Nach der sorgfältigen Vorbereitung gilt es, den passenden Fliesenkleber in der richtigen Menge sauber aufzutragen. Bei Wandfliesen ist die Verlegetechnik besonders wichtig, um gleichmäßige Fugen zu erhalten. Nach dem Verlegen der kompletten Fläche folgen das Verfugen und das Abdichten der Eck- und Dehnungsfugen.
Nimm dir vor dem Verlegen ausreichend Zeit, um die passenden Fliesen für deine Wand auszuwählen. Nutze Bordüren, Dekorfliesen oder Mosaikmatten für die individuelle Gestaltung der Fliesenflächen. Um den Materialbedarf zu ermitteln, bestimmst du zunächst die zu verfliesenden Bereiche, vermisst die betroffenen Wandflächen und rechnest zur Gesamtfläche noch 10 % für Verschnitt und Bruch hinzu. Ein Paket Fliesen bewahrst du außerdem am besten als Reserve für spätere Reparaturen auf.
Der richtige Fliesenkleber für deinen Untergrund hält die Fliesen sicher an der Wand. Zementkleber eignet sich für saugfähige mineralische Baustoffe wie Zementestrich oder Beton. Für arbeitende und andere kritische Untergründe sowie bei hoher Beanspruchung durch Wärme oder Feuchtigkeit wählst du kunststoffvergüteten Flexkleber. Dispersionskleber sind erste Wahl für glatte Untergründe im Innenbereich, zum Beispiel Gipskarton- und Hartschaumplatten oder glatten Putz. Bestimme auch Grundierung und Fugenmörtel passend zum verwendeten Kleber – am besten vom gleichen Hersteller.
Tipp: Möchtest du den gesamten Raum fliesen, beginnst du mit der Wand und widmest dich erst im Anschluss dem Boden. So stellst du sicher, dass kein Kleber auf den frisch gefliesten Boden tropft oder Geräte ihn bei den weiteren Arbeiten verkratzen.
7 Schritte
Vor dem Fliesen deiner Wand prüfst du zunächst den Untergrund und bereitest ihn sorgfältig vor. Sorge dafür, dass alle Flächen sauber, trocken, staubfrei, eben und tragfähig sind. Glätte sämtliche Unebenheiten ebenso wie kleine Risse in der Wand mit Spachtelmasse, die du mit einem Spachtel aufträgst.
Nach der erforderlichen Trocknungszeit (Herstellerangaben beachten) reinigst du die gesamte Fläche sorgfältig von Fett und Schmutz. Entferne auch nicht wasserfeste, alte Anstriche. In Spritzwasserbereichen streichst du die Wände mit einer Abdichtung. Wie das geht, erfährst du in unserem Ratgeber zum Thema "Nasszelle abdichten".
Grundiere nun die Wandfläche mit Tiefengrund oder Haftgrund. Saugende Untergründe wie um. Beispiel Zementestriche, Kalk- oder Zementputze oder Gipskarton werden mit Tiefengrund vorbehandelt. Bei nicht saugfähigen Untergründen wie Beton oder sehr glatten Flächen sorgst du mit Haftgrund für eine bessere Haftung. Trage die vorbereitete Grundierung mit einem breiten Pinsel oder einer Farbrolle gleichmäßig auf und lasse sie nach Herstellerangaben vollständig durchtrocknen.
Ist der Untergrund vorbereitet, kannst du den Fliesenkleber gemäß den Herstellerangaben anmischen. Fliesenkleber auf Zementbasis sowie Flexkleber werden im angegebenen Verhältnis klumpenfrei mit Wasser vermischt und können nach einer kurzen Reifezeit verarbeitet werden. Für das Anmischen kannst du eine Bohrmaschine mit Rühraufsatz in niedriger Drehzahl verwenden. Dispersionskleber sind dagegen bereits gebrauchsfertig.
Trage den Fliesenkleber mit einer Kelle oder Glättkelle gleichmäßig auf den Untergrund auf und kämme ihn mit einem Zahnspachtel so durch, dass eine ebene Fläche entsteht. Halte dabei den Zahnspachtel in einem Winkel von etwa 45°. Die Zahnung des Zahnspachtels hängt vom Profil der Fliesenrückseite, der Fliesengröße und dem Untergrund ab. Je stärker die Fliesenrückseite profiliert ist, desto größer ist die Zahnung zu wählen. Arbeite etappenweise und bringe pro Durchgang nur so viel Kleber auf, wie du in rund 30 Minuten verarbeiten kannst (Richtwert je nach Verarbeitungszeit 1 m² bis 1,5 m²).
Wandfliesen werden von innen nach außen symmetrisch verlegt, weil zugeschnittene Fliesen in den Ecken weniger auffallen. Daher beginnst du an Außenkanten mit ganzen Fliesen und arbeiten sich dann in Richtung Innenecken vor.
Wenn du die Wand nicht in voller Höhe verfliesen möchten, beginne mit der ersten Fliesenreihe an der oberen Begrenzung. Zeichne hier mithilfe einer Wasserwaage eine waagerechte Grundlinie an. Eine weitere Linie zeichnest du senkrecht dazu in der Mitte der Wand. Dabei hilft ein Senklot. Entlang der Markierungen klebst du Malerkrepp, das du nach dem Auftragen des Klebers wieder entfernen kannst.
Beginne mit der ersten Fliesenreihe mittig entlang der waagerechten Grundlinie. Als oberen Flächenabschluss kannst du hier beispielsweise Bordüren nutzen. Setze dann das Verfliesen nach unten an der senkrechten Linie fort (T-Form). Platziere an dieser Linie entweder eine Fuge oder die Fliesenmitte. Von dieser ersten senkrechten Fliesenreihe aus kannst du das Verfliesen nach außen zu den Ecken hin fortsetzen.
Um die Fliesen zu verkleben, drückst du diese mit einer leichten Drehbewegung ins Kleberbett ein. Klopfe dann die Fliesen mit einem Gummihammer leicht an. Überprüfe zwischendurch stichprobenartig durch Abheben, ob sich ausreichend Kleber auf der Rückseite befindet (mindestens 80 % Bedeckung ist erforderlich, bei Natursteinfliesen 100 %). Prüfe auch regelmäßig mit der Wasserwaage die waagerechte Lage der Fliesen, denn solange der Kleber noch nicht angezogen hat, sind noch Korrekturen möglich.
Fliesenkreuze helfen dir, gleichmäßige Abstände zwischen den Fliesen einzuhalten. Sie sind in unterschiedlichen Größen erhältlich. Stecke die Fliesenkreuze einfach zwischen die Fliesen, denke aber daran, die Fliesenkreuze vor dem Verfugen wieder zu entfernen. Falls sie eine deutlich geringere Höhe als deine Fliesen haben, kannst du sie auch einfach überspachteln. Für saubere Abschlusskanten nutzt du bei Bedarf Fliesenschienen (Eck- und Abschlussprofile).
Für das Zuschneiden von Randfliesen benötigst du spezielles Werkzeug. Ein Fliesenschneider sorgt für saubere und gerade Kanten. Für dünne und weiche Fliesen kannst du auch eine Fliesenzange nutzen. Ritze die Fliese auf der Glasurseite an und brich sie über die Kante. Für runde Aussparungen schneidest du mit einer Fliesen-Lochzange (Papageienschnabel) die Öffnung Stück für Stück heraus. Alternativ kannst du auch eine Bohrmaschine mit Lochfräsenaufsatz verwenden.
Fugen zwischen den Fliesen dienen dazu, Bewegungen und Spannungen auszugleichen. Sie werden mit Fugenmörtel ausgefüllt. Der Mörtel muss zu Grundierung und Kleber passen: Wenn du also zum Beispiel Flexkleber nutzen, solltest du auch einen flexiblen Fugenmörtel (Flexfuge) nutzen.
Kratze zunächst Fliesen-, Eck- und Anschlussfugen mit einem Holzkeil sauber. Beginne mit dieser Arbeit, noch bevor der Kleber ausgehärtet ist (nach rund 60 Minuten). Beginne erst nach dem Aushärten des Fliesenklebers mit dem Verfugen. Beachte die Herstellerangaben und plane mindestens 24 Stunden Trocknungszeit ein. Achtung: Dispersionskleber benötigen für das Durchtrocknen noch deutlich länger als Zementkleber.
Rühre den Fugenmörtel mit Wasser im angegebenen Mischungsverhältnis zu einem sämigen Brei an. Schütze dich bei der Verarbeitung durch Gummihandschuhe. Verteile den Fugenmörtel mit einem Fugengummi gleichmäßig auf den Fliesen und drücke ihn diagonal in die Fugen. Überschüssigen Mörtel streichst du sorgfältig mit dem Fugengummi oder einem Fliesenwischer ab. Verbleibende Mörtelreste entfernst du nach dem Antrocknen mit einem angefeuchteten Schwamm. Einen letzten Mörtelschleier wischst du mit einem sauberen trockenen Tuch ab.
Alle Dehn-, Eck- und Anschlussfugen werden nicht mit Fugenmörtel verfugt, sondern mit einem dauerelastischen Sanitär-Dichtstoff abgedichtet, in der Regel mit Silikon. Durch sorgfältiges Verfugen beugst du der Gefahr von Schimmelbildung vor. Dazu klebst du zunächst die Fugenränder beidseitig mit Malerkrepp ab und entfernst Kleberreste aus den Fugen. Poröse, sehr saugfähige Untergründe behandelst du mit einer Grundierung vor. Fülle dann das Silikon aus einer Kartusche gleichmäßig in die Fugen. Mit einem Fugenglätter entfernst du überschüssige Dichtungsmasse und streiche die Silikonfuge glatt. Zum Schluss ziehst du das Klebeband schräg nach hinten und seitlich von der Fuge weg ab. Bitte beachte grundsätzlich bei allen Materialien die Hersteller- und Bearbeitungshinweise.
Tipp: An einem in Seifenwasser getauchten Fugenglätter bleibt kein Dichtstoff kleben.
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