
Richtig schrauben
Von der Auswahl der passenden Schrauben über das Vorbohren hin zum Umgang mit dem Akkuschrauber – unsere Anleitung zeigt dir den richtigen Umgang mit Schrauben, Dübeln und Bohrern für den jeweiligen Einsatz.
Wie schraube ich richtig?
Für eine sichere Befestigung und festen Halt benötigst du zunächst eine Schraube mit der richtigen Länge und dem passenden Durchmesser sowie einen entsprechenden Schraubendreher oder einen Akkuschrauber mit entsprechendem Bit. Unter dem Bit versteht man hier die Schraubendreherklinge – je nach Schraubenkopf wähle zwischen Kreuzschlitz-, Sechskant- oder Innenvierkantform.
Bei härteren Baustoffen oder Werkstücken aus Holz solltest du mit einem kleineren Bohrer vorbohren. In Wände oder Decken kannst du ebenfalls mit einem passenden Bohrer vorbohren. Stecke anschließend den entsprechenden Dübel in das vorgebohrte Loch.
Hinweis: Beim Bohren und Schrauben ist es wichtig, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um Verletzungen zu verhindern. Trage eine Schutzbrille, insbesondere beim Arbeiten mit Holz, um Splitter im Auge zu vermeiden. Bei lauten Maschinen sollte ein Gehörschutz genutzt werden. Auf Handschuhe sollte bei der Arbeit mit rotierenden Maschinen verzichtet werden. Hier besteht die Gefahr, dass sich die Handschuhe in der Maschine verfangen.
Setze die Schraube mit der Spitze gerade und der Länge nach in den Dübel oder das vorgebohrte Loch. Mit der einen Hand hältst du die Schraube in der Position fest, mit der anderen setze mit dem Schraubendreher oder dem Akkuschrauber am Kopf der Schraube an. Wie beim Bohren schraubst du die Schraube erst langsam in das Werkstück oder die Oberfläche des Baustoffs. Ziehe die Schraube mit dem Schraubendreher handfest an und wähle beim Akkuschrauber ein vergleichbares Drehmoment.
Tipp: Um die Festigkeit beim Schrauben zu erhöhen, können Unterlegscheiben in Kombination mit Schrauben eingesetzt werden. Sie verhelfen zu einer gleichmäßigen Druckverteilung, wenn Schrauben in weiche Materialien wie Holz oder Kunststoff eingedreht werden. Zudem sorgen Unterlegscheiben dafür, dass sich Schrauben nicht lockern oder bewegen. Unterlegscheiben aus rostfreiem Stahl tragen dazu bei, die Schraubenkombination vor Korrosion zu schützen.
Beim Bohren und Schrauben in Werkstücke aus Metall oder Holz kommt es oft zu Graten, die du nach dem Einschrauben mit einer Metallfeile oder Schleifpapier entfernen kannst.
Fehlerbehebung bei beschädigten Schrauben
Eine beschädigte Schraube lässt sich oft nicht mehr drehen oder gar bewegen. Es gibt jedoch verschiedene Methoden, um sie zu entfernen:
Mit einem Schraubenausdreher: Nimm einen Schraubenausdreher zur Hand und prüfe, dass er für den Schraubentyp und die Größe geeignet ist. Ist der Schraubenkopf bereits stark beschädigt, bohrst du ein kleines Loch in die Mitte des Schraubenkopfs. Setze das Werkzeug in das gebohrte Loch und drehe die Schraube damit langsam gegen den Uhrzeigersinn, um sie zu lösen.
Mit der Zange: Ragt der Schraubenkopf noch etwas heraus, versuche ihn mit einer Griffzange zu fassen. Greifen die Schraube fest und drehe sie langsam gegen den Uhrzeigersinn, um sie zu lösen.
Mit Gummibändern: Legen ein Gummiband über den Schraubenkopf, um mehr Stabilität für den Schraubendreher zu schaffen. Nun kannst du versuchen, die Schraube mit dem Schraubendreher herauszudrehen.
Mit Hitze: Eine rostige oder stark verklebte Schraube kannst du mit einem Heißluftgebläse erhitzen. Rost oder Kleber lösen sich dadurch und das Entfernen der Schraube wird zum Kinderspiel
Geeignete Schraubenarten und Anwendungsbereiche

Länge und Durchmesser einer Schraube ist abhängig von Dübel, Loch und Werkstück. Aber auch Material sowie Gewinde sind entscheidend für die richtige Auswahl der geeigneten Schraube. Zu den häufig im Haushalt und Heimwerker-Bereich verwendeten Modellen gehören unter anderem diese Schraubenarten:
Universalschrauben verfügen über einen Doppelwinkel unter dem Schraubenkopf, der für sicheres Arbeiten sorgt. Universalschrauben verwendest du für diverse Materialien wie Hartholz, Spanplatten und Kunststoffe. Sie eignen sich für den allgemeinen Verbrauch wie zum Beispiel das Anbringen von Regalbrettern oder das Verschrauben einfacher Möbelkonstruktionen.
Holzschrauben sind ausschließlich für Holz verwendbar und verfügen über ein scharfes, selbstschneidendes Gewinde. Die Schrauben lassen sich daher leicht in Holz eindrehen und halten gut. Holzschrauben werden häufig im Möbelbau eingesetzt. Für das Verschrauben von Spanplatten benutzt du keine Holzschrauben, sondern spezielle Holzbauschrauben.
Mit Betonschrauben schraubst du zum Beispiel Befestigungen an Wänden, Decken oder Betonflächen. Sie werden für feste Materialien wie Beton, Mauerwerk oder Ziegel genutzt.
Blechschrauben haben wie Holzschrauben eine ausgeprägte Spitze und ein gehärtetes Spezialgewinde, das beim Eindrehen in Bleche das Muttergewinde selbst schneidet. Neben Blechen verschraubst du mit Blechschrauben auch Hartfaser- und Kunststoffplatten.
Schnellbau- und Trockenbauschrauben nutzt du beim Verbauen von Ständerwerk und Gipskartonplatten. Die Schrauben haben extra kleine, abgesenkte Schraubenköpfe, um eben und der Länge nach im Material zu versinken.
Metrische Schrauben besitzen ein metrisches Gewinde. Diese Schrauben nutzt du vor allem zum Zusammenbauen von Möbeln oder Bauteilen. Metrische Schrauben verwendest du nur für Verbindungen mit entsprechendem Gegengewinde, wofür du gegebenenfalls einen Gewindebohrer oder Gewindeschneider benötigst.
Neben Schrauben mit metrischem Gewinde wird zwischen Teil-, Voll- und Fixiergewinden unterschieden. Teilgewinde ziehen Bauteile fester aufeinander als Vollgewinde. Fixiergewinde schaffen dauerhafte Verbindungen. Für unauffällige Verschraubungen eignen sich Senkkopfschrauben, bei denen der Kopf komplett im Material verschwindet. Zur Befestigung von Schildern, Leisten und Ähnlichem verwende Linsensenkkopf- oder Halbrundkopfschrauben.
Tipp: Auch für besondere Anwendungen wie Schrauben an Heizkörpern oder im Außenbereich, gibt es die passende Schraubenart. Rostfreie Schrauben aus Edelstahl eignen sich zum Beispiel für jedes Wetter und somit perfekt für Gartenmöbel und den Außenbereich. Hitzebeständige Schrauben finden ihre Anwendung an Heizungen, am Ofen oder an Maschinen.
Schraubenkopftypen und ihre Verwendung
Senkkopf: Der Kopf der Schraube ist am Rand abgeschrägt, sodass er bündig mit der Oberfläche abschließt, wenn die Schraube vollständig eingedreht wird. Diese Art eignet sich besonders, wenn eine flache Oberfläche erzielt wird.
Linsenkopf: Der Linsenkopf hat eine glatte, runde Form. Der Schraubenkopf ragt elegant aus der Oberfläche heraus, womit er häufig als Deko-Element verwendet wird.
Halbrundkopf: Der Halbrundkopf stellt die Mischung aus Senk- und Linsenkopf dar. Er findet seine Anwendung bei Möbeln oder in der Metallbearbeitung.
Tipp: Direkt unter den Schraubenkopf kann ein Schutz angebracht werden, um Beschädigungen am Material bei sehr empfindlichen Oberflächen zu verhindern. Ein Stück Karton, ein Gummi oder ein Filzpad unter dem Schraubenkopf bieten eine optimale Zwischeninstanz.
Welche Schraube passt zu welchem Dübel und Bohrer?
| Schraube 2,5 mm bis 4 mm Ø | |
|---|---|
| Dübel (Ø mm) | 5 |
| Bohrer (Ø mm) | 5 |
| Schraube 3,5 mm bis 5 mm Ø | |
| Dübel (Ø mm) | 6 |
| Bohrer (Ø mm) | 6 |
| Schraube 4,5 mm bis 6 mm Ø | |
| Dübel (Ø mm) | 8 |
| Bohrer (Ø mm) | 8 |
| Schraube 6 mm bis 8 mm Ø | |
| Dübel (Ø mm) | 10 |
| Bohrer (Ø mm) | 10 |
| Schraube 8 mm bis 10 mm Ø | |
| Dübel (Ø mm) | 12 |
| Bohrer (Ø mm) | 12 |
| Schraube 10 mm bis 12 mm Ø | |
| Dübel (Ø mm) | 14 |
| Bohrer (Ø mm) | 14 |
| Schraube 12 mm bis 14 mm Ø | |
| Dübel (Ø mm) | 16 |
| Bohrer (Ø mm) | 16 |
| Schraube 16 mm Ø | |
| Dübel (Ø mm) | 20 |
| Bohrer (Ø mm) | 20 |
| Dübel (Ø mm) | Bohrer (Ø mm) | |
|---|---|---|
| Schraube 2,5 mm bis 4 mm Ø | 5 | 5 |
| Schraube 3,5 mm bis 5 mm Ø | 6 | 6 |
| Schraube 4,5 mm bis 6 mm Ø | 8 | 8 |
| Schraube 6 mm bis 8 mm Ø | 10 | 10 |
| Schraube 8 mm bis 10 mm Ø | 12 | 12 |
| Schraube 10 mm bis 12 mm Ø | 14 | 14 |
| Schraube 12 mm bis 14 mm Ø | 16 | 16 |
| Schraube 16 mm Ø | 20 | 20 |
So schraubst du richtig
6 Schritte
1Vorbohren – Verschrauben ohne Dübel

Auf einen Blick
Tiefe des Bohrlochs bestimmen
Durchmesser des Lochs festlegen
Vorbohrung durchführen
2Vorbohren – Verschrauben mit Dübel

Auf einen Blick
Bohrergröße bestimmen
Tiefe des Bohrlochs markieren
Passenden Dübel auswählen
3Bohrlöcher säubern

Auf einen Blick
Grobe Verunreinigung entfernen
Bohrloch aussaugen
4Schrauben mit dem Schraubendreher eindrehen

Auf einen Blick
Passenden Schraubendreher auswählen
Ggf. festes Fett auf das Gewinde geben
5Schraube mit dem Akkuschrauber eindrehen

Auf einen Blick
Geeigneten Bit auswählen
Akkuschrauber richtig einstellen
Schrauber gerade ansetzen und stabil halten
Mit niedriger Geschwindigkeit beginnen
6Grate nach dem Eindrehen der Schraube entfernen

Auf einen Blick
Kopf der Schraube auf Grate prüfen
Grate ggf. mit Feile oder Papier abschleifen
Das benötigst du für dein Projekt
Schrauben
Dübel
Schraubendreher
Akkuschrauber
Feilen
Bohrmaschine oder Schlagbohrmaschine
Schleifpapier
Staubsauger
Bohrer
Alternativen zum Schrauben
Es gibt eine Vielzahl an Alternativen zum Schrauben, die sich für bestimmte Anwendungen als sinnvoller gestalten können:
Kleben: Kleben statt Schrauben ist die optimale Lösung, wenn eine unsichtbare Verbindung gewünscht wird. Die Methode wird häufig beim Basteln, für dekorative Elemente an Möbeln oder beim Verkleben von Glasregalen genutzt.
Nageln: Nageln ist eine schnelle und einfache Alternative für Befestigungen in Holz. Anwendungsgebiete sind zum Beispiel die Befestigung von Holzrahmen oder das Zusammenbauen von weniger anspruchsvollen Möbelkonstruktionen.
Schweißen: Schweißen kommt bei der Bearbeitung von Metall zum Einsatz. Es ist besonders geeignet, wenn die Verbindungen extremen Belastungen standhalten müssen, beispielsweise beim Bau von Maschinen oder Fahrzeugen.
Klammern: Klammern eignet sich für eine schnelle und temporäre Befestigung bei der Montage von dünnen Materialien wie Polster, Tapeten oder Folien.








