Wie lässt sich Beton fräsen?
Beim Fräsen von Beton bearbeitest du eine vollständig ausgehärtete Fläche. Dabei trägst du an bestimmten Stellen Material ab. Du kannst entweder die gesamte Fläche fräsen oder den Baustoff nur an einzelnen Stellen bearbeiten, wie zum Beispiel Schlitze und überstehende Ecken.
Zum Fräsen von Beton gibt es Handgeräte mit einem 230-V-Anschluss. Sie sehen aus wie Parkettschleifmaschinen oder auch wie große Staubsauger. Du schiebst sie über den Boden und fräst dabei den Beton ab.
Die Geräte haben eine mit Hartmetall beschichtete Werkzeugwalze. Es gibt auch Geräte mit schnell rotierenden Scheiben mit Diamantsegmenten. Beide Varianten entfernen mehrere Millimeter Beton, wenn sie sich in die Oberfläche arbeiten.
Mit Kugelstrahlmaschinen lässt sich Beton ebenfalls fräsen. Diese Geräte sind allerdings etwas für Fachleute. Sie schießen Stahlkugeln auf den Beton und saugen diese gleich wieder auf.
Bei den Bodenfräsen spricht man auch von Estrichfräsen. Auch der Begriff „Betonschleifer“ ist verbreitet. Das ist allerdings nicht ganz korrekt, weil das Fräsen und Schleifen zu unterscheiden ist.
Warum fräst man Beton?
Es gibt verschiedene Gründe dafür, Beton zu fräsen. Wände, Mauern und Böden zu glätten ist einer davon. Oft sollen diese Flächen auch poliert werden.
Mit der Fräse kannst du zudem alten Fliesenkleber vom Fußboden entfernen. Und auch andere Unebenheiten fräst du damit weg.
Bei Betonsanierungen kommen Fräsen ebenfalls oft zum Einsatz. Hier soll der Boden meist für weitere Maßnahmen vorbereitet werden. Bröckeligen Beton fräst du Schicht für Schicht ab, bis du auf einen tragfähigen Untergrund gelangst. Diesen kannst du mit frischem Beton wieder aufbauen oder einen anderen Boden verlegen.
Ist die oberste Schicht des Betons ölig oder auf andere Art verschmutzt, lässt sich die Verunreinigung mit der Fräse abtragen.
Auch außerhalb des Hauses wird Beton gefräst. Beispielsweise lassen sich so Bordsteinkanten absenken.
Hinweis: Arbeiten wie Bordsteinabsenkungen und Anpassungen des Gehwegs müssen vorab von der zuständigen Gemeinde genehmigt werden.
Betonflächen fräsen
Betonflächen kannst du großflächig fräsen. Schiebe dafür die Betonfräse über den Werkstoff. Das Gerät zertrümmert die oberste Schicht und trägt oder schabt sie dabei ab. Wie viel Beton abgetragen wird, kannst du jeweils einstellen.
Bei gefrästem Beton zeigen sich typische Rillen an der Oberfläche.
Schlitze in Beton fräsen
Auch das Einfügen von Schlitzen in den Beton funktioniert mit der Fräse. Hierfür nimmst du eines der handlichen Geräte, die du wie einen Winkelschleifer bedienst. Zu den Geräten gehören unter anderem auch Mauernutfräsen. Mit ihnen kannst du Schlitze für Leerrohre oder Elektrokabel in die Wand fräsen.
Hinweis: Beachte, dass Schlitze und andere massive Bearbeitungen von Wänden und Böden gegebenenfalls die Statik des Gebäudes beeinträchtigen können, und konsultiere im Zweifel einen Fachbetrieb für die korrekte und sichere Durchführung der Arbeiten.

Schlitze fräst du mit einem kleineren Gerät in den Beton. Achte immer auf die richtige Schutzkleidung.
Schleifen und Fräsen von Beton
Beton muss nicht immer gefräst werden. Du kannst ihn auch mit der Schleifmaschine abschleifen. Damit schonst du das Material. Außerdem musst du danach keinen neuen Beton auftragen. Du nimmst beim Schleifen allerdings weniger Material von oben ab.
Schleifen von Beton ist eine gute Vorarbeit vor dem Verputzen. Auf der glatten Oberfläche hält der Putz besser und du benötigst weniger Material, da du eine dünnere Schicht aufträgst. So sparst du Arbeit und Kosten.
Schleifen und Fräsen ergänzen sich oft. Sichtestrich bekommst du durch Fräsen allein zum Beispiel nicht glatt. Du behandelst den Beton danach noch weiter und schleifst ihn ab. Es sind oft mehrere Schleifgänge nötig. Die Körnung des Schleifpapiers verdoppelst du bei jedem Durchgang. Am Ende versiegelst du den Beton.

Mit einem Betonschleifer glättest du die Oberfläche des Betons. Reste von Fliesenkleber entfernst du dabei gleich mit.
Unebenheiten im Beton erkennen
Ob die Betonfläche wirklich eben ist, kannst du selbst testen. Befeuchte die ganze Fläche gleichmäßig. Sie sollte überall glänzen. Ist die Fläche wirklich eben, trocknet sie auch gleichmäßig ab. Bei Unebenheiten wird sie fleckig. An höheren Stellen trocknet sie schneller und ist dadurch heller. An Vertiefungen hält sich die Nässe länger. Diese Stellen erscheinen dunkler.
Nut in Beton fräsen

Eine Nut im Beton brauchst du, wenn Leitungen im Mauerwerk oder Boden verlaufen sollen. Informiere dich vorab, wo bereits Leitungen liegen. Sonst könntest du sie beschädigen.
Sollen Leitungen nicht auf Putz verlegt, sondern im Mauerwerk versteckt liegen, fräst du eine Nut in den Beton. Frage unbedingt einen Statiker nach seiner Einschätzung, bevor du mit der Betonfräse die Wände bearbeitest.
Zeichne den Verlauf der Schlitze exakt an. Prüfe dann, ob bereits Installationen vorhanden sind. Sonst riskierst du einen Wasserschaden oder einen Kurzschluss. Der Installationsplan hilft dir hier weiter.
Die Nutfräse fräst zwei parallele Schlitze in die Wand oder den Boden. Das dazwischenliegende Stück schlägst du mit Hammer und Meißel heraus. Setze hier auf ein Profigerät, da Mauernutfräsen für Heimwerker bei Beton in der Regel nicht genug Kraft haben.
Sicherheit beim Fräsen von Stahlbeton
Bei Gebäuden mit Stahlbeton und integrierten Armierungselementen musst du aufpassen. Die Armierung braucht eine bestimmte Menge an Beton um sich herum. Diese Menge liegt bei mindestens 2,5 cm bis 5 cm. Wenn du beim Fräsen den Monierstahl beschädigst oder die Mindestdicke unterschreitest, kann die Stabilität des ganzen Hauses in Gefahr geraten. Der Beton schützt den Monierstahl außerdem: Bei einer zu dünnen Schutzhülle kann der Stahl rosten.
Arbeitssicherheit beim Beton fräsen
Eine Betonfräse macht viel Lärm. Auch die Handgeräte setzen auf hohe Drehzahlen. Dabei können kleine Betonteile massiv beschleunigt und durch den Raum geschleudert werden. Schütze dich deshalb bei der Arbeit unbedingt mit einer Schutzbrille und einem Gehörschutz und trage Handschuhe.
Beim Fräsen entsteht zudem eine ganze Menge Staub. Dieser ist sehr fein und sollte nicht eingeatmet werden, weshalb du auch eine Atemmaske tragen solltest. Achte darauf, dass die Fräse eine Absaugvorrichtung hat. Daran schließt du einen Industriestaubsauger an. Ein beutelloser Nass- und Trockensauger ohne Vliesfilter ist hier die richtige Wahl. Sonst verstopft der Schleifstaub das Gerät.
Bewege das Gerät beim Fräsen langsam, mit geringem Druck und kreisenden Bewegungen. So wirbelst du weniger Staub auf und hast stärkere Kontrolle über die Fräse.









