Sowohl im Neubau (wenn das Dachgeschoss nicht ausgebaut werden soll) als auch im Altbau können durch die Dämmung der obersten Geschossdecke hohe Dämmwerte erzielt werden – und das bei einfacher Handhabung und schneller Verlegung. Ist das Dachgeschoss fachgerecht gedämmt und abgedichtet, erhöht dies die Behaglichkeit, senkt die Heizkosten und vermeidet Bauschäden. Wird das Dachgeschoss nicht als beheizter Raum genutzt, ist es effektiver, anstelle der Dachschrägen die oberste Geschossdecke zu dämmen.
Unterschieden werden je nach Bedarf drei unterschiedliche Vorgehensweisen: Auf-, Zwischen- und Unterdeckendämmung. Verbreitet ist vor allem die Aufdeckendämmung. Diese Art der Dämmung ist kostengünstig und kann mit etwas handwerklichem Geschick selbst durchgeführt werden.
Hinweis: Achte bei der Dämmung der Geschossdecke stets auf rechtliche Vorgaben. Lass dich, bevor du mit der Dämmung startest, von einer Fachfirma beraten.
5 Schritte
Bevor die oberste Geschossdecke gedämmt werden kann, musst du dich entscheiden, mit welchem Material du die Dämmung durchführen willst. Wenn der Dachboden in Zukunft nicht mehr begehbar sein muss, genügt eine offene Dämmung der Geschossdecke. Dazu werden die Dämmmatten oder Platten offen und ohne Abdeckung verlegt. Da die Dämmung keinerlei Druck standhalten muss, können bei der offenen Geschossdeckendämmung auch weiche Materialien wie Polystyrol, Steinwolle, Glaswolle oder Holzfaser zum Einsatz kommen. Willst du den Dachboden jedoch als unbeheizten Stauraum nutzen und begehen, müssen Dämmplatten aus druckfestem Material verwendet werden. In diesem Fall eignen sich Dämmelemente aus Polystyrol oder Polyurethan am besten. Aufgrund der hervorragenden Isoliereigenschaften kannst du bei diesen Materialien in der Regel auf dünnere Platten zurückgreifen. Auf das Dämmmaterial werden anschließend Spanplatten oder OSB-Platten aufgebracht, die als Gehbelag dienen. Fertige Dachbodenelemente verfügen ab Werk über einen begehbaren Belag, ihre Verlegung ist vor allem für Heimwerker besonders leicht zu bewerkstelligen.
Bei der Wahl des Dämmstoffes spielen auch die Gegebenheiten der Geschossdecke sowie die geplante Nutzung des Dachbodens eine wichtige Rolle: Wird der Dachboden nur in Notfällen begangen oder soll er auch nach der Dämmung oft betreten und zum Beispiel als Lagerfläche genutzt werden? Folgende Dämmstoffe stehen zur Verfügung:
Geschäumte Dämmstoffe: Dämmplatten aus Polystyrol bieten eine hervorragende Wärmedämmung, sind leicht zu verarbeiten, unverrottbar und günstig in der Anschaffung. Achte bei späterer Begehbarkeit auf die Trittfestigkeit der Platten.
Mineralfaser-Dämmstoffe: Dämmstoffe aus Steinwolle oder Glaswolle kannst du als Matten, Filz oder Platten erwerben. Sie sind leicht mit dem Messer zu bearbeiten und haben sehr gute Wärmedämmeigenschaften.
Holzfaser: Diese Dämmung gibt es als elastische Matten oder Platten (auch mit Nut- und Feder-System), sie tragen zu einem guten Raumklima bei, sind einfach mit der Fuchsschwanzsäge zu bearbeiten, verfügen ebenfalls über sehr gute Wärmedämmeigenschaften, sind aber feuchteempfindlich.
Polyurethan: Ist erhältlich als Platte oder Block, einfach zu verarbeiten, druckfest, hat sehr gute Dämmeigenschaften und ist unverrottbar.
Viele Dämmplatten haben einen Stufenfalz. Die einzelnen Platten verfügen dabei über eine oder mehrere Stufen im Randbereich, über die die Platten miteinander verbunden werden. Diese Stufen leiten die Zugluft um, bremsen sie ab und sorgen so für eine bessere Isolierung der Geschossdecke.
Für die Dämmung der Geschossdecke benötigst du zunächst Dampfbremsfolie. Bevor du diese jedoch verlegen kannst, muss der Untergrund gereinigt werden. Gehe dabei so gründlich wie möglich vor, da kleinste Gegenstände, Steine oder Splitter die Dampfbremsfolie beschädigen könnten. Wenn möglich, kehre, sauge und wische die Fläche. Abstehende Nägel solltest du komplett wieder in den Boden einschlagen und spitze Gegenstände entfernen.
Schneide die Dampfbremsfolie mit einem Cuttermesser zurecht. An Stellen, an denen die Dampfbremsfolie an Wände oder Pfeiler anstößt, lässt du mindestens 10 cm Überstand. Die Folie wird in den Randbereichen mit einem speziellen Dichtkleber verklebt. Achte darauf, die Folie nicht zu stark zu spannen, um Risse und andere Beschädigungen der Folie zu vermeiden. Die einzelnen Bahnen der Folie müssen überlappen und sollten mit Klebeband dicht verbunden werden.
Nun geht es an die Verlegung des Dämmstoffs. Verlege die Dämmplatten Reihe für Reihe, beginnend in einer der hinteren Ecken und arbeite dich dann nach vorne in Richtung Aufgang oder Tür zu. Platten, die zu groß sind, sowie Eck- und Randstücke müssen zurechtgeschnitten oder -gesägt werden.
Soll der Dachboden als unbeheizter Stauraum genutzt werden, musst du Span- oder OSB-Platten als begehbaren Belag auf das Dämmmaterial aufbringen. Die Platten werden schwimmend verlegt und in der Nut miteinander verklebt. Bei der Verwendung von fertigen Dachbodenelementen entfällt dieser Schritt, da die Elemente bereits mit einem Gehbelag ausgestattet sind.
Die Dämmung der oberen Geschossdecke ist auch für Laien ohne große Grundkenntnisse einfach zu bewerkstelligen. Mit relativ geringen Kosten und innerhalb weniger Stunden kannst du Heizkosten merkbar senken, das Raumklima verbessern und Bauschäden vorbeugen. Der Stauraum unter dem Dach muss danach nicht verloren gehen: Solange der Speicher unbeheizt bleibt, kannst du ihn weiterhin begehen.
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