Fassade mit Holz verkleiden: Anleitung und Tipps
Wir geben Tipps zur Fassadengestaltung mit Holz. In dieser Anleitung zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du die Fassade mit Holz verkleiden kannst.
Holzverkleidung planen
Eine Fassade mit Holz zu verkleiden, bietet sich für Alt- und Neubauten, Holzhäuser sowie Massivbauten an. Dabei punktet das Naturmaterial mit natürlicher Optik und schützt zugleich die Hauswand vor direkten Wettereinflüssen. Du kannst eine Holzfassade selbst anbringen, solltest aber zuvor einige Punkte beachten.
Hinweis: Erkundige dich beim örtlichen Bauamt, ob deine geplante Holzfassade zulässig ist.
Wir empfehlen darüber hinaus, Fachleute zurate zu ziehen, bevor du loslegst. Lass das Mauerwerk auf Schäden und Risse überprüfen und beseitige allfällige Mängel, bevor die Hauswand unter der Holzfassade verschwindet. Kläre außerdem, ob die Dachüberstände groß genug sind. Lass dir gegebenenfalls von einer Dachdeckerei helfen. Diese kann dich auch dabei unterstützen, falls nötig die Regenrinnen zu erneuern. Mit der Holzfassade musst du ohnehin die Fallrohre neu montieren.
Bei der Hausmodernisierung und Fassadengestaltung kann dir überdies ein Architekturbüro behilflich sein, das Design und den Materialaufwand inklusive Kosten zu planen. Die Wärmedämmung ist entscheidend für den Heizenergiebedarf. Bei einer Energieberatung erfährst du die erforderlichen Dämmstärken und die vorgeschriebene Wärmeleitfähigkeit des Dämmmaterials.
Tipp: Die Fassadengestaltung bietet zudem eine gute Gelegenheit, alte Fenster und Türen zu sanieren oder auszutauschen.
Welches Holz nutze ich zum Verkleiden?
Für die Fassadenverkleidung kannst du aus vielen Holzarten wie zum Beispiel Lärche wählen.
Zur Vorbereitung gehört auch die Wahl der passenden Holzart. Das jeweilige Holz sollte gut zu bearbeiten, langlebig und widerstandsfähig sein und natürlich auch optisch gefallen. Heimische Hölzer wie Fichte, Tanne und Föhre sind vergleichsweise preiswert und leicht zu bearbeiten. Sie sind aber auf einen zusätzlichen Holzschutz wie eine Lasur angewiesen. Alternativ wählst du Hölzer mit einer fertigen Oberflächenbehandlung.
Lärche, insbesondere die Sibirische Lärche (Larix sibirica), ist widerstandsfähig gegen Witterung, Schädlinge und Pilzbefall. Diese haltbare Holzart benötigt keine zusätzliche Behandlung und entwickelt mit der Zeit eine natürliche Patina. Ähnlich feste Hölzer wie Douglasie und Robinie sind vergleichsweise schwer zu bearbeiten. Exotische Arten wie Western Red Cedar und Meranti halten zwar der Witterung stand, weisen aber aufgrund des langen Transportweges eine schlechtere Umweltbilanz auf.
Arten der Fassadenverkleidung
Für die jeweilige Art der Verschalung stehen unterschiedliche Hölzer zur Auswahl.
Holzbretter zur Fassadenverkleidung gibt es unter anderem als sägeraue und bereits beschichtete Ware sowie in diversen Formen. Entscheidend für die Materialwahl ist die Verschalungsart. Ob du die Hölzer senkrecht, waagerecht oder diagonal anordnest, beeinflusst außerdem die Fassadenwirkung.
Muster und Verlegerichtung
Holzfassaden lassen sich durch Muster individuell gestalten. Je nach Verlegerichtung der Holzbretter erscheint das Haus höher, kompakter oder interessanter als zuvor.
Senkrecht
Mit einer senkrechten Verschalung lässt sich das Haus optisch verlängern. Entlang der vertikalen Bahnen kann Regenwasser ungehindert ablaufen. Sind einzelne Bretter beschädigt, lassen sie sich vergleichsweise einfach austauschen.
Waagerecht
Bringst du die Verschalung waagerecht an, wirkt das Haus breiter und kompakter. Auch bei einer waagerechten Verschalung lassen sich allenfalls beschädigte Bretter leicht austauschen.
Tipp: Verwendest du Profilhölzer, lässt du die Nuten am besten nach unten zeigen. So vermeidest du, dass sich Regen- oder Schmelzwasser darin sammelt.
Diagonal
Mit einer diagonalen Holzverkleidung bekommen Fassaden optisch mehr Dynamik. Das interessante Muster erfordert jedoch mehr Planung als andere Verlegetechniken, wenn du unnötigen Verschnitt vermeiden möchtest.
Stülpschalung
In Skandinavien ist die Stülpschalung weitverbreitet: Für ein eigenes Schwedenhaus bringst du die Holzbretter tradionell waagerecht an. Das obere Brett überlappt dabei schuppenartig das untere – es wird sozusagen darüber gestülpt.
Tipp: Rote Wetterschutzfarbe verleiht dem Haus das charakteristische Aussehen.
Links siehst du die Stülpschalung mit überlappenden Hölzern. Rechts zeigt eine waagerechte Bretterschalung mit Schutzprofilen.
Nut- und Feder-Schalung
Profilhölzer nutzt man für die Nut- und Feder-Schalung. Das Holz gibt es mit unterschiedlichem Kantenprofil, zum Beispiel mit Rundkanten- oder Blockhausprofil.
Tipp: Stülpschalungsbretter mit Schattennut eignen sich, um in Nut- und Feder-Schalungstechnik die Stülpschalung nachzuahmen.
Profilhölzer eignen sich für die Nut- und Feder-Schalung.
Boden-Deckel-Schalung
Durch die Boden-Deckel-Schalung ergibt sich eine geschlossene Holzfassade mit Relief-Optik. Dafür bringst du die unteren Bretter – den „Boden“ – jeweils in einem festen Abstand zueinander an. Die Fuge verdeckst du dann mit einem dritten Brett – dem „Deckel“.
Wir zeigen dir in der folgenden Anleitung Schritt für Schritt, wie du mit dieser Technik ein Haus mit Holz verkleidest.
Tipp: Die unterschiedlichen Verschalungstechniken lassen sich auch kombinieren, um die Fassade interessanter zu gestalten und das Haus optisch zu gliedern. Verwende für eine Etage beispielsweise die Boden-Deckel-Schalung in senkrechter Anordnung. Die zweite Etage bekommt mit einer waagerechten Stülpschalung dann eine andere Ausrichtung.
Fassade mit Holz verkleiden: Anleitung
5 Schritte
1Rahmenholz montieren
Auf einen Blick
Holz zuschneiden
Löcher in die Rahmenhölzer bohren
Rahmenhölzer ausrichten
Wandbohrungen vornehmen
Rahmenhölzer montieren
2Wärmedämmung einplanen
Auf einen Blick
Konterlattung vorbohren
Dämmung anbringen
Konterlattung auf die Rahmenhölzer schrauben
3Holzschalung befestigen
Auf einen Blick
Erste Lage Bretter für den Boden anbringen
Zweite Lage als Deckel überlappend platzieren
Obere Bretterschicht mit den Latten verschrauben
4Ecken verkleiden
Auf einen Blick
Kantenüberstand bestimmen
Hölzer befestigen
Ggf. Eckleiste bündig montieren
5Anschlüsse gestalten
Auf einen Blick
Anschlussstelle ausmessen
Rahmenhölzer und Dämmung befestigen
Fensterbank und Laibungsbretter einsetzen
Untere Abschlusskante befestigen
Holzverkleidung montieren
Das benötigst du für dein Projekt
Holzbretter
Rahmenhölzer und Holzlatten
Stichsäge
Bohrmaschine und Bohrständer
Durchsteckdübel
Schrauben und Nägel aus Edelstahl
Kapp- oder Gehrungssäge
Mineral- oder Steinwolle
Ggf. Fassaden-Eckleiste
Fensterbank und Laibungsbretter
Wasserwaage
Gitter und Lochblende
Holzlasur
Ggf. Wetterschutzfarbe
Ggf. Cuttermesser
Ideen für die Fassadengestaltung mit Holz
Vollholz
Seit Jahrhunderten wird Vollholz zur Fassadenverkleidung verwendet. Viele Menschen wissen das natürliche Aussehen zu schätzen. Bauen mit dem Naturmaterial bietet aber noch weitere Vorteile: Holz zeichnet sich durch eine vergleichsweise lange Lebensdauer aus und bietet Schutz vor Hitze, Kälte sowie Feuchtigkeit. Mit Holz lassen sich Altfassaden modernisieren – und das trocken, ohne dass viel Bauschutt, Staub oder Schmutz anfällt.
Holz und Glas
Bei der Kombination von Glas und Holz trifft Funktionalität auf Natürlichkeit und verleiht dem Haus ein modernes Aussehen. Besonders reizvoll ist eine vorgesetzte Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Glasgefachen, ähnlich einem Wintergarten, sodass jede Menge natürliches Licht ins Hausinnere dringt. Erkundige dich beim zuständigen Bauamt, ob du auf diese Weise neuen Wohnraum gewinnen darfst.
Holzwerkstoffplatten
Eine kostengünstige Lösung für die Fassade sind Holzwerkstoffplatten wie beispielsweise OSB-Platten. Besonders reizvoll an dieser Gestaltungsoption ist, dass die Platten in nahezu beliebiger Formatgröße erhältlich sind – bis hin zu Geschosshöhe. So lässt sich die Hauswand beinahe nahtlos verkleiden, was minimalistisch-modern wirkt.
Holzfassade schützen und pflegen
1. Konstruktiver Holzschutz
An der Hauswand ist die Fassadenverkleidung aus Holz regelmäßig Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen ausgesetzt. Durch konstruktiven Holzschutz kannst du Feuchtigkeitsschäden am Holz vermeiden. Hierzu zählen unter anderem ausreichend große Dachüberstände als Schutz vor Starkregen.
Der korrekte Einbau der Hölzer sorgt für eine rasche Ableitung von Regenwasser und schützt vor aufsteigender Feuchtigkeit. Halte einen Mindestabstand von 30 cm zum Erdreich ein, um die Holzverkleidung vor Spritzwasser und Schmutz von unten zu schützen. Zusätzlich bietet sich ein Spritzwasserschutz im unteren Bereich der Holzverkleidung an. Hinterschneide die unteren Brettränder. Auf diese Weise tropft Regen frei ab und die Feuchtigkeit dringt nicht in die Fugen ein.
Darüber hinaus können kleine Nagetiere oder Insekten die Holzverkleidung angreifen. Mit Gittern aus Metall oder Kunststoff lassen sie sich fernhalten. Auch Lochblenden helfen dabei.
2. Pflege und Schutz mit Lacken und Lasuren
Neben dem konstruktiven Schutz beugen auch Lacke und Lasuren Holzschäden vor. Bedenke aber, dass Farben die Maserung der Holzfassade abdecken. Dafür kannst du aus zahlreichen Wetterschutzfarben von Schwedenrot bis Tannengrün wählen. Naturbelassenes Holz vergraut hingegen mit der Zeit. Durch die Vergrauung baut das Holz seinen eigenen Witterungsschutz auf und bildet eine silbrig-blasse Patina.
Tipp: Das rötlich-braune Holz der Sibirischen Lärche färbt sich durch Regen, Sonne und Wind über die Jahre grau. Auf der Wetterseite entsteht meist keine gleichmäßige Patina. Du kannst die Holzfassade dort daher vorweg vergrauen lassen. Verwende dafür eine Vergrauungslasur.
Eine intakte Lackschicht kann das Vergrauen von Holz verhindern. Sobald Risse auftreten, spätestens aber nach sieben Jahre solltest du den Anstrich erneuern.
Möchtest du die Maserung erhalten, greifst du zu einer Lasur. Der halbtransparente bis transparente Holzschutz verhindert jedoch nicht die Patina. Führe etwa alle zwei bis fünf Jahre einen neuen Anstrich durch.
Für optimalen Schutz solltest du insbesondere Stirnholzflächen bereits vor der Montage streichen. Dadurch beugst du zudem hellen Streifen beim Schwinden des Holzes vor.








