Bevor du mit dem Verlegen der Bodenfliesen beginnst, sorgst du für einen sauberen und ebenen Untergrund. Hast du den Boden entsprechend vorbereitet, rührst du den Fliesenkleber an und trägst ihn Schritt für Schritt auf dem Untergrund auf. Anschließend verlegst du die Fliesen in der gewünschten Verlegetechnik. Du wählst dich dabei zwischen der Parallelverlegung und der Diagonalverlegung. Randstücke und schwierige Stücke schneidest du passgenau mit dem Fliesenschneider zu. Sobald die Fliesen verlegt sind und fest am Boden sitzen, verfugst du die Fläche und setzt die Sockelfliesen, die du später wiederum verfugst und abdichtest.
Auf Trittsicherheit in feuchten Räumen achten
Fliesenböden sind attraktiv, belastbar und pflegeleicht. Bodenfliesen eignen sich für Wohnzimmer, Küche oder Bad ebenso gut wie für Keller, Garage oder die Terrasse. Nimm dir zunächst ausreichend Zeit, um die passende Fliesenart auszuwählen. Dabei zählt neben der Optik der Fliesen vor allem die geplante Verwendung, insbesondere die zu erwartende Beanspruchung und die nötige Trittsicherheit.
Abriebklasse bei Bodenfliesen
Hinsichtlich ihrer Strapazierfähigkeit werden glasierte Fliesen in fünf Abriebklassen eingeteilt. Bei geringer Belastung wie im Bad greifst du mindestens zu Fliesen der Abriebklasse 3. In Räumen wie dem Wohn-, Schlaf- oder Esszimmer sowie der Küche, Diele und Terrasse eignen sich Fliesen der Abriebklassen 3 und 4. In Bereichen extremer Belastung wie der Garage verlegst du wiederum Fliesen mit der Abriebklasse 5. Für den Außenbereich sind frostsichere Feinsteinzeugfliesen die richtige Wahl.
Fliesenbedarf ermitteln
Bei der Ermittlung des Materialbedarfs gibst du zur errechneten Gesamtfläche noch 10 % für Verschnitt und Bruch hinzu. Ein Paket Fliesen bewahrst du als Reserve für spätere Reparaturen auf. Außerdem benötigst du einen zum Untergrund passenden Fliesenkleber. Für arbeitende und andere kritische Untergründe oder bei einer Fußbodenheizung wählst du kunststoffvergüteten Flexkleber. Auch die Grundierung sowie der Fugenmörtel sollten zum verwendeten Kleber passen und am besten vom gleichen Hersteller stammen. Beachte außerdem grundsätzlich bei allen Materialien die Anwendungshinweise des Herstellers.
Hinweis: Lies dir die Anleitung vor Beginn der Arbeiten gründlich durch, um beispielsweise rechtzeitig das passende Verlegemuster zu wählen.
9 Schritte
Reinige zunächst die gesamte Fläche sorgfältig von Fett, Schmutz und Belagresten sowie losem Material. Der Untergrund muss unbedingt sauber, trocken, staubfrei, tragfähig und eben sein. Je größer die Fliesen sind, desto weniger Unebenheiten sollte der Boden aufweisen. Glätte daher alle Unebenheiten mit einer selbstverlaufenden Bodenausgleichsmasse und beachte dabei die angegebene maximale Schichtdicke.
Die Nivellier- und Spachtelmasse rührst du in einem Mörtelkübel gemäß Herstellerangaben in sauberes Wasser ein. Zum Anmischen verwendest du eine Bohrmaschine mit Rühraufsatz in niedriger Drehzahl. Gieße die Masse auf den unebenen Stellen aus und verteile sie mit einem Gummiwischer auf der Fläche. Richtig angerührt und aufgetragen erhältst du dank der fließfähigen Konsistenz von ganz allein eine ebene Oberfläche.
Nach der angegebenen Trocknungszeit, die je nach Produkt Stunden bis Tage beträgt, grundierst du saugende Untergründe wie Zementestriche noch mit Tiefengrund. Auf nicht saugfähigen Untergründen wie Beton oder auf sehr glatten Flächen verwendest du für bessere Haftung einen Haftgrund. In Nassräumen wie dem Badezimmer bearbeitest du den Boden zusätzlich mit einem Abdichtungsanstrich.
Die Parallelverlegung und die Diagonalverlegung zählen zu den üblichen Verlegetechniken. Das parallele Verlegemuster ist für Einsteiger am besten geeignet. Dabei arbeitest du symmetrisch von innen nach außen, weil zugeschnittene Fliesen an den Rändern weniger auffallen.
Hierzu ermittelst du zunächst die Raummitte. Miss dazu bei rechtwinkligen Räumen die Mitte der Seitenwände aus und markiere die Mittellinien mithilfe von Richtschnüren oder mit einem Stift direkt am Boden. Die ersten beiden Fliesenreihen legst du vor dem Auftragen des Fliesenklebers zunächst probeweise lose aus. Wenn alles passt, markierst du den Startpunkt. Anschließend sammelst du die Fliesen wieder ein und beginnst mit dem Verkleben (Schritt 4).
Verlege die erste Fliesenreihe entlang der längeren der beiden Linien. Beginne dazu mit der Arbeit am Mittelpunkt der Linie und richte die Fliesen entweder genau mit der Fliesenmitte oder mit dem Fliesenrand an dieser Linie aus. Setze danach das Verlegen entlang der Wand an der Stirnseite in umgekehrter L-Form fort.
Tipp: Falls die Wände mit Wandfliesen gleicher Größe gefliest sind, richtest du den Fugenverlauf am besten nach den Wandfugen aus. Achte auch bei angrenzenden Räumen auf einen durchgehenden Fugenverlauf entlang der Boden- und Wandfliesen.
Die Diagonalverlegung von Bodenfliesen ist etwas anspruchsvoller, setzt dafür aber reizvolle optische Akzente. Das diagonale Verlegemuster ist vor allem für quadratische Räume geeignet und kaschiert schiefe Wände.
Markiere wieder die Mittellinien und zusätzlich die Diagonalen im Winkel von 45° zur kürzeren Mittellinie (Querachse). Beginne die diagonale Verlegung am Raummittelpunkt. Die erste Reihe legst du so aus, dass die Mittellinie der längeren Seite die Fliesen von Ecke zu Ecke durchläuft. Dabei steht es dir frei, die erste Fliese mittig oder mit einer Ecke am Raummittelpunkt anzulegen. Im Zweifel wählst du die Variante mit dem geringeren Verschnitt.
Lege nun die zweite Fliesenreihe von der Mitte ausgehend so aus, dass, je nach Lage der ersten Fliese, entweder die Fliesenmitte oder eine Seite entlang der markierten Diagonale verläuft. Nur die Fliesen entlang der Mittellinien legst du Ecke an Ecke, die anderen platzierst du Kante an Kante aneinander.
Auch hier legst du die ersten beiden Fliesenreihen zunächst probeweise lose aus. Wenn alles passt, markierst du den Startpunkt. Sammle anschließend die Fliesen wieder ein und beginne mit dem Verkleben.
Ist das Verlegemuster geplant, der Untergrund vorbereitet und die Grundierung getrocknet, bereitest du den Fliesenkleber gemäß den Herstellerangaben vor. Fliesenkleber mischst du mit der Bohrmaschine und einem Rührquirl im angegebenen Verhältnis klumpenfrei in Wasser an.
Nach kurzer Reifezeit trägst du mit einer Kelle oder Traufel eine 5 bis 10 mm dicke Kleberschicht gleichmäßig auf den Boden auf. Kämme dann den Kleber mit einem Zahnspachtel so durch, dass ein gleichmäßiger Kleberauftrag entsteht. Die benötigte Zahnung des Zahnspachtels hängt von der Fliesengröße ab: Bis 100 mm Kantenlänge wählst du 6 mm. Bei Fliesen mit 100 bis 200 mm Kantenlänge nimmst du eine 8-mm-Zahnung und zu 200 bis 300 mm langen Kanten passt eine 10-mm-Zahnung. Ab 300 mm ist eine Zahnung von 12 mm empfehlenswert.
Arbeite in kleineren Abschnitten und bringe pro Durchgang nur so viel Kleber auf, wie du verarbeiten wirst, bis der Kleber anzieht (Richtwert 1 bis 1,5 m²).
Hinweis: An schweren Fliesen aus Grobkeramik, Naturstein sowie an Spaltplatten mit stark profilierter Rückseite für den Außenbereich bringst du für besseren Halt zusätzlich Fliesenkleber auf der Fliesenrückseite auf und kämmst diesen anschließend durch.
Die Bodenfliesen drückst du mit einer leichten Drehbewegung ins Kleberbett ein und klopfst die Fliese mit einem Gummihammer leicht an, aber ohne sie bis auf den Boden herunterzudrücken. Verarbeite stets Fliesen aus unterschiedlichen Paketen, um ein einheitliches Bild zu erreichen. Denn zwischen den Gebinden können minimale Farbunterschiede auftreten.
Überprüfe zwischendurch stichprobenartig durch Abheben, ob sich auch ausreichend Kleber auf der Rückseite befindet: Es ist mindestens eine 80-%-Bedeckung erforderlich, bei Natursteinfliesen sogar 100 %. Falls du auch auf der Fliesenrückseite Kleber aufträgst, sollten die Kleberfurchen quer zu denen auf dem Boden verlaufen.
Prüfe immer wieder die korrekte Lage der Fliesen. Solange der Kleber noch nicht angezogen hat, sind Korrekturen möglich. Eine ausreichende, gleichmäßige Fugenbreite zwischen den Fliesen ist wichtig, um Bewegungen und Spannungen auszugleichen. Beachte diesbezüglich die Herstellerangaben und platziere passende Fliesenkreuze als Abstandshalter zwischen die Fliesen.
Hinweis: Nur wenn die Fliesenkreuze auf gleicher Höhe wie die Fliesen sind, entfernst du sie vor dem Verfugen wieder. Haben sie jedoch eine deutlich geringere Höhe als deine Bodenfliesen, kannst du sie einfach überspachteln.
Zu den Wänden lässt du Dehnungsfugen frei oder folgst den vorhandenen Dehnungsfugen im Estrich und an den Übergängen zu anderen Räumen und Belägen. Fliesenschienen sorgen als Eck- beziehungsweise Abschlussprofile bei Bedarf für saubere Abschlusskanten und sind außerdem ein interessantes Gestaltungsmittel.
An den Rändern schneidest du die Fliesen gegebenenfalls passend zu. Bei der Diagonalverlegung fällt dabei mehr Verschnitt an als bei der parallelen Verlegung.
Für das Zuschneiden von Randfliesen benötigst du spezielles Werkzeug. Saubere und gerade Kanten erzielst du mit einem Fliesenschneider. Mit diesem Werkzeug ritzt du die Fliese auf der Glasurseite an und brichst sie dann über die Bruchkante. Runde Aussparungen, etwa bei Rohrdurchbrüchen, erreichst du mit einer Fliesenlochzange (Papageienschnabel), mit der du die Rundung Stück für Stück herausschneidest. Alternativ greifst du zu einer Bohrmaschine mit Lochfräsenaufsatz.
Die Fugen zwischen den Fliesen füllst du mit einem zum Kleber passenden Fugenmörtel aus. Wenn du Flexkleber nutzt, verwende einen flexiblen Fugenmörtel (Flexfuge). Vor dem Verfugen entfernst du aber zunächst überschüssigen Fliesenkleber aus den Fugen. Kratze dazu Fliesen-, Eck- und Anschlussfugen mit einem Holzkeil sauber, bevor der Kleber ausgehärtet ist.
Mit dem eigentlichen Verfugen beginnst du erst nach dem Aushärten des Fliesenklebers. Plane mindestens 24 Stunden Trocknungszeit ein und beachte die Herstellerangaben. Den Fugenmörtel mischst du mit Wasser im angegebenen Mischungsverhältnis zu einem sämigen Brei an. Gieße dann den Mörtel abschnittsweise auf den Boden und verteile ihn mit einem Fugengummi gleichmäßig diagonal zum Fugenverlauf auf den Fliesen. Überschüssigen Mörtel ziehst du sorgfältig mit dem Gummiwischer oder einem Fliesenwaschbrett ab.
Hinweis: Schütze dich bei der Verarbeitung des Fugenmörtels unbedingt durch Arbeitshandschuhe.
Erst wenn der Fugenmörtel matt angetrocknet ist, beginnst du mit dem Reinigen der Fliesen. Beachte dazu die Angaben des Herstellers. Für die erste Oberflächenreinigung der Fliesen von verbleibenden Mörtelresten nutzt du einen feuchten Schwamm. Verwende dabei nicht zu viel Wasser, damit die Fugen nicht ausgewaschen werden.
Wische die Fliesen abschließend mit einem sauberen, trockenen Reinigungstuch ab. Einen verbleibenden leichten Zementschleier beseitigst du frühestens nach zwei Wochen mit Zementschleier-Entferner.
Die Fugen zwischen Bodenfliesen und Wänden oder Sockelfliesen verfugst du nicht mit Fugenmörtel, sondern dichtest sie mit einer dauerelastischen Dichtmasse ab – in der Regel mit Silikon. Bei Marmor- oder Natursteinfliesen verwendest du passendes Natursteinsilikon.
Zunächst klebst du die Fugenränder an Boden und Wand beidseitig mit Malerkrepp ab und entfernst die Kleberreste aus den Fugen. Poröse, sehr saugfähige Untergründe solltest du mit einer Grundierung vorbehandeln. Dann füllst du das Silikon aus einer Kartusche gleichmäßig in die Fugen.
Nach einigen Minuten entfernst du entsprechend den Herstellerangaben überschüssige Dichtungsmasse mit einem Fugenglätter und streichst die Silikonfuge glatt. Wenn du den Glätter mit etwas Spülwasser benetzt, erleichtert das die Handhabung. Ziehe zum Schluss das Klebeband seitlich und schräg nach hinten von der Fuge weg ab.
Die OBI Bau- und Heimwerkermärkte Systemzentrale GmbH schließt bei nicht sach- und fachgerechter Montage entsprechend der Anleitung sowie bei Fehlgebrauch des Artikels jede Haftung aus. Ihre gesetzlichen Ansprüche werden hierdurch nicht eingeschränkt. Achten Sie bei der Umsetzung auf die Einhaltung der persönlichen Sicherheit, tragen Sie, wenn notwendig, entsprechende Schutzausrüstung. Elektrotechnische Arbeiten dürfen ausschließlich von Elektrofachkräften (ÖVE/ÖNORM EN 50110-1) ausgeführt werden. Bei dem Aufbau der Artikel müssen die Arbeiten nach AUVA durchgeführt werden. Führen Sie diese Arbeiten nicht aus, wenn Sie mit den entsprechenden Regeln nicht vertraut sind. Wir sind um größte Genauigkeit in allen Details bemüht.