
Dachgauben: Arten, Vorteile, Kosten im Vergleich
Dieser Ratgeber gibt dir einen Überblick über die verschiedenen Arten von Dachgauben. Lies hier, welche Vor- und Nachteile es gibt, welche Kosten und Genehmigungen du einplanen solltest und welche Dachgaube sich für welche Dachform eignet.
Vorteile und Nachteile von Dachgauben
Dachgauben bringen Abwechslung in große Dachflächen. Dadurch sind sie für die Optik eines Hauses ein wichtiges Gestaltungselement. Für die Bewohner des Gebäudes sind sie allerdings noch weit mehr als das.
Dachgauben vergrößern den unterm Dach zur Verfügung stehenden Wohnraum. Außerdem bieten sie eine senkrechte Fläche, um Fenster einzubauen. So heizen sich die Räume wesentlich weniger auf als durch Dachflächenfenster.
Dachgauben bringen also mehr Platz, Licht und damit Wohnqualität in die oberste Etage. Am besten errichtest du sie schon beim Neubau deines Hauses. Der nachträgliche Einbau ist zwar möglich, jedoch meist deutlich kostenintensiver.
Beim Einbau einer Dachgaube sind neben den Kosten für die Gaube selbst der finanzielle Aufwand für den fachgerechten Anschluss an die Dachkonstruktion, Dämmung und Abdichtung zu berücksichtigen. Außerdem lassen sich Dachgauben nachträglich nicht ohne Bürokratie einbauen.
Hinweis: Du brauchst vorab eine Baugenehmigung. Bei deren Beantragung musst du den Prüfbericht eines Statikers über die Tragfähigkeit deines Dachstuhls vorlegen. Denn eine Voraussetzung für den nachträglichen Einbau einer Gaube ist, dass sich dein Dach in einem optimalen Zustand befindet.
Genehmigungen für den Bau einer Dachgaube
Den rechtlichen Rahmen für den Einbau einer Dachgaube gibt die Bauordnung deines Bundeslandes vor. Ob du eine Baugenehmigung beantragen musst und welche Schritte dafür erforderlich sind, erfährst du bei der Baubehörde deiner Gemeinde.
In manchen Bundesländern musst du außerdem das Einverständnis deiner Nachbarn einholen. Nicht zuletzt muss sich eine nachträglich eingebaute Dachgaube baulich in die vorhandene Umgebungsbebauung einfügen.
Welche Arten von Dachgauben gibt es?
Die Auswahl an Dachgauben ist groß. Es gibt flache Gauben wie die Schlepp- und Flachdachgaube. Beide Varianten haben eine geringe Dachneigung, wodurch viel Wohnraum mit ausreichender Kopfhöhe entsteht.
Daneben gibt es Gauben mit spitzem Dach wie die Satteldach- oder die Dreiecksgaube. Beide eignen sich für den nachträglichen Einbau. Allerdings entsteht dadurch nur sehr wenig zusätzlich nutzbarer Raum.
Eckige Gauben-Arten verleihen Häusern einen unverwechselbaren Charakter. Das gilt beispielsweise für Walmdach- und Trapezgauben. Auch runde Arten wie Fledermaus- oder Rundgauben sind eine optische Abwechslung.
Schleppgaube

Schleppgauben sind eine besonders alte Art der Dachgaube.
Die Schleppgaube ist der Klassiker. Diese Art zählt zu den ältesten Bauformen von Dachgauben und ist weit verbreitet.
Die Schleppgaube besteht aus einer rechteckigen Fensterfront und einem darüber angeordneten Dach mit flacher Neigung. Da sie so besonders weit aus dem vorhandenen Dach herausragt, eignet sie sich vor allem für steilere Dächer.
Flachdachgaube

Die Flachdachgaube schafft viel Wohnraum. Sie ist eher einfach konstruiert.
Die Flachdachgaube hat ein beinahe horizontales Dach. Dieses neigt sich oft nur um 3° bis 5°. Eine Flachdachgaube kann mit verhältnismäßig geringem Aufwand konstruiert und eingebaut werden und schafft viel zusätzlichen Wohnraum. Allerdings wirkt diese Gauben-Art eher funktional und architektonisch nicht besonders reizvoll, da sie sich meist nicht mit Ziegeln eindecken lässt und daher in der Regel mit Metall verkleidet wird.
Durch die Bauweise fallen vergleichsweise niedrige Kosten an. Lediglich die Richtlinien für den Bau von Flachdächern sind beim Bau dieser Art von Dachgaube zusätzlich zu beachten.
Satteldachgaube

Die Satteldachgaube hat zwei Dachflächen. Der First steht rechtwinklig zum First des eigentlichen Hausdachs.
Wie die Schleppgaube ist auch die Satteldachgaube eine der ältesten Gauben-Arten. Sie besteht aus einem dreieckigen Dach über einer rechteckigen Fensterfront.
Der First der Satteldachgaube ist rechtwinklig zum eigentlichen Dachfirst ausgerichtet. Das wirkt schlicht, elegant und klassisch – vor allem, wenn die Gaube mit dem gleichen Material gedeckt wird wie der Rest des Daches.
Satteldachgauben lassen sich allerdings nur in Dächer mit einer Neigung von mindestens 30° einbauen. Außerdem entsteht durch sie weniger neue Nutzfläche als bei flachen Gauben-Arten. Durch die einfache Konstruktion fallen hierfür vergleichsweise niedrige Kosten an.
Dreiecksgaube

Dreiecksgauben sind besonders spitz.
Eine Dreiecksgaube ist eine Art der Spitzgaube. Du erkennst sie an ihrem dreieckigen Dach, das zugleich die Fensterfront ist. Durch die spitze Form sieht sie modern aus, es kann jedoch nicht viel Licht in den Raum dringen.
Diese Art kannst du auch als bereits verkleidete und schnell verbaubare Fertiggaube kaufen. Sie hat bereits passende Anschlusselemente und ist vergleichsweise kostengünstig.
Walmdachgaube

Die Walmdachgaube ähnelt der Satteldachgaube. Allerdings hat sie zusätzlich eine dritte Dachfläche an der Front.
Die Walmdachgaube ist der Satteldachgaube optisch ähnlich. Wie diese hat sie ein seitliches Dach, das rechtwinklig zum Dach des Gebäudes steht.
Allerdings ist das Dach der Walmdachgaube zusätzlich nach vorn geneigt (abgewalmt). So fällt der First dieser Art der Dachgaube kürzer aus. Die Konstruktionsweise ist aufwendig und kostet etwas mehr als andere Arten von Dachgauben.
Trapezgaube

Die Trapezgaube schafft Platz für mehrere Fenster nebeneinander. So kommt mehr Licht ins Obergeschoss.
Das Dach der Trapezgaube ist am Anschluss zum Hauptdach des Hauses schmaler als an der Fensterfront. Sie bildet also ein Trapez. Dadurch entsteht eine besonders breite und großzügige Front, sodass du bei größeren Gauben mehrere Fenster unterbringst. Diese Gauben-Art benötigt ausreichend Platz und eignet sich daher nicht für kleine Dächer.
Da Trapezgauben in der Regel mit dem gleichen Material gedeckt werden wie das Hausdach, entsteht eine harmonische und dennoch charakterstarke Optik. Durch Trapezgauben wird außerdem wie unter Schleppgauben ähnlich viel neuer Wohnraum geschaffen.
Fledermausgaube

Fledermausgauben verlaufen in einem sanft geschwungenen Bogen, weshalb sie auch „Ochsenauge“ genannt werden.
Das Kennzeichen von Fledermausgauben ist die unverwechselbare „Sinuskurve“, die ihre Front bildet. In manchen Gegenden wird diese Art der Dachgaube auch „Ochsenauge“ genannt.
Um die gebogene Form der Gaube einbauen zu können, muss das Dach des Hauses mit geschwungenen Hölzern angehoben werden. Fledermausgauben fügen sich übergangslos in die Dachhaut ein, allerdings ist ihre Konstruktion aufwendig.
Fledermausgauben lassen sich nur mit kleinformatigen Biberschwanzziegeln, Schiefer oder Reet eindecken, die außerdem höhere Anschaffungskosten haben.
Rundgaube

Rundgauben werden in der Regel mit Blech eingedeckt. Dadurch hörst du Regen im Inneren sehr deutlich, weshalb eine gute Dämmung wichtig ist.
Rundgauben gibt es als Segmentbogen- und Tonnendachgauben. In der Front einer Segmentbogengaube befindet sich ein Kreisausschnitt. Dieser liegt auf den Seiten der Gaube auf, weshalb diese Art von Dachgaube in der Größe sehr flexibel ist.
Bei Tonnendachgauben wiederum sind die Wangen der Gaube nicht sichtbar, da sie nahtlos mit dem halbkreisförmigen Dach verbunden sind. Diese Art lässt sich auch für breit geplante Dachgauben nutzen. Der nachträgliche Anschluss einer Rundgaube an das Dach ist aufwendig, aber möglich.
Hinweis: Tonnendachgauben werden meist mit Blech gedeckt, was zu Folge hat, dass du Regen deutlicher hörst. Achte deshalb auf eine gute Dämmung.
Wie viel kostet eine Dachgaube?
Eine Gaube in einer Standardgröße gibt es bereits ab 1.000 €. Realistischer kalkulierst du allerdings, wenn du pro Gaube etwa 4.000 € ansetzt, da weitere Kosten für beispielsweise Transport und Dämmung hinzukommen. Das gilt auch bei Fertiggauben.
Diese Faktoren sind entscheidend für die Kosten:
Art der Gaube
Größe
Material der Eindeckung
Dämmung
Anzahl, Größe und Funktionalität der Fenster
Dachanschluss
Transport
Arbeitslohn der Handwerker
Kosten für besondere Fensterbänke und spezielle Fenstergriffe
Unter bestimmten Voraussetzungen kannst du Wohnbauförderung für den Einbau von Gauben erhalten. Diese unterscheiden sich je nach Bundesland.








