neue Dachdämmung gibt es grundsätzlich drei verschiedene Möglichkeiten:
1. Aufsparrendämmung: Das Dämmmaterial wird auf den Dachsparren und unterhalb der Dachziegel befestigt.
2. Zwischensparrendämmung: Der Dämmstoff wird zwischen den Sparren befestigt.
3. Untersparrendämmung: Die Dämmstoffe werden unterhalb der Sparren – auf der Innenseite des Dachs – befestigt.
Bei der Zwischen- und Untersparrendämmung handelt es sich um Maßnahmen zur Dachsanierung, die ohne größere Baumaßnahmen auch gut nachträglich realisiert werden können.
Die Aufsparrendämmung hingegen geht mit einer Neueindeckung des Dachs einher. Daher wird sie vor allem bei Neubauten oder bei einer kompletten Dachsanierung genutzt.

Dachsanierung aufgrund gesetzlicher Vorschriften
Die genauen Vorgaben zur Wärmedämmung sind in Österreich unter anderem im Energieausweis-Vorlage-Gesetz (EAVG) geregelt. Eine zentrale Rolle für die Gebäudedämmung spielt außerdem die OIB-Richtlinie 6 des Österreichischen Instituts für Bautechnik. Eine gesetzliche Pflicht zur Dämmung von Bestandsgebäuden gibt es in Österreich derzeit nicht. Werden an einem Bestandsgebäude jedoch größere Umbauten oder Sanierungen vorgenommen, müssen diese gegebenenfalls die aktuell geltenden Energie-Effizienz-Standards erfüllen.

Dachsanierung für mehr Wohnraum
In vielen Gebäuden dient der Dachboden, ähnlich wie der Keller, noch immer vornehmlich als Lagerraum. Doch das oberste Geschoss bietet oft genug Platz, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen und so die Wohnfläche des Gebäudes zu vergrößern. Aus diesem Grund kann eine Dachsanierung im Zuge eines Dachbodenausbaus sinnvoll sein. Hier wird dann unter Umständen nicht nur eine neue Dämmung verbaut, sondern der Dachboden auch nivelliert, neue Dachfenster eingebaut oder die Dachschrägen neu verkleidet.

Kosten einer Dachsanierung
Die Kosten für eine Dachsanierung hängen primär von den nötigen Sanierungsmaßnahmen ab. So ist eine bloße Dacheindeckung mit Kosten von ca. 130 €/m² natürlich um einiges günstiger als eine komplette Sanierung des Dachstuhls mit Kosten von ca. 300 €/m².
Folgende Schätzwerte für die Kosten sind für ein Dach mit 100 m² realistisch:
- Für eine reine Neueindeckung belaufen sich die Kosten auf ca. 10.000 bis 15.000 €.
- Für eine Neueindeckung mit Aufsparrendämmung können Kosten bis zu 30.000 € anfallen.
- Wird nur die Dämmung erneuert (etwa Zwischensparrendämmung), so können Kosten bis zu 7.000 € anfallen.
- Am teuersten ist eine komplette Sanierung des Dachstuhls – hier liegen je nach Umfang der Sanierungsmaßnahmen auch Kosten bis zu 50.000 € im Bereich des Möglichen.
Wie hoch die Kosten am Ende aber tatsächlich ausfallen, hängt auch von dem gewählten Material (Art der Dachziegel, Dämmstoff etc.), der Dämmmethode, sowie von den Kosten für den ausführenden Fachbetrieb ab.
Tipp: Während eine Aufsparrendämmung und eine Neueindeckung des Daches einen Fachbetrieb benötigen, lassen sich andere Dämmverfahren, wie etwa die Zwischen- oder Untersparrendämmung auch von Heimwerkern realisieren. So kannst du dir zumindest bei einer energetischen Dachsanierung unter Umständen Kosten sparen.
Wann ist eine Dachsanierung genehmigungspflichtig?
In Österreich gibt es kein einheitlich geregeltes Baurecht. Das Baurecht ist Ländersache. Je nach deinem genauen Wohnort können individuelle Regeln gelten. Eine allgemeingültige Aussgae ist daher nicht möglich.
Als Faustregel lässt sich sagen: In der Regel ist eine Dachsanierung immer dann genehmigungspflichtig, wenn die Sanierungsmaßnahmen nicht nur der Instandhaltung des Daches dienen, sondern zugleich größere bauliche Veränderungen an der Dachkonstruktion vorgenommen werden. Auch wenn sich das Erscheinungsbildes Gebäudes durch den Umbau maßgeblich ändert, kann eine Dachsanierung genehmigungspflichtig werden.

Welche Förderung gibt es für die Dachsanierung?
Die Kosten für eine Dachsanierung können erheblich sein. Wer die Sanierung mit einer Dachdämmung kombiniert und so den energetischen Standard seines Gebäudes verbessert, kann häufig von Fördermitteln profitieren.
Förderungen für Maßnahmen zur Gebäudedämmung sind in Österreich im Rahmen der Sanierungsoffensive 2023/2024 des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) möglich. Über das Förderprogramm Sanierungsbonus für Private werden beispielsweise Dach- und Fassadendämmungen ebenso wie Dachgeschoss- oder Kellerdämmungen. Anträge können bei der KPC (Kommunalkredit Public Consulting GmbH) gestellt werden.
Eine Dachdämmung ist in der Regel förderfähig, wenn sie dem klimaaktiv-Standard oder gutem Standard entspricht. Die Höhe der Förderung im Rahmen des Sanierungsbonus für Private beläuft sich auf 3.000 bis 14.0000 Euro, maximal jedoch 50 % der förderfähigen Summe.








