Eine Dampfbremse schützt ein Gebäude vor Feuchtigkeit und somit Schimmelbildung, aber auch vor Wärmeverlust. Willst du eine Dampfbremse anbringen, solltest du sehr sorgfältig arbeiten, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu unterbinden. Wir zeigen dir daher in sieben Schritten, wie du sie anbringst und worauf du dabei achten solltest.
Unter einer Dampfbremse versteht man eine Folie, die die Wasserdampfdiffusion bremst. Sie sorgt also dafür, dass das Eindringen von Wasserdampf und somit Feuchtigkeit in das entsprechende Bauteil verlangsamt wird und die Dämmung trocken bleibt. Die Folie für die Dampfbremse besteht meist aus Aluminium oder auch Polyethylen.
Wird die Dampfbremse allerdings falsch angebracht, können Feuchteschäden am Gebäude und in der Dämmung entstehen. Sorgfältiges Arbeiten ist hier also besonders wichtig.
Die beiden Begriffe Dampfsperre und Dampfbremse werden oft synonym gebraucht. Allerdings unterscheiden sie sich in Bezug auf den Diffusionswiderstand. Beide haben zwar die Aufgabe, Feuchtigkeit vom Gebäude fernzuhalten. Die genaue Wirkung und auch der Aufbau weichen aber voneinander ab.
Der Diffusionswiderstand wird mit dem sd-Wert angegeben. Er gibt an, wie hoch der Widerstand der Dampfsperre beziehungsweise Dampfbremse ist, also wie gut der Stoff Wasserdampf abhält.
Eine Dampfbremse hat einen deutlich niedrigeren sd-Wert als eine Dampfsperre. Der sd-Wert einer Dampfsperre liegt mindestens bei 1.500 m. Damit gilt der Stoff als diffusionsdicht beziehungsweise als wasserundurchlässig.
Grundsätzlich schützt ein Material mit hohem sd-Wert das Gebäude besser vor Feuchtigkeit. Schließt die Dampfsperre aber nicht komplett dicht ab, kann es zu Schimmel kommen, zu einem Wärmeverlust oder auch zu einer geringeren Dämmleistung.
Besonders Anschlüsse an Fenstern, Rohren oder Steckdosen müssen sorgfältig angebracht werden, da sonst oben genannte Schäden drohen.
Wichtig ist auch, dass die Dampfsperre nicht zu früh angebracht wird. Montierst du sie, wenn einzelne Bauteile noch feucht sind, kann das Wasser daraus nicht entweichen. Auch hier droht dann Schimmel.
Bei Dampfbremsen ist dieses Risiko geringer, da sie noch Feuchtigkeit durchlassen. In der Regel wird daher eher eine Dampfbremse als eine Dampfsperre angebracht. Diese Folien haben einen sd-Wert von 2 bis 1.500.
Im Haus entsteht permanent feuchte Luft. Beim Kochen, Duschen, Baden und auch beim Atmen. Gibt es keine Dampfbremse, steigt die Feuchtigkeit in die Dämmung. Diese kann dadurch beschädigt werden und somit ihre Dämmeigenschaften verlieren. In der Gebäudekonstruktion kann das zu Schimmel, Tauwasser oder anderen Schäden durch die Feuchtigkeit führen.
Vor allem bei ausgebauten Dächern, bei Holzhäusern oder Fertighäusern ist eine Dampfbremse wichtig. Massivhäuser und Mauern aus Beton brauchen in der Regel keine oder nur eine Dampfbremse mit niedrigem sd-Wert.
7 Schritte
Das brauchst du, wenn du deine Dampfsperre anbringen willst:
Setze hier auf Qualitätsprodukte, damit am Ende auch wirklich alles sicher sitzt.
Du bringst die Dampfbremse immer dem Innenraum zugewandt direkt oberhalb der Sparren an. Befestige die Folie mit einem Tacker. Tackere sie dabei in Abständen von 10 cm bis 12 cm und einer Tiefe von etwa 8 cm am Sparren fest. Die einzelnen Folienabschnitte sollten ungefähr 10 cm überlappen.
Willst du die Dampfsperre so anbringen, dass sie mit mehr als einem Bauteil verbunden ist, können sich diese Teile bei schwankenden Temperaturen unterschiedlich ausdehnen. Nur wenige Millimeter Unterschied können deine Dampfsperre dann zum Reißen bringen.
Plane deshalb Dehnungsfalten ein. Das machst du, indem du die Folie nicht ganz straff anbringst. Sie sollte ohne Spannung hängen. Du kannst die Folien auch etwas zusammenschieben, sodass sich kleine Falten bilden.
Halte am Wandanschluss einen Überstand von etwa 15 cm ein, sonst kann sich in dem Spalt Feuchtigkeit bilden.
Hast du die Bahnen überlappend an den Sparren befestigt, klebst du sie dampfdicht ab. Nimm hierfür das Dampfbremsklebeband. Setze es am Sparren an und klebe es dann über die Kante der zweiten Dampfbremsfolie. Im Idealfall überklebst du so auch gleich die Tackerklammern. Das ist wichtig, damit alles komplett abgedichtet ist.
Hinweis: Verklebe Foliennähte und Anschlussteile besonders sorgfältig. Das Verkleben der Dampfbremse funktioniert nur auf festen Hintergründen, sonst kannst du das Klebeband nicht fest genug andrücken.
An Durchbrüchen und Anschlüssen nutzt du das Dampfbremsklebeband oder den Dampfbremskleber. Denke an eine Installationsebene zwischen der Dampfbremsfolie und der Innenverkleidung. So wird die Folie nicht durchstoßen und es kann dann auch keine Feuchtigkeit eindringen.
Schließe deine Dampfsperre mit einer Konterlattung ab. Darunter versteht man einen Abstandshalter zwischen der Rauminnenwand und der Dampfsperre. So kann die Luft zirkulieren.
Auf der Konterlattung kannst du dann die Innenwand anbringen.
Mit einem Infrarotgerät kann ein Fachunternehmen undichte Stellen in der Dampfsperre aufspüren.
Ist deine Dampfsperre angebracht, solltest du die Dichtheit testen. Das geht mit dem sogenannten „Blower-Door-Test“.
Dafür kommt ein Messtechniker ins Haus. Dieser montiert einen Ventilator in der Haustür und klebt sie dann mit einer Folie ab. Das Gebläse erzeugt einen Unterdruck und zieht die Luft aus dem Haus heraus. Die vom Ventilator ausgesaugte Luft wird gemessen. Erscheint die Menge zu groß, gibt es undichte Stellen im Haus.
Auch Infrarotaufnahmen mit einer Wärmebildkamera können undichte Lücken oder Schäden aufdecken.
Zu guter Letzt ist auch eine Nebelmaschine ein gutes Mittel, um undichte Stellen zu finden. In der Nähe von undichten Stellen bewegt sich der Nebel stärker. So kannst du recht einfach Fehler entdecken und sie ausbessern.
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