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Grau verkleideter Schornstein auf einem Ziegeldach

Der Schornstein ist über das ganze Jahr hinweg Wind, Starkregen und Sonneneinstrahlung ausgesetzt, weshalb eine sorgfältige Verkleidung für dessen Langlebigkeit wichtig ist. In diesem Artikel erfährst du alles rund um das Thema Schornstein verkleiden.

Schornstein verkleiden: Warum ist es nötig?

Einen Schornstein zu verkleiden hat mehrere Vorteile. Der wichtigste Vorteil ist der Schutz vor Wind und Wetter. Eine Verkleidung schützt aber auch davor, dass der Schornstein durch Rauchrückstände verunreinigt wird. Dies nennt man Versotten.

Besonders ältere Schornsteine sind häufig anfällig für Witterungseinflüsse wie Regen, Frost oder starke Sonneneinstrahlung. Durch eine fachgerecht angebrachte Verkleidung lassen sich solche Schäden effektiv vermeiden.

Mit einer passenden Verkleidung kannst du den Schornstein zudem an das Aussehen deines Daches anpassen.

Hinweis: Die Verkleidung deines Schornsteins kannst du nicht selbst durchführen. Hierfür benötigst du einen Fachbetrieb.

Im Folgenden erfährst du welche Materialien sich für eine Schornsteinverkleidung eignen, wie du den Zustand deines Schornsteins prüfst und worauf du bei der Pflege achten solltest.

Welches Material eignet sich für die Schornstein-Verkleidung?

Mit Edelstahl verkleideter Schornstein

Von Edelstahl bis Klinker: Ein Schornstein lässt sich mit verschiedenen Materialien verkleiden.

Die Wahl des richtigen Materials für die Schornsteinverkleidung ist entscheidend für die Haltbarkeit, Optik und den Pflegeaufwand. Im Folgenden werden die gängigsten Materialien vorgestellt, einschließlich ihrer Vor- und Nachteile:

  1. Schiefer: Schiefer ist ein natürlicher Werkstoff, der sich durch seine Langlebigkeit und Witterungsbeständigkeit auszeichnet. Dank seiner eleganten Optik wird er besonders häufig für hochwertige Dachgestaltungen verwendet. Jedoch ist Schiefer ein sehr teures Material mit hohem Gewicht.

  2. Zink: Zink ist ein modernes und vielseitig einsetzbares Material, das besonders durch seine Korrosionsbeständigkeit überzeugt. Ein Nachteil ist, dass Zink sehr anfällig für Kratzer ist.

  3. Edelstahl: Edelstahl ist ein besonders robustes Material, das durch seine zeitlose Optik punktet. Es eignet sich besonders für moderne Gebäude, ist langlebig und pflegeleicht. Edelstahlschornsteine sind jedoch sehr teuer und können sich bei Sonneneinstrahlung stark aufheizen.

  4. Kunststoff: Kunststoffverkleidungen bieten eine kostengünstige Alternative und sind in vielen Farben und Designs erhältlich. Das Material ist sehr leicht und lässt sich einfach montieren, dennoch ist es weniger langlebig als die anderen Materialien.

  5. Kupfer: Kupfer ist ein exklusives Material, das durch seine edle Optik und natürliche Alterung begeistert. Es bildet mit der Zeit eine charakteristische grünliche Struktur. Das Material ist sehr langlebig und rostfrei, weshalb es auch sehr teuer ist.

Die Wahl der Kaminverkleidung hat einen direkten Einfluss auf den Brandschutz. Ein Edelstahlschornstein oder einer aus Zink sind nicht brennbar und bieten daher ein hohes Maß an Sicherheit. Kunststoff hingegen kann bei starker Hitze schmelzen oder brennen, was ihn weniger geeignet macht, insbesondere bei Kaminen mit hoher Abgastemperatur.

Für Kaminverkleidungen gelten spezifische Sicherheitsstandards. Diese schreiben vor, dass das Material feuerbeständig und hitzeresistent sein muss, um Brandrisiken zu minimieren.

Vorbereitung des Schornsteins vor der Verkleidung

Bevor eine Schornsteinverkleidung montiert werden kann, ist eine gründliche Vorbereitung des Schornsteins entscheidend. Nur so ist gewährleistet, dass die Verkleidung sicher angebracht werden kann und langfristig hält. Besonders bei älteren oder beschädigten Schornsteinen sind zusätzliche Maßnahmen notwendig.

Stabilität prüfen:

Überprüfe den Schornsteinkopf und die Außenflächen auf sichtbare Risse oder Abnutzungserscheinungen. Lockere oder beschädigte Steine müssen ersetzt werden. Zudem sollten Fugen ausgebessert und bröckelnde Stellen stabilisiert werden.

Anschluss an Dachziegel:

Ein besonderer Fokus sollte auf den Übergang zwischen Verkleidung und Dachziegeln gelegt werden. Dieser Anschluss muss sorgfältig abgedichtet werden, um Wasserablaufprobleme und Undichtigkeiten zu vermeiden. Verwende hochwertige Abdichtungsbleche, die passgenau zugeschnitten sind. Achte darauf, dass das Blech unter die Dachziegel reicht, um Regenwasser sicher abzuleiten und prüfe die Dichtigkeit der Übergänge nach der Montage.

Schornstein reinigen:

Eine gründliche Reinigung ist ebenfalls wichtig, um eine optimale Haftung der Verkleidung zu gewährleisten. Alte Verschmutzungen, Moos oder Ablagerungen sollten vollständig entfernt werden.

Hinwies: Insbesondere bei einem stark beschädigten oder unsicheren Schornsteinen ist es notwendig, einen Fachbetrieb zu beauftragen. Dieser kann nicht nur die Stabilität bewerten, sondern auch notwendige Reparaturen durchführen.

Typische Montagefehler

Die Montage einer Schornsteinverkleidung erfordert Präzision und Fachwissen. Häufige Fehler können die Funktionalität beeinträchtigen oder zu Schäden führen:

  • Undichte Anschlüsse an Dachziegeln: Wasser dringt ein, wenn Abdichtungsbleche nicht korrekt montiert werden. Deshalb müssen Bleche passgenau zugeschnitten und unter die Dachziegel geführt werden.

  • Lockere Verkleidung: Unsachgemäße Befestigungen können bei Wind Schäden verursachen. Deshalb sollten korrosionsbeständige Schrauben verwendet und festgezogen werden. Am Ende sollte stets überprüft werden, ob auch wirklich alles stabil ist.

  • Unreparierte Schornsteinschäden: Risse oder instabile Klinker führen zu Folgeschäden. Saniere deshalb den Schornstein vor der Verkleidung gründlich.

  • Fehlende Belüftung: Eingeschlossene Feuchtigkeit schadet der Verkleidung. Hierfür sollten ausreichend Belüftungsöffnungen eingeplant werden.

Vorschriften und Sicherheit

Die richtige Höhe des Schornsteins spielt eine entscheidende Rolle für die Funktion des Kamins und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Ein zu niedriger Schornstein kann den Zug des Kamins beeinträchtigen und dazu führen, dass Abgase nicht optimal abgeleitet werden.

Gemäß den Bauvorschriften muss der Schornstein eine bestimmte Mindesthöhe erreichen, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Diese Höhe hängt unter anderem von der Dachneigung, der Lage und der Art der Heizanlage ab. Fachbetriebe kennen die genauen Vorgaben und können sicherstellen, dass alle Anforderungen erfüllt werden.

Neben der Höhe ist auch der Zustand des Schornsteins entscheidend. Schäden oder Verunreinigungen können die Abgasführung beeinträchtigen. Daher sollten Schornsteinfeger regelmäßig den Zustand prüfen, insbesondere nach der Verkleidung.

Hinweis: Arbeiten am Schornstein sind mit besonderen Risiken verbunden. Eine ausreichende Sicherheitsausrüstung ist daher unerlässlich. Dazu gehören ein Fanggurt sowie ein Sicherheitsgerüst. Ergänzend dazu sollten rutschfeste Schuhe, Handschuhe und ein Schutzhelm getragen werden. Die Arbeiten sollten nur bei günstigen Wetterbedingungen durchgeführt werden – trockene und windstille Tage sind ideal, um das Unfallrisiko zu minimieren.

Erinnerung: Arbeiten am Schornstein sollten von einem ausgewiesenen Fachbetrieb durchgeführt werden.

Stülpkopf-Verkleidung des Schornsteins

Schornstein mit Stülpkopf

Einen Stülpkopf setzt du einfach auf den Schornstein. Du kannst ihn an die Neigung des Daches anpassen.

Der Stülpkopf ist eine Alternative zur klassischen Verkleidung für Schornsteine. Wie der Name schon verrät, stülpst du das Bauelement einfach über den Kamin. Die obere Kaminabdeckung des Stülpkopfes schützt vor Wassereintritt.

Mit einer Einfassung stellst du eine dichte Verbindung her. Den Stülpkopf passt du an die Neigung des Daches und an die Maße des Schornsteins an. Die Verkleidung montierst du mit Abstandshaltern aus Edelstahl.

Wie viel kostet es, einen Schornstein zu verkleiden?

Die Kosten für eine Schornsteinverkleidung variieren je nach Material und den individuellen Gegebenheiten. Schornsteinsanierungen können zwischen 300 und 1.000 € kosten, je nach Zustand. Für Arbeiten auf dem Dach fallen oft zudem Gerüstkosten von 5 bis 10 € pro Quadratmeter an. Die Beauftragung eines Fachbetriebs stellt zusätzliche Kosten dar, bietet jedoch Sicherheit und Qualität.

Für einen Stülpkopf planst du mindestens 500 € ein. Auch hier steigt der Preis, wenn du einen Profi beauftragst. Sparen kannst du bei den Materialien. Schiefer zählt eher zu den teureren Produkten. Zink- und Kupferverkleidungen sind günstiger.

In der folgenden Tabelle findest du einen Überblick über die durchschnittlichen Material- und Montagekosten einer Schornsteinverkleidung:

Material
Schiefer
Materialkosten/m²
50 bis 80 €
Montagekosten/m²
50 bis 70 €
Gesamtkosten/m²
100 bis 150 €
Material
Zink
Materialkosten/m²
40 bis 70 €
Montagekosten/m²
40 bis 60 €
Gesamtkosten/m²
80 bis 130 €
Material
Edelstahl
Materialkosten/m²
60 bis 100 €
Montagekosten/m²
50 bis 80 €
Gesamtkosten/m²
110 bis 180 €
Material
Kunststoff
Materialkosten/m²
20 bis 40 €
Montagekosten/m²
30 bis 50 €
Gesamtkosten/m²
50 bis 90 €
Material
Kupfer
Materialkosten/m²
80 bis 120 €
Montagekosten/m²
60 bis 100 €
Gesamtkosten/m²
140 bis 220 €
MaterialMaterialkosten/m²Montagekosten/m²Gesamtkosten/m²
Schiefer
50 bis 80 €
50 bis 70 €
100 bis 150 €
Zink
40 bis 70 €
40 bis 60 €
80 bis 130 €
Edelstahl
60 bis 100 €
50 bis 80 €
110 bis 180 €
Kunststoff
20 bis 40 €
30 bis 50 €
50 bis 90 €
Kupfer
80 bis 120 €
60 bis 100 €
140 bis 220 €

Pflege und Wartung der Schornsteinverkleidung

Damit die Schornsteinverkleidung dauerhaft schützt und gut aussieht, sind die richtige Pflege und eine regelmäßige Wartung wichtig:

  • Schäden überprüfen: Mindestens einmal jährlich solltest du die Verkleidung auf Risse, lockere Teile oder Abnutzungserscheinungen prüfen.

  • Reinigung durchführen: Moos und Schmutz sollten vorsichtig mit Wasser und einer weichen Bürste entfernt werden. Vermeide unbedingt aggressive Reinigungsmittel, da diese Kunststoff oder Metall beschädigen können.

  • Defekte Teile austauschen: Beschädigte oder abgenutzte Verkleidungsteile solltest du zeitnah ersetzen, damit Folgeschäden minimiert werden können.

  • Fachbetriebe einbeziehen: Bei Unsicherheiten solltest du immer einen Fachmann hinzuziehen, der eine professionelle Wartung und Reparatur durchführen kann.

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