
Löcher bohren
Diese Anleitung zeigt dir, wie du richtig Löcher in Wände bohrst. Vom Anzeichnen des Bohrloches über den richtigen Bohrer und Stand bis zum Reinigen des gebohrten Loches und dem Dübeltest.
Wie bohrt man Löcher für Dübel?
Vor dem Bohren von Löchern in eine Wand oder in Fliesen bereitest du die Arbeit vor. Prüfe zunächst, ob Gas-, Elektro- oder Wasserleitungen im Bereich der geplanten Bohrung verlaufen. Wähle Punkte, in deren Umkreis keine Leitungen liegen. Zeichne die Bohrlöcher präzise an und suche anhand der notwendigen Dübelgröße den passenden Bohrer aus.
Die Auswahl des richtigen Dübels für die Löcher ist abhängig vom Untergrund und dem zu befestigenden Objekt. Der Durchmesser von Dübel und Bohrer muss immer übereinstimmen. Für einen 8er-Dübel benötigst du also einen 8er-Bohrer. Der Durchmesser der Schraube dagegen soll etwas kleiner sein, in diesem Fall circa 5 mm.
Dann spannst du den Bohrer ein und markierst gegebenenfalls die Bohrtiefe mit einem Stück Isolierband. Anschließend nimmst du einen sicheren Stand ein und hältst die Bohrmaschine im rechten Winkel zur Wand.
Bei weicheren Wänden oder schwierigen Untergründen wie Fliesen bohrst du zunächst ohne Schlag. Massivere Oberflächen lassen sich nur mit einer Schlagbohrmaschine bearbeiten. Bei sehr harten Baustoffen wie Beton und bei größeren Löchern wie Durchbrüchen greifst du zu einem leistungsstärkeren Bohrhammer mit Schlag.
Möchtest du den Bohrstaub möglichst früh beseitigen, hol dir Hilfe. Die zweite Person kann dann einen Staubsauger unter die Bohrung halten und den Staub aus den Löchern direkt aufsaugen. Sauge das Loch zusätzlich nach der Bohrung einmal mit dem Sauger aus.
Tipp: Verlängere die Lebensdauer deiner Bohrmaschine, indem du Bohrfutter und Bohrer nach den Bohrarbeiten gründlich reinigst.
Bohren in verschiedene Materialien
Beim Bohren gibt es je nach Wandmaterial unterschiedliche Herausforderungen. Welche spezifischen Verschiedenheiten für die jeweiligen Materialien gelten, verrät die folgende Liste:
Beton: Beton ist ein sehr hartes und widerstandsfähiges Material. Beim Bohren auf Beton benötigst du eine leistungsstarke Bohrmaschine. Hierfür eignet sich zum Beispiel ein Schlagbohrer oder ein Bohrhammer und spezielle Betonbohrer. Während der Arbeit entsteht eine starke Vibration und somit auch viel Staub.
Gipskarton: Gipskarton ist weich und einfach zu bohren. Eine Schwierigkeit ist doch, dass das Material weniger stabil ist und dadurch leicht reißen oder brechen kann. Um Schäden vorzubeugen, ist es wichtig, mit wenig Druck zu bohren. Auch sollten Dübel verwendet werden, um das Gewicht besser zu verteilen.
Ziegel: Eine Ziegelwand ist besonders fest, dennoch nicht so hart wie Beton. Ziegel erfordern einen robusten Bohrer, der für Mauerwerk geeignet ist. Beim Bohren kann es zu Rissen im Material kommen, besonders wenn das Mauerwerk porös ist.
Holz: Holz ist weich und einfach zu bearbeiten. Beim Bohren in Holz sollte auf die Richtung der Holzmaserung geachtet werden, um Risse zu vermeiden. Für präzises Arbeiten kann ein Holzbohrer verwendet werden. Bei sehr weichem Holz kann es zu Fransen kommen.
Welchen Bohrer du für deine Arbeit benötigst, hängt also stark vom Material ab. Steinbohrer mit Hartmetallspitze eignen sich für harte Materialien wie Beton oder Ziegel, da die Spitze das Bohren in feste Oberflächen erleichtert. Für weichere Materialien wie Holz oder Kunststoff gelten HSS-Bohrer oder Holzbohrer als optimal, da sie schnell und präzise arbeiten, während sich Spiralbohrer für Metalle wie Stahl oder Aluminium eignen. Schlagbohrer sorgen für präzise Drehbewegungen. Sie sind ausreichend robust, um effizient harte Baustoffe zu bohren. Der Einsatz des richtigen Bohrers sorgt für bessere Ergebnisse und schont sowohl Material als auch Werkzeuge.
So bohrst du Löcher richtig
7 Schritte
1Untergrund prüfen und Bohrloch anzeichnen

Auf einen Blick
Verlauf von Gas-, Elektro- und Wasserleitungen prüfen
Bohrung präzise anzeichnen
Ggf. Stelle anreißen oder abkleben
2Passenden Bohrer auswählen und einspannen

Auf einen Blick
Wand prüfen und ggf. Probebohrung machen
Bohrmaschine und Bohrer auswählen
Bohrer in Maschine einspannen
3Bohrlochtiefe vor dem Bohren markieren

Auf einen Blick
Bohrlochtiefe bestimmen
Tiefe am Bohrer markieren oder einstellen
4Wählen einer sicheren Standposition

Auf einen Blick
Sicheren Stand zur Wand einnehmen
Bei Arbeiten mit der Leiter absichern
5Loch in die Wand bohren

Auf einen Blick
Vorkehrungen zum Staub-Auffangen treffen
Gleichmäßig durch den Putz bohren
Bohrmaschine ggf. mit Rücklauf aus dem Loch ziehen
6Bohrloch nach dem Bohren reinigen

Auf einen Blick
Loch mit Staubsauger aussaugen
Rückstände mit Bürste entfernen
7Bohrloch prüfen und korrigieren

Auf einen Blick
Größe des Bohrloches prüfen
Ggf. korrigieren (nachbohren oder auffüllen)
Abschließend Dübel einsetzen
Das benötigst du für dein Projekt
Nützliche Tipps für richtiges Bohren
Beim Bohren gibt es einige nützliche Tipps, die dir die Arbeit erleichtern und für ein besseres Endergebnis sorgen:
Ergonomie: Um Erschöpfung bei längeren Arbeiten mit dem Bohrer zu vermeiden und deine Arme zu entlasten, solltest du regelmäßige Pausen einlegen. Außerdem ist die richtige Körperhaltung hierbei sehr wichtig. Stehe aufrecht und halte die Bohrmaschine mit beiden Händen fest. Wechsele die Handposition, um Verspannungen vorzubeugen. Besonders bei sehr schweren Bohrmaschinen eignet sich ein ergonomischer Griff oder eine Stütze, um die Belastung auf die Handgelenke zu verringern.
Passende Werkzeugauswahl: Um bei Großprojekten oder in härtere Materialien wie Beton richtig zu bohren, sind Bohrhämmer eine gute Alternative. Sie kombinieren eine Schlagfunktion mit der Drehbewegung, was das Bohren in besonders festem Material erleichtert. Auch Kernbohrmaschinen eignen sich als Alternative für das Bohren großer Löcher. Diese Werkzeuge bieten insgesamt nicht nur mehr Leistung, sondern können auch eine körperliche Erleichterung darstellen.
Zeit- und Energieeffizienz: Die Wahl des richtigen Werkzeugs und eine gute Vorbereitung sind entscheidend, um Zeit und Energie beim Bohren zu sparen. Ein leistungsstarker Bohrer ermöglicht schnelleres Arbeiten bei harten Materialien, sodass weniger Zeit und Kraftaufwand benötigt werden. Zudem hilft es, die richtige Drehzahl und Bohrtechnik zu wählen: Zu viel Druck oder eine zu hohe Drehzahl können mehr Energie erfordern und somit die Arbeit verlangsamen.
Richtiges Nacharbeiten: Unsaubere Bohrlöcher oder Absplitterungen lassen sich mit der richtigen Technik einfach reparieren. Abplatzungen an Fliesen können mit Fliesenkleber behoben werden. Hierauf kannst du auf die gereinigte Stelle den Kleber auftragen und das Ganze mit einem Spachtel glätten. Die getrocknete Stelle kann zudem leicht abgeschliffen werden. Bei Abplatzungen empfiehlt sich Spachtelmasse, die nach der Reinigung der Fläche in die Vertiefung gedrückt und geglättet wird. Nach dem Trocknen wird die Stelle ebenso geschliffen. Unscharfe Bohrlöcher können durch große Dübel kaschiert werden.
Pflege und Wartung
Um die Lebensdauer und Leistung von Bohrern zu maximieren, ist eine regelmäßige Wartung sowie auch die richtige Pflege entscheidend:
Metallbohrer schärfen: Ein Metallbohrer sollte regelmäßig geschärft werden, um die Leistung zu erhalten. Ein stumpfer Bohrer erfordert mehr Druck und führt zu unpräzisem Arbeiten.
Steinbohrer reinigen: Bei einem Steinbohrer ist es besonders wichtig, dass er nach jedem Gebrauch gründlich gereinigt wird. Entferne Bohrstaub und Materialrückstände mit einem Pinsel. Hartnäckigen Schmutz kannst du mit einem feuchten Lappen beseitigen.
Reinigung mit Wasser oder Öl: Bei hartnäckigen Ablagerungen auf dem Bohrer, kannst du diesen in warmem Wasser einweichen oder mit etwas Öl abwischen.
Feuchtigkeit vermeiden: Wische dein Werkzeug bei Feuchtigkeit mit einem sauberen, trockenen Lappen ab.
Richtige Lagerung: Lagere den Steinbohrer an einem trockenen Ort, um die Bildung von Rost zu verhindern.








